Die optimale Strategie für Public-Cloud-Dienste in Unternehmen – ein Interview mit Analyst und Cloud-Experte René Büst.
Herr Büst, Public, Private, Hybrid: Wann wird denn welches Cloud-Angebot für Unternehmen relevant?
Das lässt sich pauschal nicht sagen. Es gibt mittlerweile eine steigende Anzahl von Unternehmen, die sich intensiv mit der Public Cloud beschäftigen und den „All-in“-Weg beschreiten. Das bedeutet, dass sie keine eigene lokale IT-Infrastruktur oder gar ein Rechenzentrum mehr besitzen und stattdessen alles auf Public-Cloud-Infrastrukturen beziehungsweise -Plattformen ausgelagert haben oder per Software-as-a-Service beziehen. Jedoch handelt es sich dabei derzeit noch um eine Minderheit.
…das heisst?
Dass die meisten Unternehmen aktuell bevorzugt noch auf Private-Cloud-Umgebungen setzen. Das ist eine logische Konsequenz aus der vorhandenen Legacy, welche die Unternehmen in ihrer IT noch mit sich führen. Allerdings sehen wir den Großteil der deutschen Unternehmen zukünftig in hybriden beziehungsweise Multi-Cloud-Architekturen, um darüber sämtliche Facetten abzudecken, die sie für ihre digitale Transformation benötigen.
Und wie können Unternehmen diese unterschiedlichen Lösungen im Verbund steuern?
Hierfür bieten sich Cloud-Management-Lösungen an, die über Schnittstellen zu den gängigsten Public-Cloud-Angeboten als auch Private-Cloud-Lösungen verfügen. Damit stehen mächtige Werkzeuge bereit, mit denen sich Workloads auf den unterschiedlichen Umgebungen verwalten und virtuelle Maschinen, Daten und Applikationen verschieben lassen. Eine weitere Möglichkeit für das nahtlose Management bieten iPaaS: Bei einem Integration Platform-as-a-Service (iPaaS) handelt es sich um Cloud-basierte Integrationslösungen. Diese wurden vor der Cloud-Ära auch als „Middleware“ bezeichnet. Sie unterstützen bei der Interaktion zwischen unterschiedlichen Cloud-Services.
Worauf müssen Unternehmen beim Einsatz dieser Cloud-Dienste grundsätzlich achten?
Sowohl das fehlende Verständnis für die Public Cloud als auch die Herausforderungen, die mit dem Aufbau und Betrieb von Multi-Cloud-Umgebungen einhergehen, dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Der Vorteil, der von der Nutzung multipler Cloud-Infrastrukturen, -Plattformen und -Services ausgeht, ist oft teuer bezahlt: Es entstehen Kosten hinsichtlich Komplexität, Integration, Management und dem notwendigen Betrieb. Sowohl das Multi-Cloud-Management als auch eine grundsätzlich mangelnde Cloud-Erfahrung sind derzeit in vielen Unternehmen zentrale Herausforderungen.
Was ist die Lösung?
Als sozusagen weiße Ritter oder Helfer in der Not bringen sich hierfür Managed Public Cloud Provider (MPCP) in Position. Diese entwickeln und betreiben die Systeme, Applikationen und virtuellen Umgebungen ihrer Kunden – und das sowohl auf den Public-Cloud-Infrastrukturen als auch in Multi-Cloud-Umgebungen in einem Managed-Cloud-Service-Modell.
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Das Interview mit T-Systems ist zuerst unter “Public-Cloud-Dienste: Auf der Suche nach dem weissen Ritter.” erschienen.