Wie GigaOm berichtet, planen Microsoft und Google offenbar eigene Infrastructure-as-a-Service (IaaS) Angebote, die in direkter Konkurrenz zu den Amazon Web Services (AWS) – Amazon EC2, stehen sollen.
GigaOm beruft sich auf nicht genannte Quellen, die besagen, dass Google die Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) mit einem eigenen Angebot in Angriff nehmen will. Weitere Quellen sollen Microsofts Bemühungen bestätigen, ebenfalls mit einem IaaS Angebot in den direkten Mittbewerb zu AWS gehen zu wollen. Wie GigaOms Quellen weiter wissen wollen, plant Google die Veröffentlichung seines IaaS zum Ende diesen Jahres. Wohingegen Microsoft bereits deutlich weiter sein soll und das neue Angebot während einer Veranstaltung am 7. Juni in San Francisco vorstellen wird.
Was auch immer an diesen Gerüchten speziell bei Google dran sein mag, es würde zumindest eine logische Schlussfolgerung aus den letzten Entwicklung des Suchmaschinengiganten aus Mountain View sein. In zwei Bereichen des Cloud Computing Stacks ist Google bereits vertreten. Mit Google Apps steht eine Office und Kollaborationslösung als Software-as-a-Service bereit. Die Google App Engine war eine der ersten Platform-as-a-Service Lösungen auf dem Markt. Was letztendlich noch fehlt ist ein IaaS Angebot. Neben dem kürzlich veröffentlichen Google Drive existiert seit längerem bereits der Google Cloud Storage, der sich speziell an Entwickler richtet, in unmittelbarer Konkurrenz zu Amazon S3 steht und eine gute Kombination zu einem möglichen eigenen IaaS Angebot wäre.
Microsoft hat mit Windows Azure bereits ein sehr umfangreiches Cloud Computing Infrastruktur Angebot am Markt. Auch wenn es bereits den Charakter eines IaaS besitzt, wird Windows Azure als Platform-as-a-Service vermarktet, mit dem Entwickler ihre Aktivitäten in Microsofts Cloud verlagern sollen, um dort PHP, Java, Node.js oder .NET Anwendungen auszuführen. Das Windows Azure bereits viele Funktionen wie die Amazon Web Services im Portfolio hat, zeigt dieser direkte Vergleich der einzelnen Cloud Services. Was Windows Azure derzeit noch fehlt, ist die Möglichkeit, direkt virtuelle Windows oder Linux Server pro Stunde zu beziehen, wie es von Amazon bekannt ist.
Nach zahlreichen Anbietern wie bspw. Rackspace und GoGrid oder Projekten wie OpenStack und CloudStack, greifen mit Google und Microsoft nun auch die großen der Branche zum IaaS Thron, der allerdings nicht so einfach zu besteigen sein wird, wie es aussehen mag. Die Amazon Web Services haben sich seit dem Start in 2006 eine solide Basis für ihre Angebote geschaffen, die sie jeden Monat mit neuen Services oder Funktionen stetig ausbauen. Im Vergleich zu anderen IaaS Anbietern hätten Google und Microsoft jedoch den Vorteil über eine große Entwicklergemeinde in den eigenen Reihen zu verfügen und zudem ausreichend Erfahrung im Aufbau von skalierbaren Infrastrukturen zu besitzen. Google auf Grund der Sicherstellung seines Kerngeschäfts und Microsoft anhand der langjährigen Tätigkeiten im Server- und Infrastrukturumfeld. Gewinner können am Ende jedoch wir Kunden sein, denn zu einem wird es sicherlich kommen, dem Preiskampf.
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