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Orientierungshilfe: Katalog zur Auswahl eines Cloud Computing Anbieter

Cloud Computing Anbieter haben auf Unternehmen den größten Einfluss auf dem Weg in die Cloud. Dazu zählen die Eigenschaften und der Charakter des Anbieters bzgl. des Umgangs mit seinen Kunden und wie dieser arbeitet. Die größte Herausforderung stellt zudem die Selektion eines oder mehrerer Anbieter dar, um die Ansprüche des Unternehmens in Bezug auf die Integrationsmöglichkeiten, die Unterstützung der Geschäftsprozesse etc. so optimal wie möglich zu erfüllen.

Bei der Auswahl eines Cloud Computing Anbieter hilft eine Checkliste

Eine Norm für die Bewertung und Auswahl eines Anbieters existiert derzeit noch nicht und es wird ebenfalls schwierig werden eine zu entwerfen, da die individuelle Situation von Unternehmen zu Unternehmen sehr vielfältig ist. Speziell die individuelle Situation in Kombination mit den Ansprüchen des Unternehmens führt zu einer hohen Komplexität, was die Schwierigkeit erhöht, exakt den Anbieter zu finden, dessen Angebot und Leistungen optimal zu dem Unternehmen passen.

Schon eine kleine Auswahl von Anbietern und ihren Services zeigt, dass es sehr schwierig ist, einen direkten Vergleich vorzunehmen. Auf den ersten Blick sehen sich die meisten Angebote sehr ähnlich. Eine detaillierte Betrachtung legt aber offen, dass sich die jeweiligen Angebote in Bezug auf ihren Aufbau, den Umfang der Dienste und der Preisstruktur deutlich unterscheiden.

Das stellt Unternehmen vor eine große Herausforderung. Müssen sie zwar heute nicht mehr für den Aufbau und die Wartung der Infrastruktur sorgen, hat die Auswahl der richtigen und passenden Services jedoch allerhöchste Bedeutung. Dazu kommen Themen wie Compliance, Governance, Datenschutz usw. Zudem wird die Auswahl eines Anbieters immer sehr stark von den eigenen Bedürfnissen des Unternehmens beeinflusst.

Ein Beispiel sind SLAs. Die SLAs der großen Public Cloud Anbieter sind nicht sehr umfangreich und aussagekräftig. Kann die garantierte Verfügbarkeit nicht eingehalten werden, erstatten diese zwar den Betrag zurück, der in diesem Zeitraum zu entrichten war, eine zusätzliche Strafe, wie sie in klassischen SLAs stehen, gibt es jedoch nicht.

Es existieren daher grundlegende Fragen, die einem Anbieter, unabhängig in welchem Cloud Computing Bereich dieser tätig ist, gestellt werden müssen. Dies sollte auf Basis eines Fragenkatalogs vorgenommen werden, mit dem der Anbieter auf die grundsätzlichen Fakten überprüft wird. Dieser Katalog kann von jedem Unternehmen verwendet werden, das Services von einem Cloud Computing Anbieter verwenden möchte. Da der Katalog generisch nur die Fragen abbilden kann, die für alle Unternehmen gleichermaßen dieselbe Schnittmenge beinhalten, muss der Katalog von dem jeweiligen Unternehmen um die eigenen Fragen und Bedürfnisse, die wichtig sind, erweitert werden.

Der Anbieterauswahlkatalog dient als eine Orientierungshilfe, die Unternehmen nutzen können, um einen Anbieter anhand vordefinierter Kriterien auszuwählen. Auf Grund seiner Allgemeingültigkeit kann der Katalog nicht die jeweiligen speziellen Bedürfnisse eines Unternehmens abbilden, sondern nur die Kriterien als Prüfgegenstand nehmen, die für jedes Unternehmen gleichermaßen gelten. An der einen oder anderen Stelle wird der Katalog Lücken aufweisen, aber dennoch einen Gesamtüberblick zu den wichtigen Bereichen für die Auswahl eines Cloud Computing Anbieter geben.

Hintergrund

Kategorie/ Frage Ja Nein i.A. Bemerkung

Hintergrund – Reputation

Verfügt der Anbieter bereits über mehrere hunderte oder tausende Kunden?
Nimmt die Anzahl der Kunden stetig zu?
Verfügt der Anbieter bereits über mehrere Referenzprojekte?
Stehen bereits Anwendungsfälle (Use Cases) zur Verfügung?
Gibt es Aussagen/ Bewertungen von bestehenden Kunden?
Stehen auf der Webseite Informationen bzgl. des Top Managements zur Verfügung?
Wird über den Anbieter in traditioniellen Magazinen und Technology Blogs positiv berichtet?
Betreibt der Anbieter aktiv einen eigenen Blog und Social Media Seiten?

Hintergrund – Expertise

Hat der Anbieter Erfahrung mit dem Betrieb und der Verwaltung einer globalen, redundanten, hochverfügbaren und zuverlässigen Infrastruktur?
Verfügt der Anbieter über ausreichend Rechenzentrumskapazitäten?
Verfügt der Anbieter über eine unabhängige Zertifizierung?

Hintergrund – Finanzen

Kann ein positiver Rückschluss auf die Finanzstärke des Anbieters geschlossen werden?
Handelt es sich um ein börsennotiertes Unternehmen?
Wird der Anbieter ggf. über seriöse Investoren finanziert?
Konnte der Anbieter im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn erzielen?

Hintergrund – Sonstiges

Kann das Angebot zunächst während einer Testphase kostenlos evaluiert werden?
Verfügt der Anbieter über eine physische Adresse sowie Kontaktdaten wie z.B. eine Telefonnummer?

Technologie

Kategorie/ Frage Ja Nein i.A. Bemerkung

Technologie – Standort

Werden die Daten und Anwendungen in mehreren geographisch voneinander getrennten Regionen gespeichert?
Ist mehr als ein Rechenzentrum vorhanden? Wenn ja, wie viele gibt es und in welchen Ländern stehen diese?
Stehen die Rechenzentren in einem durch eine Naturkatastrophe nicht bedrohtem Gebiet?

Technologie – Infrastruktur & Dimensionierung

Kann der Zugriff auf die Services und Daten von überall aus stattfinden?
Kann der Zugriff auf die genutzten Services und Daten beschränkt werden?
Stehen ausreichend Rechen- und Speicherkapazitäten zur Verfügung?
Können in einem kurzen Zeitraum weitere Kapazitäten hinzugefügt oder wieder entfernt werden?
Stehen Methoden zur dynamischen Erhöhung und Verringerung, zur Indizierung, Durchsuchung und Verarbeitung zur Verfügung?
Kann auf die Services des Anbieters mittels des Single Sign-On Verfahrens zugegriffen werden?
Wird die Speichertechnologie eingesetzt?
Wird die Virtualisierungstechnolgie eingesetzt?
Steht das Betriebssystem zur Verfügung?
Ist die konstante Stromversorgung der Rechenzentren sichergestellt?
Findet eine ordnungsgemäße Verwaltung der unterschiedlichen Typen von Anwendungen und Daten statt?
Stehen Methoden für das Klonen von virtuellen Servern innerhalb der Cloud Umgebung zur Verfügung?
Existieren Einschränkungen bzgl. der Größe des zu verwendenden Speicherplatzes?
Kann eine Remote Verbindung mit der Cloud hergestellt werden? Wenn ja, welche Verbindungen stehen zur Verfügung?
Stehen bereits fertige Betriebssystem-Templates für die Nutzung auf den virtuellen Servern zur Verfügung?

Technologie – Schnittstellen

Sind die Schnittstellen des Anbieters standardisiert?
Handelt es sich bei den Schnittstellen um offene Standards?
Existieren Schnittstellen für die Integration in die eigene, bestehende Infrastruktur?
Ist der Zugriff auf die API des Cloud Anbieters möglich?
Verursacht der Zugriff auf die API separate Kosten?

Technologie – Kompatibilität & Integration

Ist die Kompatibilität zu anderen Cloud Services garantiert?
Ist die Kompatibilität zur eigenen Infrastruktur gewährleistet?
Ist ggf. die Kompatibilität zu vorhanden Applikationen gewährleistet?
Können die benötigten Programmiersprachen selbst gewählt werden?
Kann die benötigte Anwendungsplattform selbst ausgewählt werden?
Stehen die bereits zuvor eingesetzten Betriebssysteme zur Verfügung?
Stehen die bereits zuvor eingesetzten Anwendungsumgebungen zur Verfügung?
Steht der bereits eingesetzte Technologiestack zur Verfügung?
Kann ggf. die eigene Architektur auf der Infrastruktur genutzt werden?
Stehen Mechanismen für die Automatisierung und die Orchestrierung zwischen der Cloud des Anbieters und der eigenen Infrastruktur zur Verfügung?
Kann eine Integration mit anderen Anwendungen oder Cloud Services stattfinden?
Wird die Integration mit anderen Systemen unterstützt?
Wird ggf. die Integration von älteren Anwendungen unterstützt?
Arbeitet der Anbieter mit Unternehmen zusammen, die sich auf die Integration von (Cloud)-Anwendungen spezialisiert haben?

Technologie – Service & Support

Stehen hinreichende Monitoringfunktionen zur Verfügung?
Stehen hinreichende Reportingfunktionen zur Verfügung?
Stellt der Anbieter Dokumentationen für die Nutzung der Infrastruktur bereit.
Hilft der Anbieter dabei, seine Infrastruktur zu verstehen und bestmöglich zu nutzen?
Verfügt der Anbieter über eine öffentliche und transparente Webseite, auf welcher der aktuelle Status der Services eingesehen werden kann?
Wird auf der Status-Webseite über mögliche Probleme und Ausfälle berichtet?
Steht eine Weboberfläche für die Verwaltung der Ressourcen zur Verfügung?

Technologie – Migration & Export

Werden offene Formate für den Datenaustausch verwendet?
Können die Daten ohne großen Aufwand exportiert und zu einem anderen Anbieter/ Service migriert werden?
Stehen Migrationspfade zu anderen Cloud Computing Anbietern zur Verfügung?
Können virtuelle Maschinen zwischen der Cloud des Anbieters und der eigenen Infrastruktur transferiert werden?
Können alle Daten aus der Cloud in einem für das Unternehmen lesbaren Format exportiert werden?
Können die Daten auf einem einfachen Weg exportiert und zu einem neuen Cloud Service migriert werden?
Können die Daten in einem offenen Format wie z.B. XML oder JSON exportiert werden?
Entstehen für den Export der Daten weitere Kosten?

Technologie – Backup & Disaster Recovery

Stehen Methoden zur Verfügung, mit denen ggf. Ausfallzeiten und Datenverluste innerhalb der Infrastruktur vorgebeugt werden können?
Stehen ausreichend Speicherplatzressourcen zur Verfügung, mit denen die Backup- und Disaster Recovery Strategien umgesetzt werden können?
Verfügt der Anbieter über ein Disaster Recovery und eine Business-Continuity Strategie?
Arbeitet der Anbieter mit einem spezialisierten Unternehmen für die Datenrettung zusammen?
Werden die Backup- und Disaster Recovery Strategien regelmäßig durchgeführt und einem Test unterzogen? Wenn ja, wie oft pro Jahr?
Wird regelmäßig ein Backup der Unternehmensdaten vorgenommen? Wenn ja, wie oft wird das Backup durchgeführt?
Werden die Daten auf zuverlässigen Datenträgern gespeichert?
Findet eine regelmäßige Defragmentierung der Daten statt?

Technologie – Expertise

Sind die Mitarbeiter entsprechend Ihrer Tätigkeiten geschult?
Verfügen die Mitarbeiter über die Zertifizierung?
Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden?
Verfügt der Anbieter über strategische Partnerschaften zu seinen Technologieanbietern?

Technologie – Netzwerk

Erfüllt die Zuverlässigkeit des Anbieternetzwerks die eigenen Ansprüche?
Ist die globale Reichweite des Anbieternetzwerks ausreichend?
Können den eigenen Kunden ggf. weltweit und zuverlässig Inhalte bereitgestellt werden?
Verfügt der Anbieter über eine schnelle und stabile Internetanbindung?
Verfügt der Anbieter über Mechanismen, um die Latenzen auf Grund langer Netzwerkverbindungen zum Kunden zu minimieren?

Technologie – Sonstiges

Muss ggf. in die eigene Infrastruktur investiert werden, um den Cloud Service zu nutzen?
Stehen Zusatzleistungen zur Verfügung, die bspw. ein anderer Anbieter nicht leistet?

Vertrag

Kategorie/ Frage Ja Nein i.A. Bemerkung

Vertrag – Form & Gestaltung

Wird der Vertrag in schriftlicher Form geschlossen?
Wird der Vertrag online vereinbart?

Vertrag – Subunternehmer

Ist die Auslagerung von Bereichen an einen Subunternehmer vertraglich festgehalten?
Sind Regelungen vorhanden, die dem Subunternehmer, der möglicherweise zum Wettbewerb gehört, untersagen, Zugriff auf interne Unternehmensdaten zu erhalten?

Vertrag – Service Level Agreement

Stellt der Anbieter ein Service Level Agreement (SLA) zur Verfügung?
Handelt es sich dabei um ein Standard SLA?
Sind die SLAs ausreichend?
Sind die Leistungen in dem SLA hinreichend beschrieben?
Bietet das SLA eine garantierte Verfügbarkeit von %
Ist der Anbieter bereit das SLA nach den eigenen Wünschen anzupassen?
Wird beschrieben, wie der Anbieter die Einhaltung der SLAs sicherstellt?

Vertrag – Anpassungen

Sind die Methoden zur Änderung der Leistungen festgehalten?
Sind die Methoden zur Änderung der Qualitätsstandards festgehalten?
Müssen die Verträge neu verhandelt werden, wenn sich die eigenen Anforderungen ändern?

Vertrag – Insolvenz & Vertragsende

Sind die Kündigungsrechte des Vertrags ausreichend flexibel gestaltet, so dass jederzeit vom Vertrag zurückgetreten werden kann?
Ist die Rücknahme und der Export der Daten bei Vertragsende festgehalten?
Sind vertragliche Regelungen festgehalten, die im Falle einer Insolvenz des Anbieters über den Schutz und der Verfügbarkeit der Daten entscheiden?

Vertrag – Eigentumsregelung & Löschung

Ist das Eigentum sämtlicher Daten vertraglich geregelt?
Ist vertraglich geregelt und gewährleistet, dass die Daten durch den Anbieter immer dann tatsächlich gelöscht werden, wenn der Kunde dieses wünscht bzw. selbst vornimmt?
Ist vertraglich geregelt, dass die Daten nach Vertragsende gelöscht und Datenträger ggf. zurückgegeben werden?

Vertrag – Haftung

Wird in dem Vertrag beschrieben, ob und wie der Anbieter den finanziellen Verlust ausgleicht, wenn das Unternehmen durch eine Nichterreichbarkeit geschäftsunfähig ist?
Sind die Datenschutzbestimmungen vertraglich geregelt?
Sind die Regelungen bzgl. des Geschäftsgeheimnisses festgehalten?
Sind die Regelungen bzgl. des Bankgeheimnisses festgehalten?
Ist die Gewährleistung vertraglich detailliert festgehalten?
Ist die Haftung vertraglich detailliert festgehalten?
Ist die Haftung gegenüber anderen Nutzern auf derselben Infrastruktur so geregelt, dass der Anbieter für die Nichteinhaltung von Sicherheitsstandards haftbar ist?

Vertrag – Aufgabenverteilung

Sind die erforderlichen Rechte für die Überwachung im Vertrag festgehalten?
Sind die jeweiligen Verantwortungen im Vertrag festgehalten?
Sind die jeweiligen Zuständigkeiten im Vertrag festgehalten?
Sind die jeweiligen Schnittstellen im Vertrag festgehalten?
Ist vertraglich festgehalten, ob der Anbieter über einen Ausfall automatisch informiert?
Ist die Berichterstattung im Vertrag vereinbart?
Ist die Kontrolldichte im Vertrag vereinbart?
Sind die Möglichkeiten der Skalierung vertraglich festgehalten?

Vertrag – Sonstiges

Darf der Anbieter seiner Tätigkeit nachgehen?
Sind die Lizenzmodelle der eingesetzten Software für den Einsatz im Bereich des Cloud Computing gültig?
Verfügt das Unternehmen über andere Verträge, die der Nutzung des Cloud Computing im Wege stehen?

Abrechnung

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Abrechnung – Abrechnungsart

Erfolgt die Abrechnung der Services pauschal?
Erfolgt die Abrechnung der Services abhängig vom Verbrauch?
Erfolgt die Abrechnung der Services abhängig von ?

Abrechnung – Anpassung & Kompatibilität

Kann das Bezahlmodell (z.B. über eine Kreditkarte) durch das Unternehmen umgesetzt werden?
Ist das Bezahlmodell kompatibel zur Abrechnung der internen IT-Leistungen?
Können Mengenrabatte bzw. spezielle Tarife auf Basis der garantiert genutzten Services ausgehandelt werden?
Kann der Tarif ggf. bei der Änderung der Nutzung von Seiten des Kunden angepasst werden?

Abrechnung – Sonstiges

Stellt der Anbieter Methoden bereit, mit denen das Unternehmen vor der unkontrollierten Nutzung geschützt wird?
Entstehen für eine virtuelle Maschine und die von ihr genutzten Ressourcen auch dann Kosten, wenn diese nicht genutzt wird?
Entstehen für die Lizenzen von Betriebssystemen und Anwendungen, die auf den virtuellen Ressourcen genutzt werden, weitere Kosten?

Compliance

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Compliance – Allgemein

Wurde die Auslagerung von einem Wirtschaftsprüfer abgenommen?
Erfüllt der Anbieter die rechtlichen Regelungen und Bestimmungen?
Erfüllt der Anbieter die technischen Voraussetzungen für die rechtlichen Regelungen und Bestimmungen?
Entspricht die Datenhaltung den unternehmenseigenen Richtlinien zur Aufbewahrungen von Dokumenten?
Befindet sich der Rechtsstand im Ausland und ist das ggf. nicht mit den Unternehmensrichtlinien zu vereinbaren?
Erhält das Unternehmen auf Grund von gerichtlichen Anfragen und Beschlüssen unverzüglich Zugriff auf die in der Anfrage relevanten Daten?

Compliance – Zertifizierung

Ist der Anbieter nach SAS 70 Typ 1 zertifiziert?
Ist der Anbieter nach SAS 70 Typ 2 zertifiziert?
Ist der Anbieter nach SSAE-16 zertifiziert?
Ist der Anbieter nach ISO 27001 zertifiziert?
Ist der Anbieter PCI-Compliance zertifiziert?

Compliance – Datenschutz

Hält sich der Anbieter an die gesetzlichen Regelungen und des Datenschutzes und sind diese dokumentiert?
Kann der Anbieter nachweisen, dass er die Datenschutzrichtlinien einhält?
Werden die Daten ggf. in einem für das Unternehmen nicht zulässigen Land gespeichert?

Compliance – Transparenz

Darf eine Prüfung durch interne und externe Prüfer vorgenommen werden?
Haben Computer-Forensiker möglicherweise unautorisierten Zugriff auf Daten um diese zu rekonstruieren?
Gibt der Anbieter Auskunft darüber, wo die Daten und Anwendungen gespeichert und verarbeitet werden?
Nennt der Anbieter die Standorte wie das Land und die Region?
Gibt der Anbieter Auskunft darüber, wer Zugriff auf die Daten erhält?
Gibt der Anbieter ggf. Auskunft über seine Subunternehmer?
Legt der Anbieter transparent offen, welche Eingriffe er an den Daten der Kunden vornimmt?
Gibt der Anbieter regelmäßige Auskünfte über Veränderungen wie neue oder entfernte Funktionen sowie neue Subunternehmer?
Legt der Anbieter transparent offen, ob der Staat Zugriff auf die Daten erhält?

Governance

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Governance – Kompatibilität

Kann zwischen der Cloud des Anbieters und der Unternehmensinfrastruktur eine konsistente und einheitliche Verbindung hergestellt werden?
Kann mit der Nutzung der Cloud die Portabilität zu einer anderen Cloud sichergestellt werden?

Governance – Sicherheitsmaßnahmen

Sind die jeweiligen Schnittstellen gegen Angriffe oder Ausfälle geschützt?
Ist der Schutz vor internen Angreifern sichergestellt?
Wird die Vertraulichkeit der Daten sichergestellt?
Verfügt der Anbieter über Sicherheitsmanagement-Prozesse?

Governance – Audit

Ist es dem Kunden gestattet, Audits beim Anbieter vorzunehmen?
Stellt der Anbieter dem Kunden dazu ggf. entsprechende Schnittstellen zur Verfügung?
Kann der Anbieter aktuelle und unabhängige Auditberichte vorweisen?
Erhält der Kunde die Möglichkeit einen Penetrationstest beim Anbieter vorzunehmen?

Governance – Sonstiges

Werden die Daten physisch in einem für das Unternehmen konformen Land gespeichert?
Erhält der Kunde die Möglichkeit die SLAs zu überwachen, z.B. die Qualität der genutzen Services?

Datenschutz

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Datenschutz – Gesetzeskonformität

Handelt es sich um personenbezogene Daten?
Werden die personenbezogenen Daten außerhalb der EU bzw. des EWR verarbeitet?
Sind die Kunden über die Verarbeitung der Daten unter diesen Umständen informiert worden?
Verfügt der Anbieter über einen Datenschutzbeauftragten?
Kann der Anbieter nachweisen, dass seine Mitarbeiter über Datengeheimnis nach § 5 BDSG aufgeklärt wurden?
Kann der Anbieter nachweisen, dass er die Bestimmungen des BDSG einhält?
Verfügt der Anbieter über ein Konzept oder eine Dokumentation, in der er die Umsetzung der technischen und organisatorischen Maßnahmen bzgl. der Vergaben des Anhang zu § 9 BDSG nachweisen kann?
Existieren in den Ländern, von denen der Anbieter aus seine Services bereitstellt, bestimmte Gesetze, die mit den Unternehmensrichtlinien nicht vereinbart werden können?

Datenschutz – Audit

Erhält der Kunde oder eine durch den Kunden bevollmächtigte Personen beim Anbieter vor Ort das Recht Kontrollen vorzunehmen?
Unterzieht sich der Anbieter regelmäßigen Kontrollen, Audits und Zertifizierungen, durch die der Anbieter bzgl. des Datenschutzes überprüft und zertifiziert wird?

Datenschutz – Vertraulichkeit

Nimmt der Anbieter besondere Maßnahmen bei der Auswahl und der Einstellung seiner Mitarbeiter vor?
Werden die Daten vollständig von den Systemen entfernt, wenn diese von dem Kunden über den Web Service gelöscht werden?
Verwendet der Anbieter die Kundendaten, um damit das Unternehmen zu bewerben?
Wertet der Anbieter die Daten aus, um damit Werbung zu betreiben?
Verkauft der Anbieter seine Kundendaten sowie das Kundenverhalten an andere Unternehmen?
Gibt der Anbieter bspw. im Falle der Strafverfolgung den Behörden Zugriff auf die Kundendaten?

Sicherheit

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Sicherheit – Sicherheitsmanagement

Verfügt der Anbieter über ein IT-Sicherheitskonzept?
Verfügt der Anbieter über eine Identitätsverwaltung?
Verfügt der Anbieter über eine Zwei-Faktor-Authentisierung für seine Kunden?
Hat der Anbieter das Vier Augen Prinzip für schwierige Administrationsaufgaben implementiert?
Verfügen die Administratoren maximal nur über die Rechte, die sie für das Erledigen ihrer Aufgaben benötigen?
Verfügen die Kunden maximal nur über die Rechte, die sie für die Nutzung der Cloud benötigen?
Kann der Anbieter eine vollständige Überwachung, 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche, seiner Cloud nachweisen?
Ist der Anbieter in die CERT Strukturen sowie sein nationales IT Krisenmanagement involviert?
Kann der Anbieter nachweisen, dass er interne Angriffe von Kunden auf andere Kunden erkennt?
Kann der Anbieter nachweisen, dass er die Erfassung und Auswertung von Logdaten vornimmt?
Verfügt der Anbieter über ein dauerhaft (24/7) erreichbares und funktionierendes Cloud Management sowie Troubleshooting?
Kann der Anbieter die Realisierung eines Notfallmanagements nachweisen?
Kann der Anbieter regelmäßige Übungen nachweisen?
Kann der Zugriff auf Daten und Funktionen für spezielle Bereiche auf Basis einer Rechteverwaltung gesteuert und kontrolliert werden?
Kann der Anbieter nachweisen, dass er feststellen kann, ob und wie eine Anwendungen angegriffen wurde?
Können im Falle eines Angriffs detaillierte Informationen schnellstmöglich an das Unternehmen überstellt werden?
Existiert eine bestimmte Aufbewahrungsfrist für die Daten?

Sicherheit – Transparenz

Legt der Anbieter offen, welche Lösungen eingesetzt werden, um seine Cloud zu schützen?
Wird das Löschen der nicht mehr benötigten Daten von dem Anbieter dokumentiert?
Werden die nicht mehr benötigten Daten ggf. mit speziellen Verfahren von den Festplatten entfernt?
Kann der Anbieter nachweisen, dass das Löschen von Daten von einem unabhängigen Unternehmen zertifiziert wird?

Sicherheit – Kommunikation

Wird der Kunde von dem Anbieter regelmäßig über den Status seines IT Sicherheitszustands informiert?
Nennt der Anbieter garantierte Reaktionszeiten, falls es zu einem Sicherheitsvorfall kommt?

Sicherheit – Zertifizierung

Kann der Anbieter auf Basis von Zertifizierungen den aktuellen Stand seines Sicherheitslevels nachweisen?
Verfügt der Anbieter über ein ISMS (Information Security Management System), z.B. ISO 27001 oder BSI-Standard 100-2 (IT-Grundschutz)?
Verfügt der Anbieter über ein definiertes Vorgehensmodell seiner IT-Prozesse, z.B. ITIL und COBIT?

Sicherheit – Audit

Nimmt der Anbieter eine regelmäßige, unabhängige Prüfung seines IT Sicherheitszustands vor?
Nimmt der Anbieter ständig umfassende Sicherheitstests an seiner Infrastruktur vor?
Nimmt der Anbieter ständig umfassende Sicherheitstests an der Infrastruktur seiner Subunternehmer vor?
Werden bei dem Anbieter ständig unabhängige Sicherheitsrevisionen vorgenommen?
Werden bei den Subunternehmen des Anbieters ständig unabhängige Sicherheitsrevisionen vorgenommen?

Sicherheit – Personal

Kann der Anbieter vertrauenswürdiges Personal nachweisen?
Verfügt der Anbieter über gut ausgebildete Mitarbeiter?
Erhalten die Mitarbeiter des Anbieters regelmäßige Schulungen?
Sind die Mitarbeiter des Anbieters bzgl. der Datensicherheit und des Datenschutzes sensibilisiert?
Wurden die Mitarbeiter hinsichtlich des Datenschutzes sowie der Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen und der vertraulichen Behandlung der Kundendaten verpflichtet?

Sicherheit – Technologie

Kann der Anbieter mit der Verschlüsselungsmethode angebunden werden?
Werden die Daten mit der Verschlüsselungsmethode beim Anbieter verschlüsselt?
Verfügt der Anbieter über eine ganzheitliche Sicherheitsarchitektur?
Kann der Anbieter die Rechenzentrumssicherheit nachweisen?
Kann der Anbieter die Netzsicherheit nachweisen?
Kann der Anbieter die Sicherheit der Host- und Servervirtualisierung nachweisen?
Kann der Anbieter die Anwendungs- und Plattformsicherheit nachweisen?
Kann der Anbieter ein Verschlüsselungs- und Schlüsselmanagement nachweisen?
Kann der Anbieter die strikte Trennung seiner Mandanten innerhalb der Cloud nachweisen?
Werden die Daten redundant gespeichert?
Kann der Anbieter sein Netzwerk in virtuelle LANs segmentieren?

Organisation

Kategorie/ Frage Ja Nein i.A. Bemerkung

Organisation – Service & Support

Wie oft wird ein Upgrade der Anwendungen durch den Anbieter vorgenommen?
Nehmen Upgrades direkten Einfluss auf die Nutzung der Anwendung?
Welchen Zeitraum nimmt ein Upgrade in Anspruch?
Stellt der Anbieter Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen die Daten weiterhin bereitgestellt werden können, wenn der Anbieter insolvent sein sollte?
Stellt der Anbieter den Kunden Möglichkeiten zur Verfügung, das Nutzungsverhalten auf Basis von Auswertungen und Statistiken zu überprüfen?
Stellt der Anbieter die abgerechneten Leistungen in seinen Rechnungen transparent und nachvollziehbar dar?
Stellt der Anbieter Tutorials und weitere Hilfestellungen zur Verfügung, mit denen der Einstieg in die Nutzung der Services vereinfacht wird?

Organisation – Kommunikation

Informiert der Anbieter über geplante Wartungszeiträume?
Kann mit dem Anbieter in Bezug auf die Wartungen Kontakt aufgenommen werden, um weitere Informationen zu erhalten?
Stehen ausreichend Kontaktmöglichkeiten von Seiten des Anbieters bereit?
Verfügt der Anbieter über einen Kundenservice, der außer elektronisch auch telefonisch erreichbar ist?
Hat der Anbieter bestimmte Regelungen getroffen, die im Falle einer Eskalation notwendig werden?

Organisation – Mitarbeiter

Müssen die eigenen Mitarbeiter für die Nutzung geschult werden?
Muss der Help-Desk für die Nutzung geschult werden?

Organisation – Strukturen

Kann der Anbieter in das Anbieter Management der IT Organisation aufgenommen werden?
Können die genutzten Services wieder in das Unternehmen zurückgeholt werden?
Werden durch die Nutzung der Services des Anbieters ggf. Redundanzen aufgebaut?

Prozesse

Kategorie/ Frage Ja Nein i.A. Bemerkung

Prozesse – Individualisierung

Besteht die Möglichkeit der Individualisierung der Prozesse?
Würde sich die Nutzung der vom Anbieter vorgegebenen standardisierten Prozesse auf die Effizienz des Gesamtgeschäftsprozesses auswirken?
Hat der Kunde ein Mitspracherecht, wenn der Anbieter neue Softwareversionen bereitstellen will?
Gestattet der Anbieter seinem Kunden Zugriff auf die Anwendungen, um die Geschäftsprozesse auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen?

Prozesse – Kommunikation

Existieren feste Eskalationswege auf der Seite des Anbieters?
Werden die Eskalationswege transparent kommuniziert?

Prozesse – Service & Support

Unterstützt der Anbieter bei der Durchführung eines Change Requests?
Unterstützt der Anbieter die bruchfreie Abbildung unterschiedlicher Prozesse über mehrere Anbieter hinweg?

Prozesse – Risikomanagement

Hat der Ausfall des bei dem Anbieter genutzten Service relevante und kritische Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse bzw. den Gesamtgeschäftsprozess?
Stehen Alternativen zur Verfügung, falls der Prozess/ Service ausfallen sollte?

Finanzen

Kategorie/ Frage Ja Nein i.A. Bemerkung

Finanzen – Investitionen

Müssen mit dem Wechsel zu dem Anbieter weitere Investitionen vorgenommen werden?

Finanzen – Gebühren

Werden gesonderte Gebühren erhoben, wenn die Daten aus der Cloud des Anbieters exportiert werden?
Erhebt der Anbieter eine Einrichtungsgebühr?
Erhebt der Anbieter monatliche Mindestgebühren?

Sonstiges

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Sonstiges – Recht & Risiko

Ist das Unternehmen durch mögliche Schäden bei im Ausland ansässigen Anbietern versichert?
Existieren Fallback Szenarien für den Fall, dass der Anbieter ausfällt oder insolvent ist?
Existieren Fallback Szenarien für den Fall, dass es auf der Seite des Anbieters zu technischen Problem kommt?
Verfügt das Unternehmen über ein Risikomanagement um im Vorwege die möglichen Risiken abzuschätzen?
Ist das Unternehmen rechtlich in der Lage, seine Services für bestimmte Bereiche von einem Cloud Anbieter zu beziehen?

Sonstiges – Management

Muss evtl. der Betriebs- oder Personalrat informiert werden?
Ist die Unterstützung durch das Top-Management vorhanden?
Wurde Cloud Computing als enger Bestandteil in die IT-Strategie integriert?

Sonstiges – Infrastruktur

Verfügt das Unternehmen über eine schnelle und stabile Internetanbindung?
Sind die „Quality of Services“ der Internetanbindung ausreichend?
Muss das SLA der Internetverbindung angepasst werden?
Wurde eine Ende-zu-Ende Performanz Betrachtung vorgenommen und damit die Gesamtperformanz bestimmt?

* i.A. = in Arbeit


Bildquelle: http://themovingservices.com

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Netflix erwartet künftig SSDs als Speichertechnologie für Cloud Infrastrukturen!

Netflix Cloud Architekt Adrian Cockcroft erwartet künftig schnellere I/O Mechanismen in der Cloud. Netflix gehört zu den größten Kunden der Amazon Web Services und Cockcroft wünscht sich zunehmend den Einsatz von SSDs (Solid-State-Drives) als Speichertechnologie für die Amazon Cloud. Ein Problem besteht hier jedoch – für die Amazon Web Services – SSDs lassen sich noch nicht stark genug skalieren.

In einem Interview mit ZDNet UK erläuterte Cockcroft erneut die Bedeutung von schnellen I/O Mechanismen innerhalb der Cloud. “Ich habe bereits vor einiger Zeit nach SSDs in der Cloud gefragt.”, so Cockcroft.

Er findet es zwar klasse, dass Amazons Dynamo DB auf SSD basiert, dennoch erwartet er eine noch höhere Skalierbarkeit. Netflix nutzt Cassandra als Speicherarchitektur, um damit das Streaming der Mediadaten zu realisieren. Der Einsatz von SSD würde Netflix dabei noch besser unterstützen.

Die Problematik besteht laut Cockcroft jedoch darin, dass SSDs für Amazon vorab nicht stark genug skalieren, bevor sie damit einen Service anbieten. Daher haben die Amazon Web Services zwar Instanzen für CPU, Speicher und die Netzwerkkapazitäten, aber das I/O ist auf die Leistung der Festplatte beschränkt.


Bildquelle: http://alblue.bandlem.com

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Analysen

Hinter Amazons Cloud verbergen sich geschätzte 450.000 Server

Wie viele Server benötigt es, um eine Cloud wie bspw. die der Amazon Web Services zu betreiben? Wie es innerhalb der physikalischen Infrastruktur tatsächlich aussieht, darüber gibt Amazon, wie auch alle anderen großen Internetunternehmen, keine Auskunft. Nach aktuellen Schätzungen eines Wissenschaftlers soll es sich um mindestens 454.400 Server in weltweit sieben Rechenzentren handeln.

Die Amazon Cloud ist riesig

Huan Liu, Wissenschafter in den Accenture Technology Labs, hat anhand der internen und externen IP-Adressen Amazon EC2 analysiert. Die Adressen hat er hochgerechnet, um Schätzungen für die Anzahl der Racks pro Rechenzentrum vorzunehmen. Er traf dann die Annahme, dass sich in jedem Rack 64 Blade Server befinden – vier 10U-Chassis mit jeweils 8 Blades.

Das ist eine von mehreren Annahmen für Liu’s Schätzungen, die er jedoch mit Vorbehalten dokumentiert. Photos in einer Präsentation von AWS Distinguished Engineer James Hamilton aus dem Jahr 2011, zeigen bspw. 1U “pizza box”-Rackmount-Server statt Blades. Allerdings ist nicht bekannt, ob es sich bei den Bildern tatsächlich um die aktuelle Infrastruktur von Amazon handelt.

Ein interessanter Aspekt von Liu’s Forschung ist eine hohe Konzentration von Amazons IP-Adressen in der US-East Region im nördlichen Virginia, wo Amazon mehrere Rechenzentren betreibt. Er schätzt, dass sich 5.030 Racks im Norden von Virginia befinden, bzw. ca. 70 Prozent der geschätzten Gesamtzahl von 7.100 Racks der Amazon Web Services. Im Gegensatz dazu hat die neue Amazon US-West Region (Oregon) nur 41 Racks, die Berichten zufolge in Containern bereitgestellt werden.


Weiterführende Informationen


Bildquelle: http://flockshots.de

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News

SAP rollt Cloud-fähige Version von Business One aus

SAP hat eine mehrbenutzerfähige Version seiner ERP Suite Business ONE entwickelt, die allerdings nur exklusiv über Partner als Business One OnDemand vertrieben wird.

Eine Multi-tenancy (mehrbenutzerfähige) Architektur wird üblicherweise von SaaS Anbieter genutzt, um eine Instanz einer Anwendung für mehrere Kunden voneinander getrennt auf einer Plattform bereitzustellen. Dadurch kann der Anbieter neben Skalleneffekten ebenfalls Kosten für die Wartung und das Deployment der Anwendung einsparen und ein Update der Anwendung für alle Kunden “mit einem Klick” vornehmen.

SAP rollt Cloud-fähige Version von Business One aus

Business One wird durch Partner von SAP bereits in Form einer gehosteten Version angeboten, aber eben nicht als SaaS. So will SAP es seinen Partnern nun auch ermöglichen, Business One im pay as you go Modell anbieten zu lassen.

Die Entwicklung der mehrbenutzerfähige Version sei laut SAP weitestgehend abgeschlossen und soll durch die Partner im zweiten Quartal 2012 bereitgestellt werden. Die Version wird zunächst in 18 Ländern angeboten werden. Darunter in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Australien, Österreich, Brasilien, Kanada, China, Tschechien, Ungarn, Italien, Mexiko, den Niederlanden, Singapur, Südafrika, Spanien und der Schweiz.

Nur durch SAP zertifizierte Hosting-Partner werden die Anwendung direkt anbieten dürfen. Zudem wird Business One weiterhin als traditionelle Hosting- und On-Premise Lösung zur Verfügung stehen.


Bildquelle: http://www.ixpert.de

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Cloud Computing und Service Level Agreements: Das sollte nicht fehlen!

Unternehmen müssen die Leistungen, die Provider beim Cloud Computing erbringen sollen, genau definieren. Der Hamburger Managed Service Provider Easynet hat dazu zehn wesentliche Punkte zusammengestellt, die in den Verträgen und SLAs von Cloud-Projekten nicht fehlen sollten.

Cloud Computing ist zur Realität geworden – viele Unternehmen denken darüber nach, wie sie die Cloud für ihre IT nutzen können oder haben bereits konkrete Schritte vorgenommen. Wer einem Cloud Provider die Verantwortung für wesentliche IT-Ressourcen überträgt, muss mit ihm klare Regelungen treffen. Die folgenden zehn Punkte beinhalten die wesentlichen Aspekte, die Anwender bei der Festlegung von SLAs (Service Level Agreements) – beziehungsweise in sonstigen Verträgen – für das Cloud Computing keinesfalls vernachlässigen sollten:

  1. Technische Parameter – Die grundlegenden technischen Parameter müssen genau definiert werden, vor allem die nutzbaren Bandbreiten, die garantierte Verfügbarkeit, eventuelle Wartungs- und Reaktionszeiten, das Datenvolumen, aber auch die Datenarten, ob beispielsweise nur strukturierte Daten oder auch Multimedia-Daten abgedeckt werden.
  2. Prozessbezogene Kennzahlen – Über die technischen Basis-Parameter hinaus können sich Anwender auf prozessbezogene Kennzahlen beschränken und zum Beispiel für einen Online-Verkaufsvorgang die Reaktionszeiten, vom Einstellen eines Artikels in den Warenkorb des Shops bis zum Auftrag vereinbaren.
  3. Messmethoden – Für die verwendeten Parameter muss auch festgelegt werden, wie sie gemessen werden. So muss etwa für ein bestimmtes Verfügbarkeitsniveau genau definiert sein, wann, wo und mit welchen Methoden die Verfügbarkeit ermittelt wird.
  4. Monitoring – Ein umfassendes und skalierbares Monitoring für die laufenden Prozesse sowie ein entsprechendes Reporting ist für die SLA unverzichtbar.
  5. Speicherort – Es muss festgelegt sein, wo die Daten vom Provider gespeichert werden – zum Beispiel in Deutschland, in der EU oder weltweit. Dies ist auf Grund unterschiedlicher rechtlicher Regelungen unerlässlich.
  6. Eigentum an den Daten – Es muss klar sein, wem die vom Provider verarbeiteten Daten gehören – dem Provider oder seinem Kunden.
  7. Gerichtsstand – Für Streitigkeiten ist der Gerichtsstand von größter Bedeutung; die besten SLA nützen nämlich nichts, wenn sie auf den Antillen eingeklagt werden müssen. Mit dem Gerichtsstand entscheidet sich auch, welches Recht im Streitfall zur Anwendung kommt.
  8. Datensicherheit – Der Provider muss klar darlegen, was er zur Herstellung einer hohen Datensicherheit unternimmt, insbesondere bei kritischen und personenbezogenen Daten.
  9. Nachprüfbarkeit – Kunden müssen überprüfen können, ob die Festlegungen des Providers hinsichtlich der Datensicherheit eingehalten werden. Auch dazu müssen bereits in den SLA Vereinbarungen getroffen werden.
  10. Verbleib der Daten – Die SLA müssen auch Angaben dazu enthalten, was mit den Daten nach Ende der Geschäftsbeziehung geschieht, ob beispielsweise der Provider bei strittigen Forderungen ein Zurückbehaltungsrecht hat: Für solche Fälle sollte man bereits in den SLA eine Schiedsstelle vereinbaren.

Standard-Cloud-Angebote arbeiten in der Regel mit fertig vorgegebenen SLAs, die durch den Kunden nicht verändert oder nachverhandelt werden können. Diese Normierung ist meist die Voraussetzung für günstig angebotene Leistungen eines Cloud-Providers. Hier müssen Unternehmen genau prüfen, wo und wie weit die Standard-SLAs von einem eigenen Soll-SLAs abweichen – sind davon substantielle Punkte betroffen, sollte das jeweilige Angebot nicht genutzt werden.


Quelle: Easynet
Bildquelle: http://www.supplierrelationships.com, http://bluebuddies.com

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Cloud Computing wird globaler Jobmotor

Das Analystenhaus IDC sieht Cloud Computing als Jobmotor. Einer aktuellen Studie zufolge, die von Microsoft in Auftrag gegeben wurde, sollen bis 2015 in Deutschland gut 250.000 Arbeitsplätze durch Cloud Computing geschaffen werden.

Den Grund dafür sieht IDC in den Umsatz- und Produktivitätssteigerungen, die Unternehmen durch Cloud Computing erzielen. Durch entsprechende Innovationen rechnet IDC weltweit in den nächsten drei Jahren mit Umsätzen von bis zu 1,1 Billionen US-Dollar jährlich. Im europäischen Vergleich führt Deutschland das Ranking bei den neu geschaffenen Stellen an. Für England prognostizieren die Analysten 225.000 weitere Arbeitsplätze, im Nachbarland Frankreich sollen es 190.000 sein. Weltweit rechnet IDC mit 14 Millionen neuen Arbeitsplätzen.

Starkes Beschäftigungswachstum sehen die Analysten vor allem in Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern. In der EMEA-Region werden in kleineren und mittleren Unternehmen in den kommenden Jahren mehr als 1,1 Mio. neue Arbeitsplätze entstehen, in größeren Unternehmen circa 925.000.

Unterschied in Unternehmensgröße und Branchen

Die IDC-Studie belegt zudem, dass der Einfluss von Cloud Computing auf das Beschäftigungswachstum keineswegs gleich über alle Branchen verteilt ist. So zählen Kommunikations- und Bankensektor ebenso wie die fertigende Industrie zu den Bereichen, deren Mitarbeiterzahl durch Cloud Computing am stärksten zunehmen wird.


Bildquelle: http://www.epochtimes.de

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Sinn und Unsinn von Cloud Siegeln, Zertifikaten, Verbänden und Initiativen

Axel von Leitner, Mitbegründer und Geschäftsführer von 42HE, einem Cloud Startup aus Köln hat auf dem Unternehmensblog die Problematik und Situation mit Cloud Computing Siegeln und Verbänden bzw. speziellen Initiativen stark kritisiert.

Dem Grundtenor von Axel muss ich zustimmen. Aber fangen wir von Vorne an. Es existieren mittlerweile einige Verbände und Initiativen, wie wir es auch aus anderen Bereichen kennen. Dazu gehören z.B. Verbände und Vereine wie EuroCloud, SaaS-EcoSystem oder Initiativen wie Cloud Services Made in Germany und Deutsche Wolke.

Cloud Computing ist ein globaler Ansatz und kein deutsches Konzept

Was insbesondere die Initiativen gemeinsam haben ist, dass Sie mit diversen Versprechen versuchen, so viele Anbieter von Cloud Computing Services wie möglich in die eigenen Reihen zu lotsen. Vor allem “Cloud Services Made in Germany” springt auf das vermeintliche Qualitätsmerkmal Made in Germany auf und verspricht dabei “Mehr Rechtssicherheit bei der Auswahl von Cloud-basierten Diensten…”.

Cloud Computing aus Deutschland = Qualität?

Die Liste der Unternehmen, die sich an “Cloud Services Made in Germany” beteiligen ist lang. Die Prüfungskriterien äußerst schwach, was die hohe Beteiligung erklären könnte. Für die Aufnahme muss ein Unternehmen folgende Kriterien erfüllen:

  • Das Unternehmen des Cloud Service-Betreibers wurde in Deutschland gegründet und hat dort seinen Hauptsitz.
  • Das Unternehmen schließt mit seinen Cloud Service-Kunden Verträge mit Service Level Agreements (SLA) nach deutschem Recht.
  • Der Gerichtsstand für alle vertraglichen und juristischen Angelegenheiten liegt in Deutschland.
  • Das Unternehmen stellt für Kundenanfragen einen lokal ansässigen, deutschsprachigen Service und Support zur Verfügung.

Quelle: http://www.cloud-services-made-in-germany.de/beteiligung

Die Frage die man sich hier nun stellen sollte ist, wo ist das wirkliche Qualitätskriterium, dass die Initiative prüft? Handelt es dabei sich um ein Qualitätsmerkmal, dass ich meinen Firmensitz in Deutschland habe? Nein! Das ich einen deutschen Support anbiete? Ja, vielleicht! Das ich meine Geschäfte und Verträge nach deutschem Recht abschließe? Recht und Datenschutz als Qualitätmerkmal? Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt?

In den Kriterien wird in keinster Weise auf die wirkliche Qualität eines Service eingegangen. Darf sich der Service wirklich Cloud Service nennen? Wie ist das Abrechnungsmodell? Sorgt der Anbieter für eine Cloud Computing konforme Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit? Und viele weitere Fragen, die essentiell wichtig sind, um die Qualität eines Cloud Service zu bewerten!

Die Initiative “Cloud Services Made in Germany” versteckt sich leider einzig und allein hinter den vermeintlich hohen Datenschutzanforderungen in Deutschland, sagt aber nichts über die tatsächliche Qualität eines Cloud Computing Anbieters bzw. dessen Services aus.

Eine Cloud für Deutschland?

Dieser Aufgabe hat sich die Initiative “Deutsche Wolke” gewidmet. Es handelt sich dabei um einen Zusammenschluß deutscher und internationaler Organisationen zum Aufbau einer föderalen Cloud-Infrastruktur für Deutschland. Die Initiative verkauft sich zwar leider ebenfalls unter dem Deckmantel von “Made in Germany”, hat aber dennoch einen ganz anderen qualitativ höherwertigen Anspruch als z.B. “Cloud Services Made in Germany”.

Denn mit mit einer eigenen Cloud Infrastruktur auf Basis von offenen Standards und Schnittstellen und unter dem Aspekt hoher Verfügbarkeit und strengen Datenschutzrichtlinien werden die derzeit noch überschaubaren Partner von “Deutsche Wolke” anscheinend deutlich besser überprüft.

Dennoch argumentiert auch die “Deutsche Wolke” verstärkt mit den hohen Datenschutzrichtlinien in Deutschland.

Auch die Verbände wollen mir ihren Zertifikaten ein Wort mitreden

Dann gibt es noch die Verbände EuroCloud und SaaS-EcoSystem, die vor allem durch ihre Gütesiegel und Zertifikate auffallen. EuroCloud hat dafür seinen SaaS Star Audit im Angebot. Das SaaS-EcoSystem hingegen hat mit “Cloud-Experte” sein Qualitäts-Zertifikat für Saas & Cloud Computing Berater sowie sein “Trust in Cloud” für Cloud Computing Anbieter.

Die Qualität und der Nutzen solcher Zertifikate und Gütesiegel stehen und fallen natürlich mit den Unternehmen, die mit der Prüfung beauftragt sind sowie den Prüfkriterien. Hinzu kommt ebenfalls ein großer Geldbeutel, um sich zertifizieren zu lassen. Speziell das Zertifikat “Cloud-Experte” des SaaS-EcoSystem ist mit Vorsicht zu genießen. Bisher haben nur zwei Marketingexperten(!) das Zertifikat erhalten, was ich bereits in einem älteren Artikel kritisiert habe.

Aber auch bei dem EuroCloud SaaS Star Audit scheint sich bisher nicht viel getan zu haben. Zumindest gibt es seit dem letzten Artikel keine neuen Services, die einen Star Audit erfolgreich absolviert haben.

Deutschland doch kein Qualitätskriterium für die Cloud?

“Cloud Made in Germany”. Wer den vermeintlich höheren Datenschutz als Wettbewerbsvorteil sieht ist auf dem falschen Weg in die Cloud! Denn das ist ein Trugschluss und ein Argument was nicht zutrifft.

Natürlich darf der Patriot Act nicht unterschätzt werden. Insbesondere auf Grund seiner nicht vorhandenen Transparenz, wann welche US-Regierungseinheit Zugriffe auf bestimmte Daten erhält. Jedoch sollte man nicht vergessen, das seit jeher ein deutscher Staatsanwalt in ein Rechenzentrum Zugriff erhalten kann, wenn er einen trifftigen Grund hat. Sei es nun beim Cloud Computing oder Outsourcing. Auch wenn hier zunächst ein richterlicher Beschluss vorliegen muss.

Zudem haben auch unsere deutschen Politiker daran Interesse unkompliziert Zugriff auf diverse Daten zu erhalten. Diese Diskussionen werden ebenfalls schon seit Jahren geführt. Ich bin kein Jurist und schon gar kein Politiker und kann dazu nicht viel sagen. Allerdings halte ich es für falsch, sich nur auf den Datenschutz auszuruhen. Made in Germany steht für Qualität das ist richtig, aber nicht zwingend im Bereich der Informationstechnologie und schon gar nicht im Bereich Cloud Computing – es gibt natürlich ein paar Ausnahmen. Es ist schade, dass so schreiben zu müssen, aber die Realität ist, das uns andere Länder, insbesondere die USA Jahre voraus sind. Diese schießen erst und entschuldigen sich später, wohingegen die Deutschen über alles debattieren (müssen) bevor eine Entscheidung getroffen wird. Deutsche Unternehmen sollten sich lieber auf ihre Innovationskraft konzentrieren, die definitiv vorhanden ist, anstatt sich hinter Siegeln zu verstecken.

Denn wie wir sehen, haben es die Cloud Computing Player wie Amazon, Google, Microsoft oder auch Salesforce nicht nötig, sich mit einem (deutschen) Siegel, Zertifikat oder dergleichen zu profilieren und denen interessiert es auch nicht, zu recht! Schließlich ist Cloud Computing ein globaler Ansatz und kein deutsches Konzept!

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Microsoft bietet der US-Regierung eine spezielle Cloud-Option für Office 365 – Was wird Google tun?

Microsoft will sich mit einem Schachzug die Gunst der US-Regierung sichern und bietet speziell für US-Regierungsbehörden eine Option, Office 365 in einer eigenen “Community Cloud” zu hosten, die nur Kunden der Regierung zur Verfügung steht.

Innerhalb dieser “Community Cloud” werden die Daten der Kunden des öffentlichen Sektors in einer separaten Cloud-Umgebung gespeichert.

Bei der Option handelt es sich um den jüngsten Versuch von Microsoft, US-Regierungsbehörden in das Boot von Office 365 zu bekommen. In einem Blogpost schreibt Microsoft, dass es notwendig sei, Behörden eine Vielzahl unterschiedlicher Optionen zu bieten, da nicht alle Kunden des öffentlichen Sektors die gleichen Bedürfnisse in Bezug auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, der Sicherheit, des Datenschutzes und der Produkt-Funktionalität haben.

Daher wird Microsoft den Regierungsbehörden nun die Möglichkeit geben, Office 365 sowohl via einer Public als auch einer Privat Cloud (ITAR [International Traffic in Arms Regulations]) zu nutzen. Zudem gibt es nun eine spezielle Office 365 “Community Cloud” für die US-Regierung, in der die Daten in einer separaten Umgebung nur für die Regierung gespeichert werden.

Chapeau Microsoft! Die Frage ist nun: Was wird Google tun?


Bildquelle: http://www.government-websites.com

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Kriterien zur Auswahl eines Cloud Computing Anbieters

Cloud Computing Anbieter haben mit ihren Angeboten und Eigenschaften den größten Einfluss auf Unternehmen und deren Informationstechnologie. Dabei müssen sich Unternehmen der Herausforderung stellen, den für Ihre Bedürfnisse idealen Anbieter zu identifizieren. Das stellte Unternehmen bereits in der Vorzeit des Cloud Computing vor Probleme, jedoch hat sich die Situation durch die hohe Standardisierung auf Seiten der Anbieter verschärft.

In der Regel müssen sich Unternehmen für das entscheiden, was der Anbieter im Portfolio hat ohne Einfluss darauf zu haben und Anpassungen vornehmen zu können. Hinzu kommt, dass neben dem Angebot und dem Preis ebenfalls die SLAs, Governance, Compliance usw. bei der Auswahl berücksichtigt werden müssen. Schließlich hat sich der Einflussbereich des Unternehmens minimiert und das Vertrauen in den Cloud Computing Anbieter steht auf dem Spiel.

Die eigenen Bedürfnisse sind ausschlaggebend

Unternehmen stehen damit vor der Herausforderung den oder die Anbieter zu selektieren, der bzw. die ihre Ansprüche bzgl. der Integration der vorhandenen Systeme, der Abbildung der Geschäftsprozesse usw. bestmöglich unterstützen und des Weiteren über eine hohe Vertrauensbasis verfügen.

Eine Bewertung und Auswahl vorzunehmen ist nicht trivial. Zudem existieren dafür keine geeigneten Frameworks und es ist ebenso schwierig so ein allgemeingültiges Framework zu erstellen. Das ist der Individualität und den Anforderungen eines jeden einzelnen Unternehmens geschuldet. Jedoch kann ein Unternehmen bei der richtungsweisenden Bewertung und Auswahl unterstützt werden.

Grundsätzlicher Auswahlprozess

Auf Grund einer Vielzahl von Angeboten, die unterschiedliche Services, Kosten, Support etc. mit sich bringen, benötigen Unternehmen eine klare Strategie und starke Auswahlkriterien um Cloud Computing bestmöglich für sich zu nutzen.

Während Kosten, Skalierbarkeit, Fachwissen und die operative Stabilität offensichtliche Kriterien sind, gibt es weitere wichtige Faktoren, die bei der Auswahl eines Cloud Computing Anbieters notwendig sind.

Eigene Anforderungen definieren

Ein Unternehmen muss sich zunächst über sich selbst im Klaren sein. Das heißt, es muss seine Unternehmensstrategie, seine Unternehmensziele sowie seine Kernprozesse und Funktionen kennen. Zudem muss es klar definieren, was es sich von der Nutzung der Cloud verspricht. Geht es eher darum, die Möglichkeiten der internen IT zu erweitern oder sollen die nicht strategisch wichtigen Unternehmensanwendungen in die Cloud migriert und dort betrieben werden?

Sobald das Unternehmen eine klare Vorstellung von seinen Anforderungen hat, gilt es einen geeigneten Partner zu finden, der bei der Ausführung hilft. Dabei sollte beachtet werden, dass ein Anbieter, der den aktuellen Bedürfnissen gerecht wird, möglicherweise bei einer Änderungen der Strategie nicht mehr die gewünschten Anforderungen erfüllen kann. Die eigene Strategie sollte daher nicht als ein statischer Plan behandelt werden und eine gewisse Flexibilität beinhalten. Denn die Geschäftsanforderungen ändern sich in der heutigen Zeit deutlich schneller und auch neue unvorhergesehene Cloud-Technologien werden auf dem Markt erscheinen, die dabei helfen werden das Unternehmen strategisch neu auszurichten. Daher ist es notwendig, die Cloud Strategie als auch den Cloud Computing Anbieter regelmäßig zu überprüfen.

Auswahl des Cloud Computing Anbieters

Jedes Angebot im Cloud Computing ist einzigartig. Sei es ein Infrastructure-as-a-Service, Platform-as-a-Service, Software-as-a-Service, Security Service oder ein Service zur Abbildung eines Geschäftsprozesses. Hinzu kommt, dass sich auch die Anforderungen eines Unternehmens an einen Services mit den Angeboten in der Cloud unterscheiden. Das betrifft in erster Linie den eigentlichen Nutzen für das Unternehmen bis hin zur technologischen Anbindung. Die erste Frage, die einem Cloud Computing Anbieter also grundsätzlich gestellt werden muss, ist, ob er genau den Cloud Service anbieten kann, der von dem Unternehmen benötigt wird. Sollte diese Frage mit ja beantwortet werden, gilt es anschließend den Anbieter genauer zu untersuchen. Verfügt er über langjährige Erfahrungen, hat er ein aussagekräftiges Kundenportfolio, passt der Anbieter ethisch zu dem Unternehmen. Bspw. wäre es für ein Unternehmen, das sich in vielen Bereichen für den Umweltschutz einsetzt, unvorstellbar einen Cloud Computing Anbieter zu wählen, der nicht über eine Green IT Policy verfügt.

Im Verlauf der Prüfung werden dann die detaillierten Anforderungen des Unternehmens untersucht und mit den Angeboten des Cloud Computing Anbieters verglichen. Dazu sollten während der Anforderungsanalyse Attribute definiert werden, die der Cloud Service bzw. die Anwendungen erfüllen müssen und je nach Gewichtung für oder gegen die Wahl des Cloud Computing Anbieters sprechen.

Beurteilung der allgemeinen Sicherheit

Eine der größten Sorgen ist die Datensicherheit in der Cloud und die Funktionsfähigkeit der Infrastruktur für den geschäftskritischen Betrieb. Die Systeme und Daten müssen sich daher in sicheren Händen befinden und das gilt es sicherzustellen. Bei der Auswahl des Cloud Anbieters muss daher zunächst eine Bestandsaufnahme der eigenen Sicherheitsanforderungen gemacht und die Probleme erörtert werden, die es zu bewältigen gilt. Dazu gehören z.B. der Datentransfer, die Speicherung, die Zutrittskontrolle, und Netzwerksicherheit. Im Anschluss muss bestimmt werden, ob der Anbieter über die Sicherheit und Compliance Technologien und Mechanismen verfügt, um diese Bedürfnisse zu erfüllen.

Hier sollte der Anbieter u.a. gefragt werden, wie die Sicherheitsmechnismen funktionieren, um den Schutz der Daten während des Transports und beim Speichern zu gewährleisten oder ob die virtualisierte Infrastruktur wirklich sicher ist. Weiterhin ist es notwendig zu wissen, ob der Anbieter über die entsprechenden Technologien und Prozesse wie Verschlüsselung und Entschlüsselung, Disaster Recovery, Zugangsbeschränkungen, Intrusion Protection/ Prevention und Firewall-Dienste verfügt.

Fragen stellen alleine reicht allerdings nicht. Um den Anbieter wirklich kennenzulernen müssen die Sicherheitdokumentationen und Zertifizierungen eingehend überprüft werden. Auch ein Besuch vor Ort sollte in Betracht gezogen werden, um zu sehen und zu verstehen, was sich hinter der Cloud des Anbieters verbirgt.

Zuletzt sollte immer das Worst-Case-Szenario in die Bewertung des Sicherheitsniveaus des Anbieters einfließen. Denn auch wenn das undenkbare niemals eintreten wird, sollte der Anbieter seine Kunden davor bestmöglich schützen können.

Bewertung des Service und Supports

Da es sich beim Cloud Computing um ein serviceorientiertes Model handelt, sollte sich ein Unternehmen für einen Anbieter entscheiden, der Vertrauen ausstrahlt, über eine ausgezeichnete Infrastruktur verfügt und messbare Ergebnisse nachweisen kann. Zudem sollte der Anbieter über eine hohe Reaktionsfähigkeit (schnelle Reaktion auf betriebliche Probleme) und einen guten proaktiven Support (z.B. Kundenbetreuung, vorbeugende Instandhaltung, Erhöhung der Ressoucen in einem Shared Umfeld etc.) verfügen.
Zwar sind maßgeschneiderte Verträge im Bereich des Cloud Computing nicht üblich, dennoch sollte der Anbieter bereit sein, unternehmensgerechte Service Level Agreements (SLAs) zu definieren. Darin enthalten sein sollten bspw. Performance, Verfügbarkeit, Bereitstellungszeit und ein Problemlösungszeitraum. Dazu gehören wiederum formale Eskalationsrichtlinien und definierte Sanktionen. Weiterhin könnte es interessant und notwendig sein, zu überprüfen, wie die bisherige Erfolgsbilanz bzgl. der Einhaltung der SLAs durch den Anbieter aussieht.

Die Suche nach einem flexiblen Anbieter

Das Interesse am Cloud Computing nimmt immer stärker zu. Jedoch ist kein Unternehmen bereit, seine Systeme vollständig in die Cloud zu verlagern. Daher planen die meisten Unternehmen mit dem Aufbau eines hybriden IT-Ökosystems. Also einer Hybrid Cloud, bei der die Ressourcen im eigene Rechenzentrum (ggf. Private Cloud) mit Ressourcen aus einer externen Cloud Infrastruktur (Public Cloud) kombiniert werden.

Unternehmen sollten hierbei darauf achten, dass der Anbieter in der Lage ist, hybride Umgebungen nahtlos zu integrieren und diese ebenfalls sorgfältig zu verwalten. So kann ein Unternehmen bei Bedarf die benötigten Cloud Services von dem Anbieter beziehen und damit seine internen IT Ressourcen und Möglichkeiten erweitern.

Verstehen des Abrechnungsmodells

Die nutzungsabhängige Abrechnung ist eine der attraktivsten Eigenschaften des Cloud Computing. Unternehmen erhalten dadurch die Möglichkeit, auf hohe Investitionen zu verzichten, indem die Kosten für die Beschaffung von Hard- und Software minimiert werden und wodurch sie ein vorhersehbares Betriebskostenmodell aufbauen können.

Dennoch sollten sich Unternehmen bewusst machen, dass jeder Anbieter seine eigene Art und Weise der Preisgestaltung für seine Services hat. Während einige bspw. eine Instanz pro Stunde oder pro Monat abrechnen, berechnen andere auf Basis der genutzten Ressourcen. Einige Anbieter erwarten z.B. eine Vorauszahlung für einen bestimmten Basis Service und in einigen Fällen muss für die Kundenbetreuung möglicherweise eine zusätzliche Gebühr bezahlt werden. Unternehmen müssen daher das Abrechnungsmodell des Anbieters verstehen, um spätere Überraschungen zu vermeiden und ggf. einen kundenspezifischen Preis auszuhandeln.

Auf in die Cloud

Um sicherzustellen, dass exakt die Cloud Services erworben werden, die ein Unternehmen auch wirklich benötigt, muss der Auswahlprozess klar definiert und sorgfältig vorgenommen werden. Dazu gilt es genau zu wissen, wie die Kriterien für die Nutzung von Cloud Computing heute aussehen und wie sie in Zukunft aussehen könnten bzw. sollen.


Bildquelle: http://www.wirtschaftsforum.de

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AppDirect kündigt neuen Cloud Marketplace Manager an

Der Cloud Service Marketplace und Management Plattform Anbieter AppDirect hat heute seinen neuen Marketplace Manager vorgestellt. Nach dem Start seines ersten Cloud Marketplace im Jahr 2010, konnte AppDirect bis heute viele namenhafte Anwendungen wie New Relic, SendGrid und Google Apps zu seinem Netzwerk hinzufügen.

Mit dem Marketplace Manager können Channel Partner ihren Kunden und Entwicklern Services aus einer Hand bereitstellen und sie damit zum AppDirect Netzwerk hinzufügen. Der Marketplace Manager soll es AppDirect Channel Partnern, wie Telekommunikationsanbietern und Webhostern, zudem ermöglichen, die wichtigsten Einstellungen und Komponenten ihrer angebotenen Cloud Anwendung an einem Ort effizient zu verwalten.

So können Channel Partner aus dem gesamten AppDirect Netzwerk aus vor-integrierten Anwendungen wählen, die über ein einheitliches Identity-und Access-Management sowie ein Billing-Abonnement verfügen. Nach eigenen Angaben hat AppDirect einen monatlichen Zuwachs neuer Anwendungen von 30%.

Neu hinzugekommen sind bspw. Google Apps, New Relics Web Application Management Lösung, SendGrids E-Mail-Infrastruktur und DocuSigns Funktionen für die digitale Signatur.