Als Prototyp während einer Doktorarbeit an der TU Wien zum automatisierten modellieren vollständiger Workflows entwickelt, konzentriert sich das österreichische Startup expressFlow nun auf die Verarbeitung von Dateien. Dabei geht es nicht nur um das einfache Speichern und wieder Aufrufen, sondern ebenfalls um den Lebenszyklus einer Datei und ihrem Beitrag innerhalb eines Gesamtprozesses.
Die expressFlow Umgebung
expressFlow existiert in seiner Form bereits seit 2009 und entwickelt sich gebootstrapped stetig voran. Dazu setzt das Unternehmen vollständig auf das Google Ökosystem und lässt die expressFlow Umgebung auf Googles Platform-as-a-Service Google App Engine laufen. Zielgruppe sind affine Cloud-Nutzer beziehungsweise ungefähr 20 Prozent der Dropbox-Nutzer.
Das Automatisierungstool wird schrittweise entwickelt und befindet sich derzeit in der ersten Entwicklungsstufe. Damit lassen sich Dateien über eine auf HTML-5 basierende Webseite hochladen. Im Anschluß erfolgt eine automatische AES-Verschlüsselung der Daten und Dokumente. Danach wird der Speicherort der Daten ausgewählt. Da expressFlow auf die Google Infrastruktur setzt, ist der primär unterstützte Speicher Google Drive. Ebenso kann aber auch Dropbox gewählt werden. expressFlow lässt sich am besten als eine Middleware für die Verwaltung und Bearbeitung von Dateien verstehen. So speichert die Plattform keine Daten permanent, sondern nur temporär, wenn an den Dokumenten gearbeitet wird. expressFlow verschlüsselt die Daten und transferiert diese auf den selbst ausgewählten Cloud Storage. Wird eine Datei geöffnet, wird sie temporär auf expressFlow zwischengespeichert, entschlüsselt und kann anschließend weiterverarbeitet werden.
In der zweiten Entwicklungsstufe soll es möglich sein, Dokumente aus einem Cloud Storage direkt zu starten. Dies soll mit einer App aus dem Google Chrome Webstore erfolgen.
INSIGHTS
In seinen ersten Ausbaustufen hilft expressFlow beim Hochladen und automatischen Verschlüsseln von Dateien zu einem selbst ausgewählten Cloud Storage Service. Der Weg zu einem automatisierten Workflow-Tool ist noch weit. Jedoch steckt in expressFlow viel Potential, wenn man bedenkt welche Möglichkeiten mit dem plattformunabhängigen Service abgebildet werden können.So könnten sich vollständige Arbeits- und Prozessabläufe innerhalb von expressFlow abbilden lassen, indem ein Mitarbeiter A eine Datei hochlädt, Freigaben für Kollegen erteilt und Mitarbeiter B informiert beziehungsweise automatisch informieren lässt, dass dieser daran weiterarbeiten soll. Ein weiteres Szenario könnte darin bestehen, Daten über expressFlow in die Amazon Cloud hochzuladen und automatisch per MapReduce verarbeiten zu lassen.
Ein ebenfalls interessanter Ansatz, der sich in Richtung Hochverfügbarkeit beziehungsweise Multi-Vendor-Strategie bewegt, ist, die Daten anhand von expressFlow über mehrere Cloud Storage Services hinweg verteilen zu lassen. Damit würde derselbe Datenbestand synchron über mehrere voneinander unabhängige Infrastrukturen repliziert. Kann eine Datei aus Cloud Storage A nicht aufgerufen werden, da der Anbieter gerade ein Problem hat, wird diese Datei dann von dem Cloud Storage B geladen.
Download
Der INSIGHTS Bericht kann ebenfalls unter “expressFlow: Automatisierte Prozessabläufe in der Cloud” betrachtet und als PDF heruntergeladen werden.
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