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Disruptive Welt der IT: Neue Technologien verändern ständig den Status quo der Unternehmen #tsy13

Zero Distance klingt im ersten Moment wie eine dieser neumodischen Marketingphrasen, mit denen uns Anbieter tagtäglich erzählen, wie sie die Welt verbessern wollen. Nun, es handelt sich dabei auch um genau eine von diesen Marketingphrasen. Aber eine, in der viel Wahrheit steckt. Betrachtet man die Use Cases, die auf dem T-Systems Symposium 2013 gezeigt wurden und viele weitere weltweit, dann wird deutlich, was für Potentiale uns die moderne Informationstechnologie ermöglicht. Die Cloud bzw. Cloud Computing sind dabei nur ein Mittel zum Zweck und dienen als Enabler für neue Geschäftsmodelle und helfen bei der Veränderung unserer Welt.

Wer nicht handelt der stirbt aus!

Fakt ist, dass traditionelle Unternehmen dem Untergang geweiht sind, wenn sie sich nicht verändern. An alten Werten festzuhalten ist nicht immer die beste Strategie – insbesondere im Zeitalter des Digital Business. Startups tauchen wie aus dem nichts auf und überrennen Marktführer in ihrem Bereich, die gar keine Chance haben so schnell zu reagieren. Es ist der Vorteil der grünen Wiese, den die Startups ausnutzen und sich nicht mit lästigen Altlasten in der IT und anderweitigen Bereichen auseinandersetzen müssen. Aber es gibt auch die Unternehmen, die schon eine geraume Zeit erfolgreich auf dem Markt verweilen und die Zeichen der Zeit erkannt haben. Neue Technologien und Konzepte haben immer irgendeinen Einfluss auf das Business. Einige Unternehmen haben es verstanden sich neu zu erfinden und Cloud Computing, Big Data, Mobile und Collaboration gewinnbringend für die eigene Zwecke zu nutzen, um sich dadurch zu verändern. Andere hingegen können oder wollen es nicht verstehen und bleiben lieber ihrem Status quo treu.

Hey Bauer, wo bleibt der Bulle?

Es ist immer wieder erstaunlich in welchen Bereichen der Industrie die Informationstechnologie einen massiven Einfluss nimmt und dabei für mehr Effizienz sorgt. Nehmen wir das Beispiel der Landwirtschaft. Konkreter das Paarungsverhalten der Kühe. Das ist wichtig, denn eine Kuh gibt nur dann Milch, wenn sie gekalbt hat. Es ist für den Bauer daher von besonderem Interesse, das hier alles reibungslos abläuft.

Die Lösung: Ist eine Kuh brünstig, macht sie währenddessen typische Kopfbewegungen. Daher bekommt jede Kuh ein Halsband inkl. einem Mobilfunkchip. Der Bauer erhält darüber die Information, dass er den Bullen startklar machen kann. Auch beim Kalben hilft die Lösung. Dazu überträgt das Tool die Werte eines Thermometers mit integrierter SIM Karte. Etwa 48 Stunden vor der Geburt verändert sich die Körpertemperatur der Kuh. Der Bauer erhält zwei Stunden vor der Geburt eine SMS, um rechtzeitig vor Ort zu sein.

IT-Abteilungen müssen proaktiver werden

IT-Abteilungen sind und waren schon immer die Prügelknaben im Unternehmen. Zu recht? Nun, einige ja, andere wiederum nicht. Aber sind es die IT-Abteilungen alleine, die für die Transformation des Business zuständig sind? Jein. In erster Linie ist die Geschäftsführung für die Ausrichtung der Unternehmensstrategie verantwortlich. Sie muss sagen, welchen Weg das Unternehmen gehen soll, schließlich hat sie die Visionen. Das große Aber besteht allerdings in der Art wie die IT-Abteilung sich in diesem Kontext verhält. Ist sie einfach nur die unterstützende Kraft, die je nach Bedarf auf die Wünsche der Geschäftsführung und der Kollegen reagiert oder agiert sie lieber proaktiv?

Angriff ist die beste Verteidigung. IT-Abteilungen sollten heute am technischen und innovativen Puls der Zeit sitzen und über die Veränderungen im Markt informiert sein. Über eine ständige interne oder externe Markt- und Trendforschung müssen sie wissen, was auf sie und ggf. auf ihr Unternehmen zukommt und darauf schnellstmöglich und proaktiv reagieren, um nicht zu viel Zeit zu verlieren und im besten Fall einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen. Je nach Trend müssen sie nicht auf jeden Zug aufspringen, aber sie sollten sich damit zumindest auseinandersetzen und verstanden haben, welcher Einfluss dadurch entsteht und ob sie oder ihr Unternehmen davon betroffen sind. Wenn sie Potential für neue Geschäftsmodelle erkennen, sollten sie diese in die Geschäftsführung tragen, die auch verstehen muss, dass IT heute Enabler und nicht nur Instandhalter ist. Das bedeutet, dass die IT-Abteilung im Unternehmen heute einen viel größeren Stellenwert hat als noch vor zehn Jahren.

Hierzu muss die Geschäftsführung der IT-Abteilung jedoch unter die Arme greifen und die IT-Abteilung von ihren Routineaufgaben befreien. In etwa 80 Prozent der IT-Ausgaben werden heute in den IT-Betrieb investiert und das nur, um die Dinge am Laufen zu erhalten. Es handelt sich also um Investitionen in den Status quo, die zu keinen Innovationen führen. Hingegen werden lediglich nur 20 Prozent der Ausgaben in Verbesserungen oder Weiterentwicklungen investiert. Dieses Verhältnis muss sich drehen, und die Geschäftsführung zusammen mit dem CIO haben die Aufgabe, diesen Wandel vorzunehmen, damit ein Unternehmen auch in Zukunft innovativ und wettbewerbsfähig bleibt.

Hören Sie auf den Status quo zu umarmen.

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Airbus trennt den Reisenden vom Gepäck #tsy13

Auf dem T-Systems Symposium 2013 hat Airbus mit Bag2Go einen intelligenten Koffer vorgestellt, der völlig autark ohne den Eigentümer reisen und zum Zielort transportiert werden kann. Reisenden möchte Airbus damit mehr Flexibilität und Mobilität ermöglichen, indem sie Gepäckfrei mit dem Flugzeug, Schiff, Zug, Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß an das Ziel gelangen. Der Bag2Go Services setzt hierzu auf der Business Cloud Infrastruktur von T-Systems auf.

Hintergrund zu Bag2Go

Ein Bag2Go verfügt über eine selbstständige Gewichtsanzeige, die Möglichkeit eines automatisierten Check-Ins; er kann selbstständig befördert werden und verfügt über Funktionen einer kontinuierlichen Verfolgung. Hinzu kommt, dass laut Airbus sämtliche Normen, die heute Standard sind, konsequent eingehalten werden, so dass die aktuelle Infrastruktur an Flughäfen nicht verändert werden muss. Anhand einer Smartphone App lässt sich der Status und Aufenthaltsort ständig überwachen.

Airbus plant mit unterschiedlichen Transportdiensten (z.B. DHL) zusammenzuarbeiten. So kann der Reisende bspw. mit dem Flugzeug an den Zielort fliegen, sein Gepäck aber auf dem Landweg, dem Schiff oder einem anderen Flugzeug an das Ziel gelangen. Paketservices oder Haus-zu-Haus-Gepäckbeförderungsdienste sollen den Transport des Gepäcks an jeden beliebigen Bestimmungsort im In- oder Ausland im Rahmen einer Hotel- oder Kreuzfahrtbuchung übernehmen.

Eine Nachverfolgung ist grundsätzlich praktisch, ergibt aber nur Sinn, wenn man auch in das Geschehen eingreifen kann. Hierzu setzt Airbus auf ein GPS-Tracking in Zusammenarbeit mit einem Transportdienstleister, z. B. Transport/Logistik oder die Fluggesellschaft.

Motivation von Airbus

Airbus hat das Bag2Go Konzept natürlich nicht ohne Eigennutzen entwickelt. Es geht darum, bereits heute die ersten Weichen für die Flugzeuge der Zukunft zu stellen. Das bedeutet, dass Airbus nachhaltige und ultraleichte Flugzeugtypen bauen wird, für die so wenig Gewicht wie möglich benötigt wird. Zugleich wird auch der Treibstoffverbrauch dadurch signifikant sinkenden. Das schwere Gepäck aus dem Flugzeug zu entfernen ist dabei die Schlüsselkomponente. Die Trennung der Passagier- und Gepäckströme versetzt Airbus und die gesamte Branche somit in die Lage, die Gepäckbeförderung proaktiv zu steuern und völlig neue Geschäftschancen zu erschließen.

Laut Airbus wird die Containerisierung von Gepäck kontinuierlich an Bedeutung gewinnen, da immer mehr Menschen eine Haus-zu-Haus-Beförderungen in Anspruch nehmen werden und ihr Gepäck bis zu drei Tage vor dem Abflug aufgeben oder einen Gepäckaufgabe-Kiosk nutzen. Aus diesem Grund wird Airbus versuchen vollständig vernetzte Transportkapseln als Standard zu etablieren.

Interessanter Ansatz – Aber nicht für jeden

Airbus steht mit seinem Konzept weniger technischen aber mehr rechtlichen Problemen gegenüber. So müssen ein Reisender und sein Gepäck zusammen fliegen. Ein Koffer darf maximal „nachfliegen“, aber nicht alleine oder gar „vorfliegen“. Hinzu kommt, dass Geschäftsleute während des Vortrags die Gepäckabgabe drei Tage im Voraus in Frage gestellt haben, da sie selbst maximal eine Stunde vor dem Flug den Koffer packen. Ein paar weitere Gespräche nach dem Vortrag bestätigten die allgemeine Meinung und Einstellungen von Geschäftsreisenden zu dem Thema.

Dennoch handelt es sich bei Bag2Go um ein interessantes Konzept, was wir bald in der Realität erleben werden und gleichzeitig um einen spannenden Use Case für das Internet of Things. Bag2Go bildet dabei analog die Architektur des Internet Routings ab, wo einzelne IP-Pakete eines normalerweise zusammenhängen Datenstroms auch unterschiedliche Wege zum Ziel nehmen können.

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Die vollständig vernetzte Welt wird Wirklichkeit #tsy13

Unternehmen sind in ihrem Alltag ständig kürzeren Veränderungszyklen ausgesetzt. Dabei ist die Consumerization of IT ein großer Treiber, die auch in Zukunft eine wichtige Bedeutung behalten wird. Seit mehreren Jahren zeigen Mobilität, Cloud, neue Applikationen, das Internet of Things und Big Data (Analysen) ihre Auswirkungen. Neben diesen technologischen Einflüssen sind es aber auch die geschäftlichen Auswirkungen wie neue Geschäftsmodelle, ständiges Wachstum, Globalisierung und gleichzeitig die Themen Sicherheit und Compliance die zu neuen Herausforderungen führen.

Die Evolution des Internets hinterlässt ihre Spuren

Betrachtet man die Evolution des Internets, wird deutlich, dass die Auswirkungen auf die Unternehmen und unsere Gesellschaft mit dem Wachstum von intelligenten Verbindungen wachsen. Gestartet mit einfachen Verbindungen über E-Mail oder Web und damit der Digitalisierung des Informationszugangs, folgte die vernetzte Wirtschaft, bei der es mit E-Commerce und Collaboration darum ging, Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Anschließend folgte etwas, das Cisco als „Realitätsnahe Erfahrungen“ bezeichnet. Dazu gehört die Digitalisierung von geschäftlichen und sozialen Interaktionen wie Social Media, Mobile und Cloud. Der nächste Zustand den wir erreichen werden ist das „Internet of Everything“, bei dem Menschen, Prozesse, Daten und Dinge verbunden werden – die Digitalisierung der Welt.

Jeder Baustein hat im Internet of Everything seine eigene Bedeutung. Die Verbindungen zwischen den Menschen werden relevanter und wertvoller. Die richtige Person oder auch Maschine erhält über intelligente Prozesse zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Informationen. Die Daten werden zu wertvolleren Informationen für die Entscheidungsfindung verarbeitet. Physische Geräte (Dinge) werden über das Internet untereinander vernetzt, um die intelligenten Entscheidungen zu ermöglichen.

Auf dem T-Systems Symposium 2013 in Düsseldorf sagte Cisco, dass sie im Jahr 2020 etwa 50 Milliarden untereinander vernetzte Smart Objects erwarten. Hingegen wird dann weltweit gerade einmal mit 7,6 Milliarden Menschen gerechnet. Weiterhin ist Cisco der Meinung, dass derzeit 99 Prozent der Welt noch nicht vernetzt ist und wir in Zukunft Billionen von Smart Sensors sehen werden. Diese werden unter anderem in intelligenten Gebäuden, Städten oder Häusern verbaut und dabei helfen Energie zu sparen und effizienter zu leben. Sie werden aber ebenfalls dazu führen, die Produktivität zu erhöhen oder das Gesundheitswesen zu verbessern.

Technologische Grundlagen für die vollständig vernetzte Welt

Auf Grund seiner massiven Skalierbarkeit, Verteilung, neuartigen Anwendungen und den Möglichkeiten des Überallzugriffs, ist die Cloud eine der Hauptgrundlagen für die vollständig vernetzte Welt. Ciscos Cloud Strategie besteht daher darin, Cloud Anbieter und Unternehmen es zu ermöglichen, unterschiedliche Arten von Cloud Services bereitzustellen und zu „brokern“. Gleichzeitig sollen von Cisco Applikationsplattformen für verschiedene Cloud Kategorien angeboten werden.

Die Cloud muss allerdings um Ansätze aus dem Internet der Dinge angereichert werden. Dazu gehören intelligentere Geschäftsprozesse, Menschen zu Machine-2-Machine Kommunikation sowie weitere Dinge wie Sensoren und Aktoren die überall verteilt sind. Im Endeffekt ist eine weltweit stark skalierbare Infrastruktur notwendig, die zeitliche Schwankungen und Anforderungen zwischen den unterschiedlichen Workloads steuern kann.

Eine weitere Schlüsselkomponente ist daher etwas, dass Cisco als Fog Computing bezeichnet. Der Fog hat die Aufgabe, Daten und Workloads näher an den Nutzer zu bringen, der sich am Rande einer Datenverbindung befindet. In diesem Zusammenhang wird dann auch vom „Edge Computing“ gesprochen. Der Fog befindet sich organisatorisch unterhalb der Cloud und dient als optimiertes Übertragungsmedium für die Services und Daten, die sich in der Cloud befinden. Der Begriff „Fog Computing“ wurde von Cisco als ein neues Paradigma geprägt, der verteilte Endgeräte innerhalb des Internet of Things bei dem kabellosen Datentransfer unterstützen soll. Fog Computing baut konzeptionell auf bestehende und weit verbreitete Technologien wie den Content Delivery Networks (CDN) auf, soll aber, auf Grund von Cloud Technologien, das Bereitstellen von viel komplexeren Services ermöglichen.

Da immer größere Datenmengen an eine immer größer werdende Anzahl an Benutzern ausgeliefert werden müssen, sind Konzepte notwendig, welche die Idee der Cloud verbessern und es Unternehmen und Anbietern ermöglichen, ihre Inhalte an den Endkunden über eine geographisch weit verbreitete Plattform bereitzustellen. Fog Computing soll dabei helfen, die verteilten Daten näher an den Endkunden zu transportieren und dabei die Latenz und Anzahl der dafür benötigten Hops zu verringern und Mobile Computing und Streaming Services dadurch besser zu unterstützen. Neben dem Internet of Things ist die steigende Nachfrage der Nutzer, zu jeder Zeit, von jedem Ort und mit jedem Gerät auf ihre Daten zugreifen zu können, ein weiterer Grund, warum die Idee des Fog Computing an Bedeutung zunehmen wird.

Die wesentliche Eigenschaft des Fog Computing besteht also darin, dass Workloads völlig autark von der Cloud agieren können, um den schnellen, nahen und stabilen Zugriff eines Service sicherzustellen.

Die vernetzte Welt benötigt intelligentere Technologien

Um die Cloud als die grundlegende Basis für das Internet of Things bzw. des Internet of Everything zu nutzen, müssen noch einige Hürden aus dem Weg geschafft werden. Das aktuelle Cloud Bereitstellungsmodell sieht vor, dass die Daten, in der Regel, direkt und ohne eine Zwischenschicht zum Endgerät bzw. den Endnutzer ausgeliefert werden. (Anmerkung: Es existieren bereits CDN und Edge Locations, die für das Caching und somit Beschleunigen sorgen.) Es wird daher davon ausgegangen, dass die Bandbreite zur Übertragung der Daten maximal ist und theoretisch eine Verzögerung von Null existiert. Das ist jedoch nur theoretisch der Fall. In der Praxis sorgen hohe Latenzen und somit Verzögerungen, eine schlechte Elastizität und die zur Bandbreite wesentlich schneller ansteigenden Datenmengen, für Probleme.

Aus diesem Grund sind Ansätze wie Fog Computing erforderlich, um davon ausgehen zu können, dass eine limitierte Bandbreite vorhanden, unterschiedliche Verzögerungszeiten sowie unterbrochene Verbindungen vorhanden sind. Ideen wie der Fog etablieren sich als eine intelligente Zwischenschicht, Cache bzw. wie eine Art Verstärker und koordinieren die Anforderungen unterschiedlicher Workloads, Daten und Informationen, so dass diese unabhängig voneinander und performant an die Objekte im Internet of Everything ausgeliefert werden.

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So lassen sich Schatten-IT und Covered Clouds auflösen #tsy13

Die Schatten-IT oder wie VMware es nennt, Covered Clouds (versteckt genutzte Cloud Services) sind ein großes Problem für Unternehmen. Einer VMware Studie zufolge vermuten 37 Prozent der führenden europäischen IT-Entscheider in ihren Unternehmen nicht erfasste Ausgaben für Cloud-Services. 58 Prozent der europäischen Wissensarbeiter würden ungenehmigte Cloud-Services nutzen.

Pro und Kontra für Schatten-IT (Covered Clouds)

Diese unerlaubte Nutzung hat auch ihre finanziellen Einflüsse. In den betroffenen Unternehmen vermuten Führungskräfte aus dem IT-Bereich, dass durchschnittlich 1,6 Millionen Euro ohne Erlaubnis des Unternehmens ausgegeben werden. Dies macht im Durchschnitt 15 Prozent des jährlichen IT-Budgets dieser Unternehmen aus.

Allerdings wird diese Entwicklung von vielen als positiv erachtet. 72 Prozent der IT-Führungskräfte sehen darin einen Nutzen für ihr Unternehmen. Denn 31 Prozent von diesen sind der Meinung, dass Schatten-IT und Covered Clouds das Wachstum und die Innovation beschleunigen. Mehr als die Hälfte gaben an, dass das Unternehmen dadurch schneller auf Kundenanforderungen reagieren kann.

Dennoch gibt es auch große Sicherheitsbedenken. Von denjenigen, die Schatten-IT nicht befürworten, befürchtete mehr als die Hälfte eine Verschärfung der Sicherheitsrisiken. Diese Einblicke gab VMware während des T-Systems Symposium 2013 in Düsseldorf.

Eine Maßnahme: IT-as-a-Service

IT-as-a-Service ist ein Betriebsmodell, bei dem die IT-Abteilung wie eine eigene Business Einheit geführt wird und selbst Produkte und Services für das eigene Unternehmen entwickelt. Dabei muss sich die IT-Abteilung gegen externe Mitbewerber behaupten. Schließlich haben Fachabteilungen in der heutigen Zeit eine grenzenlose Auswahl von anderen Anbietern am Markt.

VMware hat es sich zur Aufgabe gemacht, IT-Abteilungen hierzu die technischen Mittel zu liefern und sieht in IT-as-a-Service eine Chance das Verhältnis Instandhaltung zu Innovation auf 50:50 auszugleichen, anstatt die Mehrheit der Aufwendungen in die Instandhaltung zu investieren. Heute beträgt das Verhältnis ca. 80 Prozent (Wartung) zu 20 Prozent (Innovation).

VMware liegt richtig, wenn sie versuchen, sich als führender Anbieter für IT-as-a-Service Lösungen zu etablieren. Als einer der wenigen Infrastrukturanbieter am Markt sind sie mit ihren Fähigkeiten in der Lage die technischen Mittel für diesen Umschwung in den Unternehmen zu liefern. Man muss hierzu allerdings beachten, dass IT-as-a-Service kein technischer Ansatz ist, sondern sich fest im Denken der IT Abteilungen verankern muss, um erfolgreich umgesetzt zu werden. VMware kann somit nur zeigen, welche technischen Mittel zur Verfügung stehen, um den Wandel einzuleiten.

Service Portal als Middleware für die Mitarbeiter

IT-as-a-Service ist für die Schatten-IT nicht die Non-plus Ultra Lösung, kann aber dabei helfen, diesem über die Jahre gewachsenen Phänomen entgegenzuwirken. Die entsprechenden Konzepte und Technologien stehen bereit und müssen nun umgesetzt werden.

Ist eine IT-as-a-Service Philosophie innerhalb der IT-Abteilung entstanden, sollte damit begonnen werden, ein eigenes Service Portal für die Mitarbeiter, über welches diese kontrolliert auf interne und externe Cloud Services zugreifen, zu etablieren. Dabei kann es sich sowohl um Infrastruktur (virtuelle Server und Speicherplatz) als auch um Software und Plattformen handeln. Die IT-Abteilung wird dadurch immer mehr zum Service Manager (Broker) und kann durch die Nutzung externer Ressourcen (hybrid Modell) sicherstellen, dass die Mitarbeiter mit einer hohen Servicegüte rechnen können. So lässt sich einem Entwickler zum Beispiel ein Server anstatt in mehreren Wochen, innerhalb von fünf Minuten bereitstellen. Dabei sollte zudem betrachtet werden, dass Entwickler nicht nur an Rechenleistung und Speicherplatz interessiert sind, sondern auch Services benötigen, um Applikationen und eigene Services auf eine einfachere Art und Weise zu entwickeln. Das kann unter anderem durch Eigenschaften eines Platform-as-a-Service (PaaS) realisiert werden.

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Das Business im Internet of Everything, Hybrid Cloud, Ein Koffer auf Reisen #tsy13

Während der Breakout Sessions auf dem T-Systems Symposium habe ich mir drei Themen angehört. Jeweils eines aus dem Bereich Cloud, Mobile und Collaboration bzw. The Internet of Things. Ich werde zu jedem dieser Themen zwar in den kommenden Tagen noch eine ausführliche Analyse bzw. ein Kommentar schreiben. Dennoch möchte ich schon einmal einen kurzen Vorgeschmack geben, da es sich dabei wirklich um interessante Use Cases handelt.

Geschäftstransformation im Zeitalter von Collaboration und „Internet of Everything“ (IoE)

Cisco sieht seine Zukunft als Enabler des Internet of Everything (IoE). Der Unterschied zu dem viel diskutierten Internet of Things (IoT) besteht in der Anzahl der miteinander vernetzten Objekte. Wo es sich beim IoT um die Kommunikation von Menschen mit Maschinen und Maschinen untereinander handelt, geht es beim IoE um Menschen, Prozesse, Daten und Dinge. Es geht also um deutlich mehr Konnektivität. Cisco sieht aus diesem Grund im Jahr 2020 in etwa 50 Billionen Smart Objects weltweit, die miteinander verbunden sind. Dabei soll in Zukunft Fog Computing unterstützen, welches ich erst vor kurzem vorgestellt und analysiert habe.

Ready for Hybrid Cloud mit T-Systems DSI vCloud = VMware vCloud™ Datacenter Services

Eine VMware Studie hat ergeben, dass 37 Prozent der führenden europäischen IT-Entscheider nicht erfasste Ausgaben für Cloud Services in ihrem Unternehmen vermuten. Dabei würden 58 Prozent der europäischen Wissensarbeiter ungenehmigte Cloud Services nutzen. VMware sieht eine Lösung im IT-as-a-Service. Dabei stellen sich die IT-Abteilungen als Mitbewerber zu externen Service Anbietern auf. VMware merkt aber auch an, dass historisch entstandene IT-Silos wie Storage, Netzwerk, Server, Windows, Unix oder Linux die größten Herausforderungen für IT-as-a-Service sind. Dabei soll das Software-defined Data Center, was aus den Komponenten virtualisierte Server, Software-defined Network und Software-defined Storage besteht, helfen. Das stellt für Unternehmen dann die Grundlage dar, um über eine Hybrid Cloud Workloads bei Bedarf in ein zertifiziertes vCloud Datacenter zu migrieren.

Bag2Go: Der moderne Koffer geht allein auf Reisen

Airbus will mit seinem Bag2Go, einem intelligenten Koffer, den Menschen von seinem Gepäck trennen. Das bedeutet, dass ein Koffer auch eine andere Route zum Reiseziel nehmen kann als der Reisende. Hierzu bietet der Koffer verschiedene Eigenschaften: Selbständige Gewichtsanzeige, automatisierter Check-In und selbstständige Beförderung. Auch die ständige Verfolgung des Koffers und sein Status sind möglich. Airbus verspricht, dass für den Einsatz des Koffers keine Änderungen an der bestehenden Infrastruktur an den Flughäfen notwendig ist. Airbus Ziel besteht darin, in Zukunft vollständig vernetzte Transportkapseln als Standard zu etablieren. Ein Internet of Things Use Case. Bag2Go nutzt als Infrastruktur die Business Cloud von T-Systems.

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CIO: Quo vadis? Kostenstelle oder Business Enabler? #tsy13

Ich hatte am Montag die zukünftige Rolle der IT und des CIO diskutiert. Denn derzeit befinden wir uns im größten Wandel (Disruptive IT), den die IT-Branche seit ihrem Bestehen erlebt hat. Dieser Wandel schlägt direkt auf den CIO und somit auch auf die IT-Abteilungen durch. Dr. No und Kostenstelle waren gestern. Der CIO als Business Enabler ist gefragt, der zusammen mit seinen IT-Mitarbeitern als strategischer Partner des CEO und der Fachabteilungen neue Geschäftsmodelle etabliert und sich damit als Treiber des Business etabliert.

Disruptive IT: Cloud, Big Data und Co. stellen alles auf den Kopf

Cloud Computing, Big Data, Mobility und Collaboration sind die vier disruptiven Technologien, die zur Zeit für ein großes Beben sorgen und CIOs vor große Herausforderungen stellen. Die Erwartungen und Anforderungen der Geschäftsführung und der Fachabteilungen wachsen stetig, Mitarbeiter machen sich selbständig und besorgen sich IT-Leistungen an der IT-Abteilung vorbei (Schatten-IT), da diese nicht in der ausreichend Zeit oder Qualität liefern kann. Man sollte nicht behaupten der Job eines CIOs war einfach, aber derzeit handelt es sich um den Weg durch die Hölle, auf den jeder gerne verzichtet.

Aber das ist die Situation. Und wer weiterhin am Status quo festhält, der wird früher oder später auf der Strecke bleiben. Denn die Business Seite kann es sich nicht leisten auf der Stelle zu treten. Und sie wird ihre Mittel und Wege finden das zu bekommen was sie benötigt. Wenn sie sich nicht bereits schon auf dem Weg befindet.

Panel: The Future Role of CIOs: Managing Costs or Enabling Business?

Im Rahmen des T-Systems Symposium wurde mit Stefanie Kemp (IT Governance, RWE), Prof. Dr. Michael Müller-Wünsch (CIO, Lekkerland Gruppe), Dr. Hans-Joachim Popp (CIO, Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum), Philipp Erler (CIO, Zalando) und Thomas Spreitzer (Chief Marketing Officer, T-Systems) die Zukunft des CIO diskutiert. Ist er ein Kostenverwalter oder doch der Innovationstreiber?

Zwar war es grundsätzlich eine spannende Panel Diskussion. Allerdings war sie, wie erwartend, sehr einseitig, da nur CIOs im Panel vertreten waren und der Counterpart des CEO an allen Ecken und Enden gefehlt hat. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum keine bis wenig Selbstkritik von den CIOs geäußert wurde.

Dennoch war zu merken, dass die CIOs sich dessen bewusst sind, was auf sie zu kommt. Hans-Joachim Popp vom DLR machte deutlich, dass bestehende Geschäftsmodelle von neuen Technologien beeinflusst werden und es für den CIO dadurch in Zukunft immer anstrengender wird. Gleichzeitig kritisierte er, dass nicht jeder, der ein neues Geschäftsmodell aufbauen kann, auch in der Lage ist, die kritischen Prozesse dahinter zu verstehen. Dem schloss sich Zalando CIO Philipp Erler deutlich an und machte klar, dass die Bedienung einer Excel Tabelle nicht unbedingt die Skills abdeckt, um einen Prozess zu steuern. Das ist ein Fakt, den ich nur bestätigen kann. Nur weil ein Mitarbeiter ein iPhone oder eine SaaS-Applikation bedienen kann, ist er nicht in der Lage über wichtige IT-Services für das Unternehmen zu entscheiden. Weiterhin erläuterte Erler das Konzept der Priorisierungsrunde bei Zalando. So sollte sich eine Fachabteilung doch bitte die Frage stellen, ob es sich tatsächlich lohnt, einen eigenen Weg an der IT vorbei zu gehen, wenn die Anfrage nicht verabschiedet wurde. Das ist ein mögliches Mittel gegen die Schatten-IT. Die Frage bleibt allerdings, ob dies den Mitarbeitern in den Fachabteilungen interessiert. Schließlich wurde laut Gartner im Jahr 2012 ca. 25 Prozent des IT-Budget außerhalb der IT-Abteilungen verwaltet.

Lekkerland CIO Michael Müller-Wünsch sieht es als einen entscheidenden Faktor, dass CIOs auch den zeitlichen Spielraum bekommen, um als Business Enabler zu agieren. Die eigene Existenzberechtigung zu zeigen und nachzuweisen sei wichtig, aber auch schwer. Allerdings arbeite die Business Seite und die IT bei Lekkerland aktiv zusammen. T-Systems CMO Thomas Spreitzer gab zu, dass das Marketing gerne über die Herausforderungen des CIO hinwegschaut. Hauptsache es geht schnell. Allerdings bemängelte er auch das Erbsenzählen. IT-Abteilungen sollten sich mehr auf das Rapid Prototyping konzentrieren anstatt auf das Lastenheft.

RWE IT-Governance Verantwortliche Stefanie Kemp stellte die Frage, ob die IT tatsächlich jedem Trend hinterherlaufen muss oder sich nicht lieber auf einzelne Bereiche konzentrieren sollte, die dem Unternehmen tatsächlich helfen. Hierzu sieht sie den Bedarf einer Commodity IT sowie einer Differentiating IT innerhalb der Unternehmen. Also den Anteil der IT, welcher die Dinge am Laufen hält und der Teil, der für Innovationen sorgt. Kemp stellte auch klar heraus, dass Fachabteilungen bei ihr gerne eigene Wege gehen können. Sie sollten aber am Ende auch für den Scherbenhaufen gerade stehen, wenn die Integration in bestehende Systeme usw. nicht funktioniert. Weiterhin sieht Kemp noch viele Hausaufgaben innerhalb des Business, damit die IT überhaupt zum Business Enabler werden kann.

CIO vs. Business: Kommunikation ist der Königsweg

Wenn man sich die Probleme die während des Panels von den CIOs angesprochen wurden zusammenfasst, kann man sich durchaus die Frage stellen, wie Unternehmen heutzutage überhaupt funktionieren. Unterm Strich war zu verstehen, dass beide Seiten scheinbar geschützt in ihren Elfenbeintürmen sitzen und nicht wirklich miteinander reden. Die Realität sieht natürlich anders aus. Aber für beide Seiten wäre das Leben leichter, wenn sie transparent und auf Augenhöhe miteinander Informationen austauschen. Hierzu wird in Zukunft auch das Rollenbild immer wichtiger werden, um die Verantwortlichkeiten klar festzulegen.

Fazit: Die Aufgabe des CIOs wird in Zukunft nicht einfacher werden. Ganz im Gegenteil. Aber wenn er und die Business Seite als Partner arbeiten und aktiv miteinander kommunizieren und sich darauf einigen den selben Weg zu gehen, wird es für beide Seiten einfacher.

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Transformation: Die Rolle der IT und des CIO verändert sich! #tsy13

Am 6. November findet das diesjährige T-Systems Symposium in Düsseldorf statt. Nachdem im vergangenen Jahr unter dem Motto “Zero Distance – perfektes Zusammenspiel” durch innovative Geschäftsmodelle und moderne ICT eine neue Art von Nähe zum Kunden im Mittelpunkt stand, sollen in diesem Jahr die Konsequenzen der Zero Distance diskutiert werden. Ich werde dieses Jahr auf dem Symposium sein und die Themen Cloud, Mobile und Collaboration vor Ort kommentieren und analysieren. Dazu werden in dieser Woche entsprechende Artikel hier auf CloudUser erscheinen.

Es geht um den Kunden

Nie war die Beziehung zum Kunden und Endnutzer so wichtig wie heute. Gleichermaßen ist aber auch der technologische Zugang zu diesen Gruppen noch nie so einfach gewesen wie heute. Das hat auch die Businessseite erkannt und erhöht stetig die Anforderungen an die IT. Eine hohe Verfügbarkeit wie eine ebenso maximale Geschwindigkeit unter den bestmöglichen Sicherheitsanforderungen sind die Ansprüche an denen sich CIOs heute messen lassen müssen. Gleichzeitig müssen heutige Lösungen so einfach und intuitiv zu bedienen sein, um gegen den immer stärker werdenden Wettbewerb um den Kunden vorbereitet zu sein.

Disruptive IT: Die Rolle der IT wird sich verändern müssen

Cloud Computing, Big Data, Mobility und Collaboration sind derzeit die disruptiven Technologien, die in vielen Bereichen einen gewaltigen Wandeln auslösen und die IT-Abteilungen und CIOs vor große Herausforderungen stellen. Diese lassen sich aber auch für die eigenen Zwecke einsetzen und damit neue Chancen entstehen lassen.

Ich habe erst vor kurzem mit einem Analysten Kollegen über die Rolle des CIOs gesprochen. Seine zunächst amüsante doch ernst gemeinte Schlussfolgerung lautete CIO = Career Is Over. Diese Meinung vertrete ich nicht. Dennoch ist die Rolle der IT und ebenfalls die des CIOs einem Wandel ausgesetzt. Der CIO muss als Innovationstreiber anstatt eines Instandhalters verstanden werden und viel stärker in die Diskussionen mit den Fachabteilungen (Marketing, Vertrieb, Produktion, Finanzen, Personal) einbezogen werden bzw. den Dialog suchen. Er muss verstehen, welche Anforderungen erwartet werden, um die notwendigen Anwendungen und Infrastrukturen schnell, skalierbar und so einfach zu bedienen wie Apps und Tools aus dem Consumer-Bereich bereitzustellen. Das bedeutet, dass die interne IT einem Transformationsprozess ausgesetzt werden muss, ohne dabei die Sicherheit und Kosten zu vernachlässigen. Dieser Wandel entscheidet über die Zukunft eines jeden CIOs und ob er weiterhin als Dr. No oder Business Enabler angesehen wird, der als strategisch wichtiger Partner des CEO und der Fachbereiche zum Treiber des Business wird.

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Die Bedeutung der Managed Cloud für Unternehmen

Cloud Computing wächst kontinuierlich. Dabei wird der Public Cloud das für die Zukunft größte Wachstum vorhergesagt. Je nachdem auf wen man hört, liegt dieses bis zum Jahr 2017 zwischen 107 Milliarden Dollar (IDC) und 244 Milliarden Dollar (Gartner). An dieser Stelle darf man sich als Leser gerne die Frage stellen, woher diese nicht unbedeutende Differenz stammt. Unterhält man sich jedoch mit IT-Entscheidern, entspricht die Public Cloud, die in erster Linie auf standardisierte Workloads und Self-Service ausgelegt ist, nicht den Anforderungen der meisten Unternehmen. Cloud Computing ist definitiv attraktiv, aber die Form ist entscheidend.

Die Komplexität darf nicht unterschätzt werden

Die größten Erfolgsmeldungen aus der Public Cloud stammen bisher von Startups oder Unternehmen, die Ideen und Geschäftsmodelle darin realisiert haben. Zwar wird auch immer wieder von Migrationen von SaaS Anwendungen mit bis zu 90.000 Nutzern berichtet. Und diese Meldungen scheinen die Erfüllungen der Anforderungen gut wieder zu spiegeln. Die Wahrheit in den meisten Unternehmen sieht aber anders aus. Selbst die Migration eines E-Mail Systems, einer der vermeintlich höchststandardisierten Anwendungen, wird dabei zum Abenteuer. Das liegt daran, dass viele Unternehmen kein Standard E-Mail System nutzen und stattdessen weitere proprietäre Add-ons oder selbstentwickelte Erweiterungen angebunden haben, die so nicht in der Cloud existieren.

Hinzu kommen weitere Applikationen, die einfach zur IT-Enterprise Architektur dazu gehören und höchst individuelle Ansprüche erfüllen. Ich habe kürzlich mit dem Strategie-Manager eines deutschen DAX Unternehmens gesprochen das weltweit tätig ist und aktuell eine Cloud Strategie evaluiert. Das Unternehmen verfügt Global über etwa 10.000(!) Applikationen (Desktop, Server, Produktionssysteme usw.). Dieses Beispiel ist sehr extrem und spiegelt nicht die durchschnittlichen Herausforderungen eines Unternehmens dar. Es zeigt aber die Dimension, in der man sich bewegen kann und die sich ebenfalls auf deutlich kleinere Applikations-Infrastrukturen herunterbrechen lassen.

Managed Cloud Services gehört die Zukunft im Unternehmensumfeld

Man möge nun argumentieren, dass die IT-Architekturen der meisten Unternehmen eh viel zu komplex sind und eine Standardisierung jedem gut tun würde. So einfach ist die Realität aber leider nicht. Auch wenn bereits einige Standard Unternehmensapplikationen für Public Clouds zertifiziert sind. Schaut man sich die erfolgreichsten Workloads in der Public Cloud an, handelt es sich dabei um Web-Applikationen für den Massenmarkt und weniger um spezifische Unternehmensapplikationen. Der Großteil der Unternehmen ist für die Cloud nicht vorbereitet. Sondern darauf angewiesen und erwartet gleichermaßen Hilfe auf dem Weg in die Cloud sowie während des Betriebs der Anwendungen und Systeme.

Das hat auch unsere Untersuchung des europäischen Cloud Markts gezeigt. Unternehmen sind interessiert an Cloud Computing und dessen Eigenschaften (Skalierbarkeit, Flexibilität oder Pay per use). Allerdings gestehen sie sich selbst ein, dass sie nicht über das Wissen und die Zeit verfügen oder es einfach nicht (mehr) zu ihrem Kerngeschäft gehört, IT-Systeme zu betreiben und dies stattdessen von dem Cloud-Anbieter übernehmen lassen. Es geht also um eine flexible Art von Managed Services. Darauf sind Public Cloud Anbieter nicht vorbereitet, da ihr Geschäft darin besteht, hochstandardisierte Infrastrukturen, Plattformen, Applikationen und Services bereitzustellen. Abhilfe sollen speziell von dem Anbieter zertifizierte Systemintegratoren bieten.

Hier besteht die Chance für Anbieter von Business Clouds. Also Cloud Anbieter, die kein Public Cloud Modell fahren, sondern anhand von Managed Services den Kunden dabei helfen, den Weg in die Cloud zu meistern und den Betrieb übernehmen und damit einen „Alles aus einer Hand“ Service bieten. Das erfolgt im Normalfall nicht auf einer Shared-Infrastructure sondern innerhalb einer Hosted Private Cloud bzw. einer Dedicated Cloud bei der sich ein Kunde explizit in einem isolierten Bereich befindet. Professional Services runden das Portfolio ab, die bei der Integration, Schnittstellen und der Weiterentwicklung helfen. Business Clouds sind auf Grund dieser Serviceleistungen, Exklusivität und höherer Sicherheit (in der Regel physikalische Isolation) teurer als Public Clouds. Betrachtet man jedoch den Aufwand, den man als Unternehmen selbst in der einen oder anderen Public Cloud betreiben muss, um tatsächlich erfolgreich zu sein oder sich Hilfe von einem der zertifizierten Systemintegratoren holt, dann ist der Kostenvorteil meist eliminiert. Zudem ist Business Cloud (Managed Cloud) Anbietern ein höheres Wissen in die eigene Cloud und deren Eigenschaften gutzuschreiben als Systemintegratoren, da diese die Infrastruktur kennen und zudem weitere spezifische Anpassungen für den Kunden vorgenommen werden können als in einer zumeist hochstandardisierten Public Cloud Infrastruktur.

Public Cloud ist kein No-go für Unternehmen

Die Public Cloud ist für Unternehmen per se kein Tabu-Thema. Im Gegenteil, denn zum einem bietet die Public Cloud den maximal einfachsten und unkompliziertesten Weg in die Cloud-Welt, ohne dabei mit dem Vertrieb in Kontakt zu geraten. Zum anderen kommt es auf die Workloads/ Use Cases an, die identifiziert werden müssen.

Der größte Vorteil einer Public Cloud für Unternehmen besteht darin, dass sie sehr kostengünstig und schnell eigene Erfahrungen in einem echten Cloud-Umfeld sammeln können und sich sehr einfach „Dinge“ ausprobieren lassen. Zudem bietet sie die Gelegenheit sehr günstig und schnell Fehler zu machen und damit frühzeitig daraus zu lernen, was früher sehr schmerzhaft gewesen wäre. Anhand einer Top Down Cloud Strategie lassen sich in der Public Cloud zudem u.a. neue Geschäftsmodelle abbilden, die über Web Applikationen realisiert werden. Hier lassen sich mit einem hybriden Ansatz z.B. die Applikationen von den Daten trennen, um die Skalierbarkeit der Public Cloud für die Applikation selbst auszunutzen, die Daten aber in einem für sich definierten sicheren Bereich zu speichern.

Ob kritische Workloads innerhalb einer Public Cloud betrieben werden sollten ist u.a. eine Entscheidung des Risikomanagements und des eigenen Aufwands den man betreiben will/ kann um dies sicherzustellen. Hierauf muss während der Evaluation zwischen einer Public und einer Managed (Business) Cloud besonders geachtet werden.

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Quo vadis VMware vCloud Hybrid Service? Was ist vom vCHS zu erwarten?

Im Rahmen der VMworld 2013 Europe in Barcelona im Oktober hat VMware bereits die Verfügbarkeit des vCHS in England mit einem neuen RZ-Standort in Slough in der Nähe von London angekündigt. Die Private-Beta-Version des europäischen vCloud Hybrid Services wird ab dem vierten Quartal 2013 vorliegen, die allgemeine Verfügbarkeit ist für das erste Quartal 2014 geplant. Dieser Schritt zeigt, dass VMware der Public Cloud eine wichtige Bedeutung zuschreibt, wurde er doch insbesondere unternommen, um den Bedürfnissen der europäischen Kunden entgegenzukommen.

Dieser Artikel ist exklusiv auf LANline.de erschienen und kann kostenlos unter “Was bringt VMwares Vcloud Hybrid Service?” gelesen werden.

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HP Cloud Portfolio: Überblick & Analyse

HPs Cloud Portfolio besteht aus einer Reihe von Cloud-basierten Lösungen und Services. Dabei ist die HP Public Cloud als echtes Infrastructure-as-a-Service (IaaS) Angebot das aktuelle Kernprodukt, was dementsprechend großzügig vermarktet wird. Die HP Enterprise Services – Virtual Private Cloud bietet eine von HP gehostete Private Cloud. Die Public Cloud Services werden ausschließlich aus den USA mit Rechenzentren im Westen und Osten ausgeliefert. Auch wenn der Vertrieb weltweit aufgestellt ist, wird lediglich Englisch unterstützt.

Portfolio Überblick

Das IaaS Kernangebot umfasst Rechenleistung (HP Cloud Compute), Speicherplatz (HP Cloud Storage) und Netzwerkkapazitäten. Weiterhin stehen die Mehrwertservices HP Cloud Load Balancer, HP Cloud Relational DB, HP Cloud DNS, HP Cloud Messaging, HP Cloud CDN, HP Cloud Object Storage, HP Cloud Block Storage und HP Cloud Monitoring zur Verfügung, mit denen sich eine virtuelle Infrastruktur für eigene Applikationen und Services aufbauen lassen.

Die HP Cloud Infrastruktur basiert auf OpenStack und ist Multi-Mandantenfähig. Die virtuellen Maschinen sind mit KVM virtualisiert und lassen sich in festen Größen (Extra Small bis Double Extra Large) pro Stunde buchen. Der lokale Speicher der virtuellen Maschinen ist nicht persistent. Langfristige Daten lassen sich aber auf einem unabhängigen Block Storage speichern und anbinden. Eigene virtuelle Maschinen Images lassen sich nicht in die Cloud hochladen. Der Load Balancer befindet sich derzeit noch in einer Private Beta. Die Infrastruktur ist eine Multi-Fault-Domain, was von dem Service Level Agreement berücksichtigt wird. Eine Multifaktor Autorisierung wird derzeit nicht angeboten.

Die HP Enterprise Cloud Services bieten eine Vielzahl unterschiedlicher auf Unternehmen ausgerichteter Lösungen. Darunter Recovery-as-a-Service, dedizierte Private Clouds und Hosted Private Clouds. Zu den Applikationsservices gehören Lösungen für Collaboration, Messaging, Mobility und Unified Communications. Zu spezifischen Unternehmensanwendungen zählen HP Enterprise Cloud Services for Microsoft Dynamics CRM, HP Enterprise Cloud Services for Oracle und HP Enterprise Cloud Services for SAP. Professional Services runden das Enterprise Cloud Services Portfolio ab. Die Enterprise Cloud Services – Virtual Private Cloud ist eine von HP gehostete und Mandantenfähige Private Cloud und richtet sich an SAP, Oracle und weitere Unternehmensanwendungen.

Analyse

HP hat viel Erfahrung im Aufbau und Betrieb von IT-Infrastrukturen und verfolgt dieselben Ziele in den Bereichen Public und Private Cloud Infrastrukturen. Dabei setzen sie auf eigene Hardwarekomponenten und ein umfangreiches Partnernetzwerk. HP verfügt über einen weltweit agierenden Vertrieb und ein gleichermaßen hohes Marketingbudget und ist damit in der Lage eine Vielzahl an Kunden zu erreichen. Auch wenn sich die Rechenzentren für die Public Cloud ausschließlich in den USA befinden.

HP hat in den letzten Jahren viel Aufwand und Entwicklung investiert. Dennoch ist der HP Public Cloud Compute Service erst seit Dezember 2012 für die Allgemeinheit am Markt verfügbar. Auf Grund dessen kann HP noch keine aussagekräftige Erfolgsbilanz für seine Public Cloud nachweisen. Es existiert nur eine begrenzte Interoperabilität zwischen der HP Public Cloud, basierend auf OpenStack, und der Private Cloud (HP CloudSystem, HP Converged Cloud) der das HP Cloud OS zugrunde liegt. Da die HP Public Cloud nicht über die Möglichkeit verfügt, eigene virtuelle Maschinen Images auf Basis eines Self-Service hochzuladen, können Kunden derzeit keine Workloads aus der Private Cloud in die Public Cloud übertragen. Selbst dann, wenn die Private Cloud auf OpenStack basiert.

INSIGHTS Report

Der INSIGHTS Report “HP Cloud Portfolio – Überblick & Analyse” kann hier kostenlos als PDF heruntergeladen werden.