Seit der vergangenen Woche bietet Microsoft sein Office 365 unter “Office 365 for Government” nun auch für Regierungseinrichtungen an. Zwar wurde die Veröffentlichung nicht an die ganz große Glocke gehängt, dennoch kann dieser Schritt mehr Einfluss auf den Kampf um die Cloud haben, als man zunächst glauben mag.
Office 365 for Government ist auf dem ersten Blick nichts Besonders. Es enthält die typischen Cloud basierten Lösungen, wie das klassische Office 365 auch. Darunter Exchange Online, Lync Online, SharePoint Online und Office Professional Plus.
Der Trick mit dem Altbewährtem
Bereits vor zwei Jahren hatte Microsoft mit der Business Productivity Online Suite Federal einen ähnlichen Service für US-Bundesbehörden präsentiert. Bei Office 365 handelt es sich um den direkten Nachfolger und Microsoft springt zudem auf den Zug auf, den bereits der Mitbewerb herausgestellt hat, die langsam wirklich zäh werdenden Themen Datenschutz und Datensicherheit.
Sicherheit und Datenschutz stehen an erster Stelle
Regierungsbehörden stehen einem enormen Kostendruck gegenüber. Ein Cloud Services kann daher ein überzeugendes Angebot für die Beschaffung, das Servermanagement und der Lizenzierung von Software darstellen. Allerdings musste Google bereits schmerzlich erfahren, dass Behörden mehr wollen als nur Cloud basierte Versionen ihrer klassischen Business Anwendungen.
Nachdem Google mit der Stadt Los Angeles einen ziemlich dicken Fisch über 7 Million Dollar für die Umstellung von 30.000 Arbeitsplätzen an Land ziehen konnte, gab es plötzlich Probleme mit dem Los Angeles Police Departement (LAPD), das nicht mit den Sicherheitsanforderungen einverstanden war. Demnach sei Google nicht in der Lage, die hohen Anforderungen an die Datensicherheit und Vertraulichkeit von sensiblen Daten zu gewährleisten.
Um nicht dieselbe Abfuhr zu bekommen, hat Microsoft in einem Blogpost von Corporate Vice President Office Division, Kirk Koenigsbauer, direkt präventiv Stellung zu dem Thema genommen und die vielen Standards für Datensicherheit und Vorsichtsmaßnahmen herausgestellt, an die sich Office 365 for Government hält. “Office 365 unterstützt die strengsten globalen und regionalen Standards.”, so Koenigsbauer.
Die Liste umfasst hochkarätige Richtlinien der US-Regierung bspw. die “US Federal Information Security Management Act (FISMA)”, die US Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) und die “US Family Educational Rights and Privacy Act (FERPA)”. Laut Microsoft unterstützt Office 365 zudem ISO 27001, SAS70 Type II, EU Safe Harbor und die EU Bestimmungen.
Um weiteren Ängsten vorzubeugen, beruhigt Koenigsbauer damit, dass Office 365 zwar im Mehrbenutzerbetrieb läuft, aber in einer separat getrennten Cloud mit höchster Sicherheitsstufe und geographisch verteilten Rechenzentren betrieben wird. Zudem wird die IPv6-Unterstützung für Office 365 voraussichtlich im September gehen Live gehen.
Microsoft scheint Googles Auseinandersetzung mit dem LAPD allerdings nicht zu ignorieren. Koenigsbauer und sein Team arbeiten derzeit daran, Office 365 for Government mit den Regeln der Criminal Justice Information Security (CJIS) compliant zu machen.
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