Die CLOUDZONE am 10. und 11. Mai führte Deutsche, Österreicher und Schweizer Cloud Anbieter an einem Messestandort zusammen. Ich war am ersten Veranstaltungsort vor Ort und habe Interviews mit einigen Anbietern geführt sowie an dem EuroCloud Anwenderkongress teilgenommen. Ehrlich gesagt hat dieser eine Tag für die aktuelle Größe der Messe vollkommen ausgereicht. Allerdings steckt noch viel Potential in ihr.
Eröffnet wurde die diesjährige CLOUDZONE durch Bernd Becker, Vorstandssprecher des EuroCloud Deutschland Verbands. EuroCloud ist gleichzeitig eine der Säulen, welche die CLOUDZONE vorantreibt. In seiner Rede stellte Becker noch einmal heraus, dass die EuroCloud das Thema Cloud Computing nicht als nationalen sondern internationalen Ansatz versteht und der Verband zudem darin bestrebt ist, die CloudZone als europäische Leitmesse für Cloud Computing zu etablieren. Meiner Meinung nach ein sehr sportlicher Ehrgeiz, gibt es doch ebenfalls europäische Cloud Computing Veranstaltungen wie die Cloud Computing World Series oder das Cloud Computing Symposium, die beide ebenfalls einen Messebereich bieten. Weiterhin sieht Becker die Rahmenbedingungen in Deutschland sehr positiv, auch wenn es noch Baustellen zu bearbeiten gibt, wie bspw. rechtliche Themen. Was ihn jedoch sehr positiv stimmt, ist die Vielzahl an Cloud Services, die in den letzten Jahren auf dem deutschen Markt erschienen sind.
Auch unser Herr Phillipp Rösler (FDP) durfte zu Wort kommen, allerdings nur per Videobotschaft. In seinen Augen habe die deutsche Politik alles gemacht und sämtliche Rahmenbedingungen für den Erfolg des Cloud Computing in Deutschland geschaffen. Und nun seien die Anwender dran, ihre Skepsis niederzulegen und mit der Nutzung zu beginnen.
Die CLOUDZONE wurde von der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH gemeinsam mit dem EuroCloud Deutschland_eco, dem Verband der deutschen Cloud Computing-Industrie sowie dem CyberForum und dem FZI, Forschungszentrum Informatik Karlsruhe veranstaltet.
Die Messe, die sich ausschließlich mit dem Thema Cloud Computing beschäftigte, hat einen Überblick für interessierte Mittelständler und Cloud-Interessierte aus Wissenschaft und Forschung geboten. Etwa 60 Cloud-Anbieter wie beispielsweise SAP, Red Hat, Dell, Hewlett Packard, DATEV aber auch KMUs wie CAS, PTV, i&k Software, Wepro, Novadex, Leitwerk oder AppSphere präsentierten auf der Messe Karlsruhe ihre Produkte und Lösungen.
Der Datenbestand im Internet wird explodieren
Parallel zur CLOUDZONE fand erstmalig der EuroCloud Anwenderkongress statt, welcher von den drei Landesverbänden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz veranstaltet wurde. Dieser wurde ebenfalls durch den omnipräsenten Bernd Becker eröffnet.
Der EuroCloud Anwenderkongress soll den Nutzen der Cloud anhand von echten Anwenderszenarien und Best-Practise Lösungen zeigen, wie mir Andreas Weiss, Direktor EuroCloud Deutschland, in einem persönlichen Gespräch erläuterte.
Die EuroCloud ist mittlerweile schon in 28 Ländern vertreten, präsentierte Becker den Teilnehmern und “schockte” im Anschluss direkt mit neuen Zahlen aus dem Hause IDC. Laut den Analysten wird sich zum einen der Internettraffic bis zum Jahr 2016 verdoppeln. Darüber hinaus erwartet IDC bis zum Jahr 2020 eine verhundersechzigfachung des Datenbestands im Internet. Aktuell liegt dieser bei 1,8 Cetabytes, wobei 1 Cetabyte 10 hoch 21 Byte entspricht. Diese Zahlen sind auf neue Services wie bspw. dem Internetfernsehen zurückzuführen, die bereits als Cloud Services umgesetzt sind. Demnach wird der Markt für Internetservices regelrecht explodieren, was ein gutes Zeichen für das Cloud Computing ist.
Weitere Neuigkeiten der EuroCloud sind die Erscheinung der zweiten Ausgabe “Der Weg in die Cloud”, das ein neues Kapitel zum Thema Anbieterwechsel enthalten wird und im Sommer auf dem Markt kommt sowie drei neue Leitfäden, die u.a. das Thema Controlling behandeln.
Nicht alles Gold was glänzt
Die CLOUDZONE hat mir grundsätzlich gut gefallen. Trotz der relativ jungen Veranstaltung waren eine Vielzahl an namenhaften Anbietern, darunter T-Systems, Claranet, SAP oder Red Hat mit an Bord. Zudem gab der Startup Bereich vielen jungen Unternehmen mit Cloud Lösungen die Chance sich auch einmal der analogen Öffentlichkeit zu präsentieren.
Ob die erwarteten Teilnehmerzahlen erreicht wurden, sollte man noch einmal die Veranstalter fragen. Mein Eindruck war ein ständiges Gewirbel an allen Ständen, ohne das es nun unangenehm voll war und fachliche Gespräche in Ruhe und einer persönlichen Atmospähre zu führen.
Wo Licht hinfällt gibt es aber natürlich auch Schatten. Und der liegt, wie bei den meisten Veranstaltungen, beim Thema WLAN. Fakt ist, für die Teilnehmer wurde kein kostenloses WLAN bereitgestellt, Punkt! Was angesichts dafür, das Cloud Services ohne eine Datenverbindung keine Existenzberichtung haben, mehr als unverständlich ist. Zumal die CLOUDZONE sich als die Cloud Messe in Deutschland präsentiert. Hinzu kommt, dass die Halle mit ein paar wenigen Access Points gut ausgeleuchtet hätte werden können, bzw. sicherlich über ein WLAN Netz verfügt. Darüber hinaus gehörte T-Systems zu den Sponsoren, mit denen man im Sinne der Teilnehmer einen Deal für die Internetleitung im Gegenzug zum Sponsoring aushandeln hätte können.
Ich begrüße Veranstaltungen wie die CloudZone in Deutschland und würde mich freuen, wenn die Veranstalter ihr ehrgeizig Ziel weiter verfolgen und es schaffen aus Deutschland heraus die Messe zu einem europäischen Format auszubauen. Wobei dieses, angesichts des Mitbewerbs, nicht ganz einfach werden wird.
Ein paar Bilder zur CloudZone 2012 gibt es auf Flickr.
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