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Glide OS

Mit eyeOS habe ich vor kurzem bereits einen Cloud Desktop vorgestellt. Heute folgt mit Glide OS nun der Zweite.

Wie bei eyeOS handelt es sich bei Glide OS in der aktuellen Version 4.0 um ein webbasiertes Betriebssystem, dass unabhängig von der Hardware und dem darauf ausgeführten “klassischen” Betriebssystem ausgeführt werden kann und auf das mit einem Standard Webbrowser zugegriffen wird. Der Zugriff kann dabei von einem gewöhnlichen PC (http://desktop.glidesociety.com/default.aspx) oder einem Smartphone (http://www.glidemobile.com/browser_index.aspx) stattfinden.

Zu folgenden Systemen ist Glide OS derzeit kompatibel:

  • Windows
  • Mac OS X
  • Linux
  • Solaris
  • Android
  • BlackBerry
  • iPhone
  • Palm Pre
  • Symbian
  • Windows Mobile

Für Android und Blackberry stehen zusätzlich proprietäre Anwendungen bereit, für iPhone/iPod Touch, sowie Palm und Symbian sollen welche folgen.

Für die Webbrowser Firefox, Internet Explorer und Chrome stehen darüber hinaus spezielle Plugins zur Verfügung.

Die Architektur von Glide OS basiert auf einem Mix aus C++, HTML, JavaScript (AJAX) und Flash Applikationen. Mit dem Glide Sync App können Daten zwischen dem Glide OS Desktop und dem lokalen PC ausgetauscht werden. Dabei werden die Daten zentral auf einem Glide OS Server gespeichert. Neben einem Programm zur Bildbearbeitung sind weitere Apps wie z.B. eine Office Suite (wobei ich eine Textverarbeitung nicht gefunden habe), ein E-Mail Client oder ein Kalender vorhanden. weitere Anwendungen inkl. Screenshots sind weiter unten zu sehen.

Glide OS ist ein zwei Versionen verfügbar. Die kostenlose bietet 30 GB Speicherplatz und kann von bis zu 6 unterschiedlichen Benutzern verwendet werden. Die Premium Variante kostet entweder $4.95 monatlich oder $49.95 pro Jahr. Das beinhaltet dann 250 GB Speicherplatz und 25 unterschiedliche Benutzer.

Screenshots & Anwendungen

Der Anmeldedialog

Der Startbildschirm nach der Anmeldung

Unter “Settings” können benutzerspezifische Einstellungen vorgenommen werden.

Mit “Draw” steht ein rudimentäres Malprogramm ähnlich Microsoft Paint zur Verfügung.

Mit dem “Address Book” können die Kontakte verwaltet werden.

Hinter “Stickies” verbergen sich Notizzettel für den Desktop.

Für die Synchronisation mit dem lokalen PC wird für jedes Betriebssystem eine spezielle Anwendung benötigt.

Mit dem “Calculator” steht auch ein wissenschaftlicher Taschenrechner bereit.

Beim Versuch den Text in der Textverarbeitung “Write” zu vergrößern, wurde meine Eingabe immer wieder gelöscht, daher nur fett!

Ein Blick auf den “Calender”.

Die Präsentationsanwendung “Present”.

Das Bildbearbeitungsprogramm “Photo Edit”.

Mittels “Customize” kann das Aussehen des Desktops angepasst werden.

Quelle

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Ein Cloud Desktop mit openQRM

Nachdem ich eyeOS in zwei Artikeln ausführlich vorgestellt habe, möchte ich in diesem Artikel eine weitere interessante Möglichkeit aufzeigen, einen persönlichen Cloud Desktop zu nutzen. Dazu dient das von mir ebenfalls schon vorgestellte Cloud Management Tool openQRM, auf dessen Portal Webseite (http://www.openqrm-portal.de) ich die Idee (von Matt Rechenburg beschrieben) entdeckt habe.

Cloud Desktops wie auch Desktop-Virtualisierung sind für mich die Megatrends der Zukunft, die bei jedem auf der Roadmap stehen sollten!

Um uns einen Cloud Desktop mit openQRM zu erstellen gehen wir wir folgt vor:

1. Bestellen einer Cloud Appliance von openQRM

Zunächst legt man sich einen Account unter https://demo.openqrm.com und erstellt einen neuen Cloud-Request.

2. Installation von vncserver und Gnome auf der Cloud Appliance

Die Pakete vnc4server, xorg und gnome müssen per apt-get auf der Cloud Appliance wie folgt installiert werden.

root@cloud-91-1-x:~# apt-get install tightvncserver vnc4server xorg gnome

3. Erstellen eines VNC Users

Mit dem Befehl adduser wird ein neuer Benutzer erstellt.

root@cloud-91-1-x:~# adduser matt
Adding user `matt' ...
Adding new group `matt' (1001) ...
Adding new user `matt' (1001) with group `matt' ...
Creating home directory `/home/matt' ...
Copying files from `/etc/skel' ...
Enter new UNIX password:
Retype new UNIX password:
passwd: password updated successfully
Changing the user information for matt
Enter the new value, or press ENTER for the default
Full Name []:
Room Number []:
Work Phone []:
Home Phone []:
Other []:
Is the information correct? [y/N] y
root@cloud-91-1-x:~#

Danach mit dem su Befehl zum eben erstellten Benutzer wechseln.

root@cloud-91-1-x:~# su - matt
matt@cloud-91-1-x:~$

4. Erstellen einer VNC Passwortdatei

Mit dem vnc4passwd Tool wird eine neue VNC Passwortdatei erzeugt.

matt@cloud-91-1-x:~$ vnc4passwd
Password:
Verify:
matt@cloud-91-1-x:~$

5. Erstellen eines xstartup Skript

Für den automatischen Start einer Gnome Session nach dem VNC-Login muss eine xstartup Datei im .vnc/ Verzeichnis angelegt werden.

matt@cloud-91-1-x:~$ vi .vnc/xstartup
matt@cloud-91-1-x:~$ cat .vnc/xstartup
#!/bin/sh

xrdb $HOME/.Xresources
xsetroot -solid grey
gnome-session &

matt@cloud-91-1-x:~$

Die Datei muss nun noch ausführbar gemacht werden.

matt@cloud-91-1-x:~$ chmod -x
matt@cloud-91-1-x:~$ .vnc/xstartup

6. Start des vncserver

Nun muss der vncserver gestartet werden.

matt@cloud-91-1-x:~$ tightvncserver
xauth: creating new authority file /home/matt/.Xauthority

Creating default startup script /home/matt/.vnc/xstartup
Starting applications specified in /home/matt/.vnc/xstartup
Log file is /home/matt/.vnc/cloud-91-1-x:1.log

7. Verbindung mit dem Cloud Desktop herstellen

Mit einem vncviewer Tool (Linux/Windows) kann man sich nun mit dem Befehl vncviewer[IP-Adresse der Cloud-Appliance]:1 mit dem Gnome Desktop in der Cloud verbinden.

matt@matt-laptop:~$ vncviewer x.x.x.x:1

Nach der Anmeldung steht ein vollständiger Gnome Desktop in der Cloud zur Verfügung.

Quelle

Your Desktop in the Cloud (DE)

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eyeOS – Installation, Demo und erste Schritte

Nachdem ich eyeOS bereits ausführlich vorgestellt habe, zeige ich nun wie die Installation auf dem eigenen Webspace funktioniert und wie man die ersten Schritte mit eyeOS “wagt”.

Systemvoraussetzungen

Für die Installation auf einem gewöhnlichen Webspace wird ein Apache 2.x Webserver mit PHP 5.x Unterstützung benötigt. Da eyeOS auf ein eigenes virtuelles Dateisystem aufbaut, ist eine Datenbank nicht notwendig.

Um den vollen Leistungsumfang von eyeOS zu nutzen wird allerdings ein eigener Root-Server benötigt. Darauf muss anschließend OpenOffice installiert und in eyeOS integriert werden, um Word, Excel, PowerPoint und die OpenOffice Dateiformate lesen und schreiben zu können.

Alternativ kann ein eyeOS Image für VirtualBox 3.x inkl. Server mit Office Unterstützung und Client heruntergeladen werden.

Die Installation – Textversion

  1. 1. Download der Installationsroutine von http://eyeos.org/downloads
  2. 2. Entpacken der Dateien
  3. 3. per FTP auf den Webspace kopieren
  4. 4. CHMOD 777 für ./ ; ./index.html ; ./installer/ ; ./package.eyepacke
  5. 5. Domain/ Subdomain wählen, z.B. eyeOS-Demo.meinedomain.de
  6. 6. URL zum Installationspfad wählen
  7. 7. root Passwort wählen
  8. 8. fertig

Die Installation – in Bildern

Nach dem Download und Entpacken der Dateien werden diese auf den Webspace kopiert und einer Domain/ Subdomain zugewiesen.

Der Aufruf des Installers ohne vorherige Änderungen der Zugriffsrechte führt zu folgender Ausgabe:

Nachdem die Rechte mittels CHMOD 777 für

  1. ./
  2. ./index.html
  3. ./installer/
  4. ./package.eyepacke

vorgenommen wurden, muss der Systemname und ein Root Password vergeben werden.

Erste Schritte

Der erste Schritt besteht natürlich darin sich erstmal bei dem System anzumelden. Das machen wir zunächst mit dem Benutzer Root.

Wie ich bereits in meinem vorherigen Artikel geschrieben habe, erkennt man bei eyeOS den Einfluss anderer bekannter graphischer Oberflächen wieder.

Der Nächste Schritt sollte darin bestehen, ein neuen Benutzer ohne Administrationsrechte anzulegen. Dazu klicken wir rechts unten neben dem Datum/Uhrzeit auf das “Auge” und wählen anschließend “System Preferences”.

Dort wählen wir den Punkt “Manage Users”.

Dort legen wir einen weiteren Benutzer inkl. seiner persönlichen Daten wie Name, Vorname, E-Mail Adresse, Benutzername, Passwort und den “Permissions = User” an. Wir können zusätzlich bestimmen, dass der Benutzer das Passwort, dass wir ihm vergeben haben bei der ersten Anmeldung ändern muss.

Neben den Berechtigungen “Administrator” gibt es noch den “Maintainer”. Dieser kann Systemeinstellungen vornehmen, die nicht als kritisch erachtet werden. Da Root nur für die Installation von weiteren Anwendungen benötigt wird, reicht “Maintainer” bzw. “User” vollkommen aus.

Anschließend melden wir uns mit dem zuvor angelegten Benutzer am System erneut an.

Für einen ersten Test starten wir z.B. den Browser “eyeNav” indem wir oben in der Leiste “Network >> Navigator” auswählen.

eyeOS im Betrieb

Ein Betriebssystem lebt von seinen Anwendungen. Daher stelle ich kurz vier Anwendungen vor, die zu der mitgelieferten Office Suite gehören. Dabei handelt es sich um eyeFiles, eyeDocs, eyeCalender und eyeShow. Zusätzlich erkläre ich euch eyeSync, mit dem Daten vom lokalen System zu eyeOS übertragen werden können.

Die Anwendungen der Office Suite erreichen wir durch einen Klick in der oberen Leiste auf “Office”.

eyeFiles

eyeFiles ist z.B. vergleichbar mit dem Windows Explorer oder Nautilus von Gnome. Er dient lediglich dazu, Dateien die sich im eyeOS befinden zu verwalten und benötigt daher keine umfangreichen Funktionen. Über den Menüpunkt “Actions” stehen die gewohnten Funktionen zum Kopieren, Verschieben und Löschen von Dateien bereit.

eyeDocs

eyeDocs erinnert stark an die einfache Version von Wordpad was z.B. von Windows XP bekannt ist. Viel mehr als ein besserer Editor mit Formatierungsfunktionen ist die Anwendung derzeit auch nicht und steht in keinster Weise in Konkurrenz z.B. zu Google Docs. Aber für das Schreiben eines einfachen Textes reicht eyeDocs völlig aus.

eyeCalendar

eyeCalendar ist, … ein einfacher, gewöhnlicher Kalender wie wir ihn aus anderen Betriebssystemen etc. her kennen. Die Ansicht kann auf Tag, Woche und Arbeitswoche eingestellt werden und ein Termin kann lediglich einen Betreff enthalten. Mehr sollte man von dieser Anwendung aber bisher leider nicht erwarten.

eyeShow

eyeShow stellt das Pendant zu Microsoft Powerpoint dar. Der erste Eindruck täuscht nicht, so bescheiden die Anwendung nach Aussen wirkt, so ist sie auch Innen. Eine Präsentation kann über mehrer Slides verfügen, die wiederum optisch mittels Formatierungen und Bilder aufgewertet werden können. Designvorlagen um das Äußere eines Slides von der weißen Seite etwas abzuheben sind derzeit aber noch nicht vorhanden.

eyeSync

eyeSync kann unter http://eyeos.org/de/downloads/eyesync für Windows, Mac und Linux heruntergeladen werden und dient als Synchronisationstool zwischen dem lokalen PC und eyeOS.

eyeSync bedarf keiner Installation, das Ausführen der eyeSync.exe reicht aus um das Programm zu starten.

Über “Preferences” wird die URL zu dem eyeOS-Server, sowie der Benutzername und das Passwort hinzugefügt, mit dem Daten ausgetauscht werden sollen.

Anschließend muss mit dem Benutzer der zuvor für die Synchronisation ausgewählt wurde ein Ordner auf eyeOS angelegt werden, hier: “TestSync”

Auf dem lokalen PC wird ebenfalls ein Ordner angelegt, der für den Datenaustausch mit eyeOS dient. Anschließend klicken wir in dem eyeSync Tool links Oben auf den Punkt “Add” und fügen den Pfad bzw. den Namen der Ordner hinzu.

Der Austausch-Ordner erscheint nun auf der linken Seite.

Zum Test erstellen wir einen Ordner – hier mit dem Namen “tmp” auf unserem lokalen PC.

Ein Blick in den Ordner “TestSync” in eyeOS zeigt, das der Ordner angelegt wurde. Allerdings mit dem Namen “Neuer Ordner”.

eyeSync kann aktuell nur Daten vom lokalen PC zu eyeOS kopieren, nicht in die andere Richtung. Von einer Synchronisation können wir an dieser Stelle daher nicht reden. Um Daten aber unkompliziert und schnell zu übertragen reicht das Tool völlig aus.

Demo
Zur Demonstration habe ich unter http://eyeos-demo.clouduser.de eine eyeOS Installation bereitgestellt. Fühlt euch frei eyeOS auf Herz und Nieren zu prüfen.

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Fazit
eyeOS kann noch nicht das bieten, was wir von den gängigen Betriebssystemen gewohnt sind. Allerdings stimmen die Ansätze und auch wenn dieser Artikel an der einen oder anderen Stelle etwas kritisch geworden ist, die Richtung ist klar und deutlich erkennbar, was uns für Möglichkeiten offen stehen und wie wir in Zukunft arbeiten werden.

Quelle
eyeOS