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Netflix veröffentlicht weitere "Monkeys" als Open-Source – Eucalyptus Cloud wird es freuen

Wie GigaOM berichtet, wird Netflix in naher Zukunft weitere Services ähnlich zu seinem Chaos Monkey und der Simian-Army unter der Open-Source Lizenz auf Github veröffentlichen.

Der Chaos Monkey

Der Chaos Monkey ist ein Service der auf den Amazon Web Services läuft, nach Auto Scaling Groups (ASGs) sucht und Instanzen (virtuelle Maschinen) pro Gruppe wahllos beendet. Dabei ist die Software flexibel genug entwickelt worden, dass sie ebenfalls auf den Plattformen anderer Cloud Anbieter funktioniert. Der Service ist voll konfigurierbar, läuft standardmäßig aber an gewöhnlichen Werktagen von 09.00 Uhr bis 15.00 Uhr. In den meisten Fällen hat Netflix seine Anwendungen so geschrieben, dass diese weiterhin funktionieren, wenn eine Instanz plötzlich Probleme hat. In speziellen Fällen passiert das bewusst nicht, damit die eigenen Leute das Problem beheben müssen, um daraus zu lernen. Der Chaos Monkey läuft also nur ein paar Stunden am Tag, damit sich die Entwickler nicht zu 100% auf ihn verlassen.

Weitere Informationen zum Chaos Monkey und der Simian Army gibt es unter “Netflix: Der Chaos Monkey und die Simian Army – Das Vorbild für eine gute Cloud Systemarchitektur“.

Weitere Services aus Netflix Monkey Portfolio

  • Denominator: Ein Tool für die Verwaltung mehrerer DNS-Provider.
  • Odin: Eine Orchestration API, die von Jenkins und Asgard, dem Netflix Deployment Tool, aufgerufen werden kann. Sie soll Entwicklern helfen bequemer zu deployen.
  • Recipes: Dabei handelt es sich um Blaupausen (blueprints), mit denen sich mehrere Netflix Komponenten zusammen einfacher ausrollen lassen.
  • Launcher: Soll per Knopfdruck die fertigen Blaupausen ausrollen.
  • Mehr Monkeys: Zu den weiteren Netflix Monkeys die noch in diesem Jahr folgen sollen, gehören der Conformity Monkey, der Latency Monkey und der Latency Howler Monkey. Der Conformity Monkey stellt sicher, dass alle relevanten Instanzen äquivalent aufgesetzt sind. Der Latency Monkey simuliert Latenzen und weitere Fehler. Der Latency Howler Monkey überwacht, ob ein Workload auf mögliche AWS Limitierungen trifft und meldet dies.

Der Chaos Gorilla, der wahllos den Absturz einer vollständigen AWS Availability Zone simuliert sowie der Chaos Kong, der eine ganze AWS Region simuliert abschießt, sollen ebenfalls bald folgen.

Kommentar

Zwar möchte Netflix seine “Monkeys” Cloud übergreifend anbieten, so dass z.B. auch OpenStack Nutzer darauf zurückgreifen können. Allerdings spielt Netflix mit der stetigen Veröffentlichung seiner HA-Testsuite Eucalyptus damit immer mehr in die Arme.

Eucalyptus Cloud ermöglicht den Aufbau einer Private Cloud auf Basis der grundlegenden Funktionen der Amazon Cloud Infrastruktur. Was Amazon bei sich z.B. als AWS Availiablty Zone bezeichnet, repräsentiert bei Eucalyptus ein “Cluster”. Die Netflix Tools ermöglichen somit auch ähnliche HA-Funktionalität Prüfung in der Private/ Hybrid Cloud, wie Netflix sie selbst bereits in der Amazon Public Cloud nutzt. Darüber hinaus wird Eucalyptus die Netflix Tools mittelfristig ganz sicher in die eigene Cloud Lösung integrieren, um eine eigene HA-Prüfung im Portfolio zu haben.

Die Veröffentlichung der Netflix Tools unter der Open-Source Lizenz wird nicht zuletzt die Kooperation der Amazon Web Services und Eucalyptus weiter stärken, sondern Eucalyptus für Amazon als Übernahmeobjekt immer attraktiver machen.

By Rene Buest

Rene Buest is Gartner Analyst covering Infrastructure Services & Digital Operations. Prior to that he was Director of Technology Research at Arago, Senior Analyst and Cloud Practice Lead at Crisp Research, Principal Analyst at New Age Disruption and member of the worldwide Gigaom Research Analyst Network. Rene is considered as top cloud computing analyst in Germany and one of the worldwide top analysts in this area. In addition, he is one of the world’s top cloud computing influencers and belongs to the top 100 cloud computing experts on Twitter and Google+. Since the mid-90s he is focused on the strategic use of information technology in businesses and the IT impact on our society as well as disruptive technologies.

Rene Buest is the author of numerous professional technology articles. He regularly writes for well-known IT publications like Computerwoche, CIO Magazin, LANline as well as Silicon.de and is cited in German and international media – including New York Times, Forbes Magazin, Handelsblatt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Wirtschaftswoche, Computerwoche, CIO, Manager Magazin and Harvard Business Manager. Furthermore Rene Buest is speaker and participant of experts rounds. He is founder of CloudUser.de and writes about cloud computing, IT infrastructure, technologies, management and strategies. He holds a diploma in computer engineering from the Hochschule Bremen (Dipl.-Informatiker (FH)) as well as a M.Sc. in IT-Management and Information Systems from the FHDW Paderborn.

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