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Cloud Computing verlangt Weiterbildung und fördert die Flexibilität

Cloud Computing erfordert den Aufbau neuer Kenntnisse, um mit den neuen Herausforderungen zurecht zu kommen und die Eigenschaften, welche die Cloud bietet, bestmöglich zu nutzen. Insbesondere die IT-Abteilungen werden sich verändern. Zwar wird es künftig weiterhin Systemadministratoren geben, jedoch wird die Anzahl schwinden und diejenigen, die übrig bleiben, werden durch die Cloud bei der Ausführung ihrer Tätigkeit unterstützt und werden diese dadurch besser ausführen.

Die neuen Jobs? So schauen sie aus.

„Am Server schrauben“ wird in sehr vielen Unternehmen größtenteils aus der Mode kommen. Viel mehr wird es darum gehen, Services zu managen und die IT-Abteilungen werden zum Cloud Service Broker und seinen internen Kunden (Fachabteilungen usw.) die benötigten Services und Anwendungen aus einer Cloud (Private/ Public) bereitstellen.

Seit geraumer Zeit werden daher neue Berufsbezeichnungen diskutiert, die durch die Cloud entstehen werden, darunter:

  • Cloud Architekt
  • Cloud Service Manager
  • Cloud Integrationsspezialist und -Experte
  • Cloud Security Manager und -Ingenieur
  • Director Cloud Infrastructure
  • Executive Vice President of Cloud Technologies

Bei diesen Rollen handelt es sich nur um eine Auswahl von denen, die in nächster Zeit entstehen werden. Denn es gilt zu klassifizieren, welche Aufgaben und Rollen künftig für den Cloud Betrieb notwendig sind und wie sich die jeweiligen Anforderungen dieser einzelnen Rollen verhalten. Zudem werden auf Basis der Cloud neue disruptive Dienstleistungen entstehen, die es gilt zu identifizieren.

Die Cloud erhöht die Flexibilität

Auch die Art wie wir in Zukunft arbeiten wird sich verändern. Die Cloud erlaubt es uns, von überall aus verteilt und vor allem flexibel zu arbeiten. Wann und wo die Leistung erbracht wird, spielt im Prinzip keine Rolle mehr. Der Faktor Zeit wird relativ, da das typische 9 to 5 nicht mehr zwingend erforderlich ist.

Die technischen Möglichkeiten, flexibel und unabhängig von Ort und Zeit zu arbeiten, können wir mittlerweile bereits nutzen. Mit Cloud Services stehen uns Browser-basierte Applikationen zur Verfügung, mit denen wir, zwar weltweit verteilt, aber dennoch im Team parallel und in Echtzeit an ein und demselben Dokument arbeiten können. Cloud Storage Lösungen ermöglichen uns das Echtzeit Backup und ebenso den plattformunabhängigen Zugriff auf unsere Daten.

Gegenwind aus der Politik

Wohingegen viele eine Chance sehen, kommt aus der Politik Gegenwind. So sorgt sich Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen im Rahmen der DLDwomen: “Cloud-Arbeiter stehen ständig im Wettbewerb miteinander und unter dem ständigen Druck, sich immer wieder neu bewerben zu müssen.” Von der Leyen ist der Meinung, dass es “… künftig eine “virtuelle Belegschaft” geben …” wird, “… einen weltweit verfügbaren Pool von Talenten …”.

Sie hat natürlich recht mit ihrer These. Cloud Lösungen werden Unternehmen dabei helfen, weltweit die besten Mitarbeiter (noch leichter) zu rekrutieren, was darin resultieren kann, dass sich die Arbeitswelt ebenfalls hin zu einem deutlich größeren Anteil von Freiberuflern entwickeln wird. Ob die von von der Leyen titulierten “Cloud-Arbeiter” tatsächlich einem deutlich höheren Druck ausgesetzt werden bleibt fraglich. Denn der Druck in den Unternehmen auf die Mitarbeiter nimmt ebenfalls stetig zu und jeder muss sich tagtäglich in seinem Beruf bewähren und zeigen was er drauf hat.

Ich habe dazu eine nette Anekdote auf dem .comspace Blog gefunden:

Ein Mann sitzt in der Lobby eines Luxushotels. Es ist 3 Uhr nachts und nur hier unten hat er WLAN, um noch einmal schnell seine E-Mails zu checken. Ein junges Pärchen kommt durch die Drehtür des Hotels von einer Strandparty, sie versucht gar nicht erst zu flüstern: “Schau Dir den armen Knilch an, selbst im Urlaub kann er bis tief in die Nacht nicht aufhören zu arbeiten.”
Der Mann mit dem Laptop auf den Knien denkt bei sich “Wer ist denn der arme Knilch – der, der seinen Job liebt und jederzeit von überall aus arbeiten kann oder diejenigen, die sich in 2 Wochen im Jahr von den anderen 50 Wochen Arbeit, die sie nicht gerne machen, erholen müssen?”

Diese Geschichte spiegelt sehr schön wieder, wie jeder einzelne mit der Art zu arbeiten umgeht. Insbesondere die jüngere Generation wird ihre Chancen wittern, dem staubigen Büroalltag entfliehen zu können und entweder von zu Hause oder aus dem Café oder Co-Working Space ihrer Wahl zu arbeiten, um neue und kreative Eindrücke zu erleben. Dann gibt es die “alten Freien”, die seit jeher als Freiberufler tätig sind und die Art so zu arbeiten schätzen und in der Cloud wahrscheinlich ebenfalls Vorteile sehen werden. Die dritte Fraktion bilden diejenigen, die glücklich bzw. scheinbar glücklich mit ihrer Arbeit sind, aber eher resistent gegenüber Veränderungen erscheinen. Zu guter letzt gibt es natürlich Berufe, die von dieser Veränderung nicht betroffen sein können, da es rein physikalisch erforderlich ist, dass die Person an Ort und Stelle tätig ist.

Unternehmen sollten Freiheiten gewähren

Natürlich kann und sollte kein Unternehmen seine Mitarbeiter dazu zwingen, flexibel einer Tätigkeit nachzugehen und sie dazu verpflichten nicht mehr täglich ins Büro zu fahren und stattdessen das nächstgelegene Starbucks aufzusuchen. Allerdings sollte jeder Personaler und jede Führungskraft mit dem Gedanken spielen, den Mitarbeitern zumindest die Gelegenheit zu geben, der Tätigkeit eben nicht 9 to 5 nachzugehen sondern Vertrauen in den Mitarbeiter haben, klare Ziele festlegen und diese am Ende eines Meilensteins prüfen.


Bildquelle: ©Gerd Altmann / PIXELIO