Im Rahmen des CloudOps Summit 2011 in Frankfurt haben wir mit einzelnen Referenten Interviews geführt. Heute: Volker Ludwig.
Wo sehen Sie derzeit noch die größten Herausforderungen des Cloud Computing?
Cloud Computing bricht in Unternehmen etablierte und gewachsene Strukturen systematisch auf. Dedizierte und fragmentierte Insellösungen werden konsolidiert und es soll eine übergreifende Infrastruktur etabliert werden, die flexibel, skalierbar, und gleichzeitig leistungsfähiger sowie kosteneffizienter als die alte ist. Das Potenzial der Technologie ist zweifelsohne groß, jedoch muss sie sich zunächst verankern, insbesondere in den Köpfen der Entscheidern. Ich halte deshalb nichts von vorzeitigen Problematisierungen, sondern plädiere dafür, dieser Innovation die notwendige Reifezeit zu gewähren.
Wie sehen Sie den Cloud Computing Markt in 10 Jahren?
Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft in Kombination mit verstärkter Internet-Nutzung und erhöhtem Datenwachstum sowie dem Bedarf der Nutzer von überall auf Daten zugreifen zu können, werden die Verbreitung von Cloud Computing vorantreiben. Sowohl Privatnutzer als auch Unternehmen werden verstärkt Applikationen in die Wolke verlegen, um von der hohen Flexibilität und Kosteneffizienz zu profitieren. Unternehmen erhalten darüber hinaus die Chance, ihre Schnelligkeit beim Go to Market ihrer Produkte und Dienstleistungen signifikant zu erhöhen. Generell werden wir feststellen, dass sich die Nutzer genau die Form von Cloud Computing aussuchen werden, die ihren individuellen Anforderung am nächsten kommt. Die Frage lautet also Public-, Private- oder Hybrid-Cloud.
Wie sehen Sie den Cloud Computing Standort Deutschland?
Grundsätzlich verfügt Deutschland über einen Markt, der ein großes Potenzial für die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen bietet. Zudem verfügt das Land über eine herausragende digitale Infrastruktur in Form von Rechenzentrumskapazitäten, Glasfasernetzen und Stromkapazitäten, die zur Etablierung von Cloud-Services notwendig sind. Es sind also alle maßgeblichen Voraussetzungen für „Clouds Made in Germany“, die besonders im Bezug auf Datenschutz und der Begegnung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen spitze sein werden, vorhanden. Dies wird zusehends zum Wettbewerbskriterium. Gleichzeitig ist insbesondere der Standort Frankfurt auch für internationale Cloud Provider von zentraler Bedeutung. Selbst wenn sie ihre Cloud-Fabriken nicht in Deutschland betreiben, so binden sie sich in der Regel an den zentralen Datenumschlagplatz in Frankfurt an. Sie bekommen dadurch Zugang zu allen Kommunikationsnetzbetreibern und optimieren ihre Netzwerklatenz.
Über Volker Ludwig
Volker Ludwig, MBA, ist seit dem Jahr 2001 für Interxion tätig und zeichnet für die Bereiche Marketing und Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland verantwortlich. Er trägt in dieser Funktion maßgeblich zur Planung der strategischen Marketingmaßnahmen sowie zur Erhöhung des Bekanntheitsgrads des Colocation-Anbieters bei. Vor seinem Einstieg bei Interxion arbeitete Volker Ludwig in verschiedenen verantwortungsvollen Positionen im Bereich Werbung/Marketing.