In einem Beitrag auf dem Google Enterprise Blog hat Google Support Pläne für seine Cloud Plattform Lösungen App Engine, Compute Engine, Cloud Storage, Cloud SQL und BigQuery angekündigt. Auch Google habe nach eigener Aussage mittlerweile verstanden, dass Google Groups oder Stack Overflow nicht immer die passenden Antworten liefern und die Unterstützung durch einen telefonischen Ansprechpartner erfordert. Ja, so schauts aus Google!
Support Pläne für die Google Cloud Platform
Google unterteilt seinen Support in vier Kategorien: Bronze, Silver, Gold und Platinum, die je folgende Leistungen beinhalten:
- Bronze
Preis: Kostenlos
Leistung: Zugriff auf die Online-Dokumentation und Foren sowie Kontakt bzgl. Fragen zur Abrechnung. - Silver
Preis: $150 pro Monat
Leistung: Alle Leistungen von Bronze. Plus: E-Mail Support bzgl. Produkt-Funktionen, Best Practice und Fehlermeldungen. - Gold
Preis: ab $400 pro Monat
Leistung: Alle Leistungen von Silver. Plus: 24×7 Telefon-Support und Beratung zur Applikationsentwicklung sowie Best Practices oder Architekturunterstützung für einen bestimmten Use Case. - Platinum
Preis: Auf Anfrage.
Leistung: Alle Leistungen von Gold. Plus: Sehr individuelle Unterstützung. Direkter Kontakt zu einem Technical Account Manager.
Kommentar
Google scheint immer mehr zu verstehen, dass die “Alte Welt” nicht nur durch Foren und Communities unterstützt werden möchte. Insbesondere Unternehmen erwarten einen hochwertigen und persönlichen Support. Dass Google auch im Unternehmensumfeld weiter ankommen möchte, durfte ich bereits persönlich erfahren. Nach einer Formularanfrage zu einem Google Apps Problem erhielt ich wenige Minuten später einen Anruf von einem deutschen Google Mitarbeiter, der sich mit mir auseinandersetze. Das war ein positiver Aha-Effekt und ein Schlüsselerlebnis. Als ein sehr früher Google Apps Nutzer war ich noch Zeiten gewohnt, wo Support-Seiten auf Fehlerseiten liefen und ein telefonischer Kontakt nicht einmal in die USA möglich war.
Dennoch, Google ist derzeit nicht auf Augenhöhe mit den Amazon Web Services (AWS) oder Microsoft Windows Azure zu sehen und ist eher auf Platz drei zu finden. Zwar gehört Google neben den beiden genannten plus Salesforce zu den aktuellen Cloud Playern am Markt, allerdings ist das Portfolio der Google Cloud Platform im Vergleich zu AWS und Azure sehr dünn. Mit der App Engine, Compute Engine, Cloud Storage, Cloud SQL, BigQuery, der Prediction API sowie der Translation API stehen immerhin insgesamt sieben für sich gekapselte Services zur Verfügung, die aber bei weitem nicht den Umfang von AWS bieten. Zudem sollte man wissen, dass sich die Google Compute Engine weiterhin in einer geschlossen Beta befindet und somit nicht zur aktiven Konkurrenz zählt.
Ich sehe bei Google weiterhin ein Akzeptanzproblem in Bezug auf die Glaubwürdigkeit und vor allem der Vertrauenswürdigkeit. Google ist und bleibt im Kern eine Suchmaschine, die sich über Werbung finanziert. Daher gilt Google nicht ohne Grund als Datenkrake, was zahlreiche Aktionen und Entscheidungen durch Googles Führungsetage selbst weiter untermauert. Google muss an dieser Stelle deutlich offener werden und zeigen, was mit den Daten passiert, die Unternehmen aber auch gewöhnliche Nutzer Google anvertrauen.