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Anwendungsbereiche des Cloud Computing (Redux)

Auf Grund seiner Charakteristiken lässt sich Cloud Computing insbesondere für Szenarien einsetzen, in denen Systeme periodischen oder nicht vorhersagbaren Einflüssen ausgesetzt sind oder einem stetigen Wachstum unterliegen. Cloud Computing lässt sich jedoch vielfältig einsetzen, wie die folgenden Anwendungsfälle zeigen.

Optimierung der eigenen IT-Infrastruktur

Der Großteil aller Unternehmen verfügt über eine eigene, in der Regel komplexe IT-Infrastruktur, die es zu verwalten gilt, um den immer neuen und steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Dadurch verlieren die meisten den Fokus auf die eigenen Kernkompetenzen, um sich mit genau diesen von ihren Mittbewerbern zu differenzieren und hieraus einen Vorteil zu erzielen.

Weiterhin werden enorme finanzielle und zeitliche Investitionen getätigt, um den Anforderungen an das laufende Geschäft durch das Verwalten, Vergrößern und Skalieren von Ressourcen und Kapazitäten zu erhöhen (Stichwort: Lastspitzen), wodurch sich die Produktivität z.B. für neue geschäftskritische Projekte verringert. An dieser Stelle dürfen ebenfalls nicht die Vorabinvestitionen vernachlässigt werden, die für den Aufbau der IT-Infrastruktur sowie den laufenden Betrieb/ Wartung vorgenommen werden müssen.

Mit dem Einsatz von Cloud Computing Lösungen z.B. durch das Outsourcing interner IT-Anwendungen oder die Nutzung von Cloud Storage können externe Ressourcen effektiv und bedarfsgerecht genutzt werden und die oben genannten Kosten lassen sich damit minimieren.

Content bereitstellen

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Inhalte wie Bilder, Videos oder sonstige Downloads auf Ihren Webseiten den Kunden hochperformant und zuverlässig bereitzustellen. Eine Möglichkeit dies zu realisieren, ist das Erhöhen des Durchsatzes sowie die Verringerung der Latenz innerhalb des Netzwerks.

Mittels eines Content Delivery Network (CDN) innerhalb einer Cloud Computing Infrastruktur, in welchem die Inhalte auf sogenannten Edge-Servern gespeichert werden und die sich in einem Rechenzentrum, das sich möglichst nah am Benutzer befindet, können Teile der oben genannten Anforderungen erfüllt werden. Zusätzlich können Algorithmen verwendet werden, welche die Inhalte zum Zeitpunkt der Anfrage auf die Server in der Nähe des Benutzers kopieren, wodurch die Leistung weiter erhöht wird.

Hosting von Anwendungen

Vor der Einführung des Software-as-a-Service Modells (SaaS) (abgesehen von den Application Service Providern – ASP) waren Unternehmen gezwungen eigene Infrastrukturen für die Nutzung und Bereitstellung lokaler Anwendungen aufzubauen und zu warten. Mit SaaS können diese Anwendungen nun online gehostet und verwendet werden. Die Vorteile ergeben sich auf der einen Seite durch Kosteneinsparungen auf Grund eines nutzungsabhängigen Abrechnungsmodells durch automatisierte Updates und Upgrades durch den Anbieter. Auf der anderen Seite ist eine gute Integration in die eigenen bestehenden Systeme ein Vorteil.

Anbieter von Software-as-a-Service basierten Anwendungen stehen vor der Herausforderung die kostspieligen und komplexen Infrastrukturen, die für das Hosting dieser Anwendungen benötigt werden, aufzubauen sowie skalierbar und hochperformat bereitszustellen. Zumal die Nachfrage durch die Kunden mittels eines Forecast schwierig anzuschätzen ist.

Bereitstellung von Medieninhalten

Wollen Unternehmen ihren Kunden Medieninhalte über das Internet bereitstellen, stehen sie vor der Herausforderung, Lastspitzen durch nicht kalkulierbare Anfragemengen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu bewältigen, die nicht überschaubar sind und teuer werden können. Anforderungen an die gesamte Infrastruktur betreffen hierbei die verfügbare Bandbreite, die Performance, den Speicherplatz und nicht zu vernachlässigen: Die Sicherheit. All das kann dazu führen, dass die ursprünglich geplanten Kosten deutlich höher ausfallen.

High Performance Computing

Die Verarbeitung großer Datenmengen für die eine hohe Rechenleistung benötigt wird, ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Davon betroffen sind vor allem Unternehmen aus den Bereichen der Medizintechnik, Finanzdienstleitungen und Medien.

Für einzelne rechenintensive Projekte werden die Kapazitäten der Infrastrukturen oftmals stark erweitert, da die bestehende Infrastruktur nicht leistungsfähig genug ist. Im schlimmsten Fall stehen zusätzlich nicht ausreichend finanzielle Mittel und Zeit zur Verfügung, um die Infrastruktur gemäß den Anforderungen anzupassen. Hinzu kommt der Aufwand zur Errichtung und dem Erweitern der Serverumgebungen und der damit verbundenen Beschaffung und Bereitstellung der Hard- und Software. Das Gewährleisten einer hohen Verfügbarkeit darf ebenso wenig vernachlässigt werden wie die Sicherheit der gesamten Umgebung. Weiterhin muss die Infrastruktur verwaltet werden (u.a. Zuweisung des Speichers, Konfiguration der Batchprozesse, etc.), um den Geschäftszweck zu erfüllen, was implizit dazu führt, dass die Mitarbeiter dementsprechend fortgebildet und verwaltet werden müssen.

Eine weitere Herausforderung ist die Verwaltung und Neuzuordung der Ressourcen nach dem erfolgreichen Beenden eines Projekts. Werden die verfügbaren Ressourcen nicht umgehend neuen Projekten oder Aufgaben zugewiesen, sind diese ungenutzt und verursachen Kosten ohne einen Wertbeitrag zu leisten.

Mittels Cloud Computing können die Problematiken der oben genannten Punkte minimiert werden und Ressourcen für Projekte aus dem Bereich des High Performance Computing (HPC) bzw. Parallel Computing bedarfsgerecht und kosteneffizient bezogen werden.

Externe E-Commerce Lösungen

Im Bereich des E-Commerce verfügen die meisten Unternehmen nicht über die Kernkompetenzen, um in ihren Anwendungen die notwendigen Eigenschaften für einen ganzheitlichen Handelsprozess zu etablieren. Dazu gehören der gesamte Zahlungsverkehr, die Auftragsverwaltung, das Kommissionieren und Verpacken der Artikel sowie den Versand zum Kunden. Weiterhin muss die gesamte IT-Infrastruktur auf die E-Commerce Lösung abgestimmt sein, um die Bearbeitung der Kundenanfragen zuverlässig und sicher abzuwickeln und ebenfalls auf saisonale bzw. unerwartete Lastspitzen durch schwankende Anfragen flexibel zu reagieren.

Zahlreiche Cloud Computing Anbieter stellen E-Commerce Lösungen bereit, wodurch Unternehmen auf den Aufbau und die Verwaltung einer eigenen Plattform verzichten können und sich damit auf ihre Kernkompentenzen und ihre Kunden konzentrieren können.

Webcrawler

Informationen sind im Internet weit verteilt und unorganisiert, wodurch für das Suchen, Abfragen, Verteilen und Organisieren dieser Daten hohe Anforderungen hinsichtlich der Verarbeitung und dem Speichern gestellt werden. Weiterhin werden moderne Algorithmen benötigt, mit denen diese Daten manipuliert, indiziert und die Anfragen der Benutzer beantwortet werden können. Der ständige Wandel innerhalb des Internets verstärkt zudem die Situation, exakt die Informationen zu finden, die gesucht wurden.

Mit Cloud Computing steht im Prinzip jedem die Möglichkeit bzgl. Speicherplatz und Rechenleistung zur Verfügung, um einen eigenen Webcrawler zu entwickeln. Dazu müssen Dinge beachtet werden, die auch von der Infrastruktur eines Cloud Computing Anbieters erfüllt werden müssen, auf welcher der Webcrawler dann ggf. ausgeführt wird.

Datenspeicherung und Datenbackup

Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen ist die stetige Zunahme der zu speichernden Daten, welche die Verwaltungsaufgaben immer komplexer und kostspieliger werden lässt. Nicht nur auf Grund dieser Situation wird die Gewährleistung des Datenschutzes und der Datenverfügbarkeit immer wichtiger. Cloud Storage für das Speichern und Backup der Daten ist hierfür ein idealer Ansatz, wenn gewisse Punkte beachtet werden.
Ein Cloud Storage hat bspw. in erster Linie den Vorteil, dass der genutzte Speicherplatz automatisch mit den Bedürfnissen mitwächst. Werden heute 10GB, morgen aber 100GB benötigt, stellt das kein Problem dar und es müssen dafür keine eigenen Investitionen in neue Speichersysteme getätigt werden.
Zudem stehen alle Daten an einer zentralen Stelle bereit, wodurch alle Mitarbeiter von jedem beliebigen Ort aus einen gemeinsamen Zugriff auf exakt denselben Datenbestand erhalten und damit die Zusammenarbeit deutlich verbessert wird.

Web-Hosting

Unternehmen haben unterschiedliche Lösungsansätze, um das Web-Hosting ihrer Webseite zu betreiben. Zunächst besteht die Möglichkeit ein eigens Rechenzentrum aufzubauen und zu betreiben. Weiterhin kann ein Drittanbieter damit beauftragt werden, die Webseite auf seine dafür dedizierten Servern zu hosten und zu verwalten. Der letzte Ansatz ist die Nutzung Cloud Computing basierter Lösungen.

Egal welcher Ansatz nun verfolgt wird, ist es für Unternehmen unabdingbar eine Infrastruktur auszuwählen, die ihnen eine größtmögliche Sicherheit, Zuverlässigkeit und Performance bietet. Unabhängig davon rücken die Kosten, also fixe Kosten und variable Kosten, immer weiter in den Fokus und betreffen jedes Unternehmen jeder Größe. Zudem ist in den letzten Jahren der Wunsch nach Flexibilität immer weiter gestiegen um die Kosten transparenter im Blick zu behalten.

Cloud Computing Lösungen geben Unternehmen hierbei die Chance ihre Vorabinvestitionen zu verringern und damit Kapital zu sparen. Ein weiterer Vorteil einer Cloud Lösung besteht in der Skalierbarkeit in beide Richtungen. Steigt die Auslastung an, können die Ressourcen nach oben skaliert werden. Nimmt die Auslastung wieder ab, werden die überschüssigen Ressourcen wieder freigegeben. In beiden Fällen entstehen nur Kosten für die Ressourcen, die auch tatsächlich genutzt werden.

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Analyst Cast @de

Dynamic Net-Centric Sourcing – Your Secure Path into the Cloud

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Analysen

Cloud Computing ist auch eine Frage des Risikomanagements

Ausfälle wie Sie bei Amazon der Fall waren zeigen, dass für die Nutzung von Cloud Computing ebenfalls das Risiko betrachtet und bewertet werden muss, um darüber zu bestimmen, welche Auswirkungen bspw. ein Ausfall des Anbieters oder dessen nicht Erreichbarkeit auf das Unternehmen und seinen Geschäftsbetrieb hat.

Das gilt für die Nutzung von IaaS genauso wie für SaaS oder PaaS. Im Vergleich zu SaaS bestehen bei IaaS und PaaS jedoch weniger Möglichkeiten, eine Cloud Multivendor Strategie aufzubauen. Das ist dem Umstand geschuldet, dass der SaaS Anbieter den kompletten Stack von der Infrastruktur, über die Datenhaltung bis hin zur Oberfläche abbildet. Der automatische Transfer der Daten während eines Fehlerfalls bzw. die Echtzeit Synchronisation der Daten zwischen zwei oder mehreren SaaS Anbietern ist quasi unmöglich, was letzten Endes nicht nur an den proprietären Schnittstellen liegt, sondern ebenfalls der Art wie die einzelnen Prozesse intern abgebildet sind. Cloud Computing bedeutet nun einmal auch Standardisierung auf höchstem Niveau. Un dessen muss man sich als Unternehmen bewusst sein, wenn man Software-as-a-Service nutzen möchte.

Im Gegensatz dazu können bei der Nutzung von IaaS und auch PaaS die Daten bzw. das System oder die Anwendungen bedeutend einfacher automatisiert über mehrere Anbieter hinweg verteilt werden. IaaS Anbieter zeigen sich für den Bereich der Infrastruktur verantwortlich. Hier erhält man lediglich den Zugriff auf virtuelle Ressourcen (Server) um auf dieser Basis seine eigene virtuelle Infrastruktur aufzubauen. Durch den Anbieter bereitgestellte APIs kann über Skripte eine automatische Verteilung der Daten als auch der Anwendungen zu mehreren Anbietern erfolgen. Dieses Szenario gilt für Public Cloud, als auch Virtual Private Cloud Anbieter. Im Bereich PaaS sieht es ähnlich aus. Hier ist der Anbieter für die Infrastruktur, also den für die Applikationen benötigten virtuellen Ressourcen sowie dem Betriebsystem inkl. dem Anwendungstack (z.B. Apache, Tomcat, usw.) zuständig. Einige kleinere PaaS Anbieter sind jedoch dazu übergegangen, die Infrastruktur nicht selber bereitzustellen und stattdessen auf auf IaaS Public Cloud Anbieter zurückzugreifen. Die Portabilität der Daten und der Anwendung selbst ist abhängig vom Anbieter und welche Programmiersprache bzw. Programmiermodelle genutzt werden können. Bspw. ist die Google AppEngie sehr proprietär, wodurch ein 1:1 Transfer der Anwendung nicht ohne weiteres stattfinden kann.

Unabhängig vom Cloud Computing sind diverse Unternehmen dazu verpflichtet, ein Risikomanagementsystem einzusetzen. Das Thema Risiko ist jedoch nicht immer sehr greifbar, dennoch hat jeder von uns unterbewusst sein eigenes Risikomanagementsystem. Gehen wir bspw. bei Rot über die Ampel, prüfen wir vorher wie es um das Risiko steht, von einem Auto erfasst zu werden. Es ist also ein sehr logischer Vorgang, der im Unternehmensumfeld zu einer sehr komplexen Aufgabe werden kann, wenn alle Parameter berücksichtigt werden müssen, die Einfluss auf eine bestimmte Situation oder ein Szenario haben.

Und genau deswegen muss auch ein Risikomanagement bei der Nutzung von Cloud Computing erfolgen. Zu Beginn habe ich beschrieben, dass auf Basis einer Cloud Multivendor Strategie dem Ausfall meines bevorzugten Cloud Computing Anbieters vorgebeugt werden sollte. Dieses Beispiel ist für ein produzierendes Unternehmen z.B. aus der Automobilindustrie selbstverständlich. So verfügt jeder Hersteller über mehr als einen Zulieferer, für den Fall, dass der primäre Lieferant ausfallen sollte. Wie wir sehen, ist dieses analoge Beispiel sehr gut auf das Thema Cloud Computing abzubilden.

Risikomanagement ist durchaus kompliziert. Sind die wichtigsten Faktoren und Variablen jedoch bekannt und sind dafür ebenfalls Lösungen vorhanden, steht der sicheren und risikominimierten Nutzung von Cloud Computing nichts mehr im Weg.

Dennoch besteht noch viel Aufklärungsarbeit bzgl. der risikokonformen Nutzung von Cloud Computing. Und auch die technische Sicherheit darf in diesem Zusammenhang nicht vernachlässigt werden. Denn nicht nur die Cloud Computing Anbieter selbst sind für die Einführung und Einhaltung technischer (Ausfall-)Sicherheitsmaßnahmen zuständig. Auch der Cloud Computing Nutzer steht in der Pflicht, seine Hausaufgaben zu erledigen und muss sich über die aktuelle Situation informieren und entsprechende Maßnahmen einleiten.

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Grundlagen

Servicearten des Cloud Computing (Redux)

Im Cloud Computing existieren grundsätzlich drei verschiedene Arten Dienstleistungen bereitzustellen. Da diese aufeinander aufbauen, wird in diesem Zusammenhang auch von Schichten gesprochen. Anhand dieses Drei-Schichten Modells ergeben sich Möglichkeiten neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Infrastructure-as-a-Service

Infrastructure-as-a-Service (IaaS) bildet die unterste Schicht des Cloud Computing Service-Modells. Sie ist die Grundlage und stellt die grundlegenden Dienste wie Speicherplatz und Rechenkapazität bereit. Hier wird die Basis-Infrastuktur wie Hardware für Server, Speicherplatz aber auch Router und Switches – mittels Virtualisierung – bereitgestellt. Die gesamte Infrastruktur ist so skaliert, dass sie in Zeiten von Spitzenlast dynamisch erweitert wird und somit unterschiedlichen Auslastungen angepasst werden kann. Bei IaaS ist der Drittanbieter lediglich für die Bereitstellung und Wartung der Hardware zuständig. Alle anderen benötigten Ressourcen wie z.B. das Betriebssystem, Anwendungen etc. obliegen dem Kunden.

Platform-as-a-Service

Platform-as-a-Service (PaaS) bildet die mittlere Schicht des Cloud Computing Service-Models und ist dafür zuständig, eine transparente Entwicklungsumgebung bereitzustellen. Dabei stellt der Drittanbieter eine Plattform zur Verfügung, auf der (Web)-Anwendungen entwickelt, getestet und gehostet werden können. Die Applikationen werden anschließend auf der Infrastruktur des Anbieters ausgeführt und nutzen dessen Ressourcen. Der vollständige Lebenszyklus einer Anwendung kann darüber vollständig verwaltet werden. Über APIs können die Dienste auf der Plattform des jeweiligen Anbieters angesprochen werden. Der Vorteil besteht darin, dass vor allem kleine Unternehmen ihre Entwicklungsinfrastruktur auf ein Minimum beschränken können. Sie benötigen lediglich einen Desktop-PC, einen Web-Browser, evtl. eine lokale IDE, eine Internetverbindung und ihr Wissen, um Anwendungen zu entwickeln. Der Rest obliegt dem Drittanbieter, der für die Infrastruktur (Betriebssystem, Webserver, Entwicklungsumgebung etc.) verantwortlich ist.

Software-as-a-Service

Software-as-a-Service (SaaS) ist die oberste Schicht des Cloud Computing Service-Modells. Sie stellt dem Anwender vollständige Anwendungen bereit. Dadurch kann sie als eine Art Distributionsmodell verstanden werden, bei dem die Nutzung von Software über das Internet von einem Drittanbieter angeboten wird. Der Drittanbieter übernimmt dabei u.a. Hosting und die Wartung der Software. Für den Anbieter besteht der Vorteil darin, dass nur eine Instanz einer Software auf den Servern bereitgestellt werden muss, welche unzählige Anwender gleichzeitig nutzen können. Wird die Software auf einen aktuellen Stand gebracht, genügt ein Update Vorgang an zentraler Stelle und die Software ist für alle Anwender gleichzeitig aktuallisiert. Der Vorteil für den Anwender besteht darin, dass lediglich – wie schon bei PaaS – nur ein Desktop-PC, ein Web-Browser und eine Internetverbindung ausreichen um z.B. Dienste wie E-Mail, Office Anwendungen oder sogar ERP-Systeme nutzen zu können. Die Anschaffung und Wartung großer Serverlandschaften bzw. Softwarepakete entfällt ebenso wie das Updaten der lokalen Anwendungen. Der Drittanbieter sorgt immer für einen aktuellen Stand der Software und stellt die gesamte Infrastruktur für das Hosting der Software bereit. Dazu gehören auch das Speichern von Dateien (Dokumenten) auf den Servern des Anbieters. Der Anbieter ist demnach für alle notwendigen Bereiche des Betriebs wie Verfügbarkeit, Backup, Redundanzen und auch die Stromversorgung verantwortlich.

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Management @en

Cloud Computing ist not the universal remedy!

At first Cloud Computing is no longer a hype! We are now in the evaluations and adaptions phase. And because of that the educational work ist still very important to show up the the capabilities of Cloud Computing and to help companies to evaluate the right services during the adoption.

Capabilities for example are cost savings and the change from capex to opex. Better resource allocation, flexibility, agility, location independence. As a result: better recruiting of employees from all over the world, for example: 37Signals.

It’s important that companies realize that Cloud Computing provider do not take care of the whole work in the cloud and that the way into the cloud must be good considered and planned. A company must know and analyze itself and needs to see we are the capabilities of cloud computing for itself. And if you have a well elaborate cloud strategy the way into the cloud is not so rocky as it seems.

The religious war

In principle we have the same situation in the cloud as we have seen in the past. In each area there is a religious war about which technology or which approach is the better one. So we know the war between Microsoft and Linux or current between the iPhone and Android. In the cloud, we have the war of the different deployment models like Private/ Public/ Virtual Private and Hybrid Cloud. But unlike such as the fight between Apple and Android, where the argue is between the cool brand Apple with its closed iOS system and the open approach of Android, in cloud computing the argument is primarily on the topics of data privacy, data security and compliance.

Everything depends on the use case

The fact is, however, that all depends on the current use case. Because there is no good or bad cloud. Let’s have a look on the different cloud deployment approaches:

Private Cloud
I am not an opponent of private cloud. I find the adopation of the concepts and methods of cloud computing for its own data center quite interesting. It is thus possible to make the internal IT more flexible and provide the internal customers and projects the resources on demand, whereby the resource allocation improves and billing is accurate as well.

Nevertheless, a company should consider whether it actually makes sense to build up a a private cloud in its own data center. Why? With the private cloud, you have the classic problems of data center operation, plus the complexity of the Private Cloud. Add to this the cost of the hardware / software / licenses and the training of the staff. Cloud computing has the purpose to let you focus on your core competencies. But with a Private Cloud you would not be able to do this.

Public Cloud
The Public Cloud helps e.g. Developers with a cool idea to get access to inexpensive resources for their needs. The required infrastructure for the project grows with the requirements of the developers and the actual software. Of course, Web applications are ideally suited. In the past months and years many great new applications and business models have emerged on the basis of Public Clouds. But even graphic designers should consider, whether they prefer to render their videos on an Apple Xserver or better start a performant instance in the cloud. And even for other areas where the privacy has not so much weight (depending on the country where the provider is located) are sufficient potentials.

Virtual Private Cloud
The Virtual Private Cloud combines the best from the worlds of a public and a private cloud. Here I see more productive systems in the future as in the public cloud. It is particularly interesting for companies for which negotiable SLAs and a higher service are more important. The providers of virtual private clouds also offer a better support in the management of the virtual infrastructure, because (among other things) within a public cloud there is a very high degree of standardization. In a Virtual Private Cloud you’ll get, however, the possibility for more customization.

Hybrid Cloud
In the midterm the Hybrid Cloud will be the most common cloud deployment model. Companies raise their resources when they need them and release them afterwards. So services (not only IaaS but also SaaS and PaaS) are adopted into the own companies IT. Of course, for the adaptation no own private cloud is required, but a cloud management system which is important for the management and monitoring of the individual services.

The cloud is about self-responsibility

Regardless of which model is used for cloud deployment at the end, the responsibility is an important issue! A user may not give the entire responsibility on the side of the provider. Of course, the provider is responsible for the infrastructure, but the company who wants to use the cloud must do its homework first. As a customer you should work together with the provider and maybe make the first step. If he shows no reaction, he is definitely the wrong provider for you. In the case of the Virtual Private Cloud you as a customer should have influence on the design of your virtual infrastructure and develop a strategy together with the provider.

In addition, every company should have a risk management system, that makes attention to potential hazards. When I worked as a manufacturing company, for example, I have more than just one supplier in the event that my primary supplier fails.

The Cloud Way

There is not exactly a path in the cloud, but there are things you should consider logically.

Have a strategy and think about your governance. One problem with the cloud is that it allures to try out. And suddenly you’re in the cloud and use unintentionally several services that do not fit into the IT strategy. In addition, you should think about what do you want to do with and in the cloud and what do you expected. Next, you need to define your own criteria to identify what you expected from the Cloud Computing provider. Subsequently, the areas in the companie must be identified that can go into the cloud, followed by the search for the services which are useful for the companies needs. This means that the company must be analyzed thoroughly. Furthermore, an open communication to and within the IT department is very important!

Design for Failure!

If you want to use the cloud, you should note one thing: Design for Failure!. The use of IaaS means in the first place, that the provider “only” makes resources available, with which I can build my own virtual, scalable data center. I always notice that this understanding is lacking. With a Virtual Private Cloud it looks a little different, because the service stands in the foreground. Using a Virtual Private Cloud you should therefore develop a design together with the provider. Regardless of Public Cloud or Virtual Private Cloud, however it is important to know the cloud in detail that you use.

Regarding the design for failure you should always be careful not to create a single point of failure. And above all, always think about that something can go wrong at any point. The goal must therefore be that the application works at all times, even if the underlying hardware and infrastructure has a problem.

Multivendor Cloud Strategy

Regarding the design for failure you should also think about a multivendor cloud strategy. Beside IaaS this also applies for SaaS and PaaS. That means, that you not focus on just one provider and distribute your services or instances over several providers. At first you can choose a primary provider and make preparations in parallel at a second one. If the primary provider fails you can automatically switch to the second one. Besides the fact that you increase the reliability you also prevent a vendor lock-in and think about the basic and portable design of the virtual infrastructure.

Summary

For each company Cloud Computing has its potentials. Regardless of a private / public / virtual private cloud or hybrid or IaaS, SaaS, PaaS. It is necessary to find the right solutions for the company and to take a closer look where cloud computing can help to raise the own chances. That means to analyze, know and understand the company at first and to define the needs and requirements. Ongoing a cloud strategy must be developed and then the need for acting self-responsible is absolutely indispensable. Because Cloud Computing is not the universal remedy!

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Analysen

Google vs. Microsoft: Der Kampf um die Vorherrschaft in der Business Cloud

Was mit dem Einstieg von Bing im Suchmaschinenmarkt und der anschließenden Einführung von StreetSide bei der Katalogisierung der Welt begann, weitet sich nun auch auf den Unternehmensbereich aus. Hatte Google mit Google Apps for Business auch hier das erste Produkt, zieht Microsoft nun mit Office 365 nach.

Es wird wahrscheinlich der spannendste Kampf in der Cloud überhaupt. Noch interessanter als bspw. Google vs. Apple oder Google vs. Facebook – der Kampf um die vorherschende Stellung in den Unternehmen, wenn es darum geht, welche Office und Collaboration Suite in Zukunft in der Cloud eingesetzt wird. Microsoft ist der Platzhirsch der lokalen Installation. Google hat sich von Beginn an auf die Nutzung von Cloud Applikationen konzentriert und bewegt sich mit seinen Google Apps for Business derzeit gezielt auf die Unternehmen zu. Das hat auch Microsoft erkannt und schickt im Gegenzug sein Office 365 ins Rennen.

Google geht den Microsoft Weg

Microsofts Weg in die Unternehmen ging damals über die Heimanwender von Windows, Office und Outlook Produkten. Die Strategie ging auf. Wer auch am Abend mit den “bekannten” Programmen aus Redmond arbeitet, hat es tagsüber bei der Arbeit leichter, da er sich damit auskennt. Auch die Empfehlungen für ein Produkt von Microsoft durch die Mitarbeiter war dadurch vorprogrammiert. Dasselbe galt für die Windows Server. Wenn ein Windows Betriebssystem so einfach zu bedienen und zu konfigurieren ist, dann kann ein Server schließlich nicht viel komplizierter sein. Damit konnten auch die Entscheider ins Boot geholt werden.

Googles Strategie könnte bzw. sollte ähnlich verlaufen. Schätzungsweise nutzen bereits 200 Millionen Nutzer weltweit Google Mail. Damit erhalten diese ebenfalls kostenlosen Zugriff auf die Produkte Google Calendar als auch Google Docs, neben Google Groups die drei Kernanwendungen der Google Apps for Business. Ideal, um potentielle Unternehmensanwender mit dem Google Gen zu infizieren und damit Google Apps for Business in den Unternehmen zu platzieren.

Google hat gegenüber Microsoft den Vorteil, dass Sie in der Cloud “geboren” sind und darin “leben”. Microsoft hingegen ist erst “eingezogen” und ist noch dabei (technologisch) seinen Platz zu finden. Microsofts Vorteil besteht eindeutig in seinen bestehenden Beziehungen zu den Unternehmenskunden. Weltweit nutzen schätzungsweise 80% der Unternehmen Produkte aus dem Hause Microsoft, darunter Windows, Office, Outlook und Exchange. Nicht zu vergessen weitere Produkte wie Dynamics CRM usw. Damit hat Microsoft einen enormen Vertrauensvorsprung gegenüber Google. Auch die Wechselkosten bspw. von einer On-Premise Exchange Installation hin zu Office 365 scheinen deutlich günstiger und einfacher, da die Schnittstellen auf beiden Seiten durch Microsoft spezifiziert sind. Hier muss jedoch fairerweise gesagt werden, dass Google über gute Migrationstools von unterschiedlichen Systemen hin zu Google Apps verfügt.

Googles Schwierigkeit besteht jedoch darin Vertrauen aufzubauen. Das Unternehmen aus Mountain View gilt immer noch als die alleinherrschende Datenkranke und ist zudem bei den meisten weiterhin “nur” als eine Suchmaschine bekannt. Aber auch technologisch muss Google nachbessern. Wer aus der Windowswelt kommt, kennt die zentralen Ordnerstrukturen auf den Dateiservern. Die Ordnerstruktur unter Google Docs ist hier sehr unelegant gelöst. Es existiert kein zentraler Bereich, in dem die Nutzer ihre Daten allen zur Verfügung stellen können. Stattdessen erhalten andere Benutzer nur über persönliche Freigaben den Zugriff auf die Daten eines bestimmten Nutzers. Natürlich kann alles über die integrierte Suche gefunden werden, was auch zu Google passt, ist für den Unternehmenseinsatz jedoch sehr unpraktisch.

Die Mobile Cloud

Google hat insbesondere im wichtigen Unternehmensbereich der Mobile Cloud die Nase vorne. Die vollständige Integration von Google Apps (Google Mail, Google Kalender, Google Kontakte usw.) in Android, den Chrome Webbrowser und somit auch in den Chromebooks per sync bzw. push über eine drahtlose Internetverbindung (WLAN, 3G) ist ein entscheidener Vorteil gegenüber Microsoft.

Microsoft hat es seit jeher nicht geschafft ein gutes und stabiles Betriebssystem für mobile Endgeräte zu entwickeln und darüber hinaus eine nahtlose und gute Integration (sync) bspw. zu Outlook zu schaffen. Zudem muss alles per Active Sync vorgenommen werden, wozu das Endgerät an den lokalen Computer angeschlossen werden musste. Windows Phone 7 könnte möglicherweise ein erster guter Schritt sein.

Tipps für Google

Für Google gilt es in erster Linie Vertrauen zu schaffen und über den Schatten der Suchmaschine weiter hinauszukommen. Das Image der Datenkrake wird wahrscheinlich niemals vollständig verschwinden, aber über den Aufbau von Vertrauen zu den Unternehmen kann daran aber gearbeitet werden.

Darüber hinaus sollte die Strategie verfolgt werden, über den privaten Google Nutzer in die Unternehmen zu gelangen. Der gewöhnliche Mitarbeiter hat doch mehr Einfluss als gedacht.

Technologisch und organisatorisch muss Google Docs unbedingt nachgebessert werden. Das Nichtvorhandensein einer zentralen Ordnerstruktur führt zu einer schlechten Übersicht der Daten, da sich diese überall und bei jedem Benutzer, der zu der Google Apps Domain gehört, befinden können. Wir haben uns bisher so geholfen, dass wir bei einem Benutzer die Ordnerstruktur aufgebaut haben in der alle anderen Nutzer neue Ordner und Dokumente ablegen. Das ist jedoch sehr unpraktisch. Die Idee für den Privatbereich ist gut, um einem Freund mal eben schnell nur eine bestimmte Datei freizugeben. Für den Einsatz im Unternehmen, ist dieses Vorgehen aber nicht praktikabel. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Funktion, die aus den Versionen für den privaten Einsatz einfach übernommen wurden. Es sollte daher zwar private Bereiche geben, aber ebenfalls einen zentralen Ort, auf denen alle Benutzer zugreifen können ohne das vorher Freigaben etc. erstellt werden müssen.

Die Angst bzgl. des Datenschutzes, der Datensicherheit und der Compliance ist den Köpfen der Entscheider weiterhin sehr hoch angesiedelt. Insbesondere der Zugriff von Regierungen und staatlichen Behörden auf die Unternehmensdaten ist ein Knock-Out Kriterium. Google muss sich hier eindeutig davon distanzieren, jemals den Zugriff durch staatliche Organe usw. auf die Daten zu gewähren und dieses seinen Kunden vertraglich zusichern. Dieses kann durch politische Vorgaben, wie bspw. dem Patriot Act oder einem Abkommen zwischen zwei Staaten jedoch erschwert werden. Im zweiten Fall wird bspw. geregelt, dass ein Staat A einem anderen Staat B im Verdachtsfall die Daten aushändigen muss. Und das gilt ebenfalls unabhängig davon, ob es sich bei dem Unternehmen um einen Cloud Computing Anbieter handelt oder ob sich die Daten auf einem Server im eigenen Rechenzentrum befinden.

Darüber hinaus könnten die Google Apps for Business als On-Premise Lösunge für die Unternehmen angeboten werden, die über eine Private Cloud verfügen und ihre Daten nicht aus der Hand geben wollen, dürfen oder können.

Tipps für Microsoft

Microsoft hat auf Grund der aktuellen Präsenz im On-Premise Geschäft die besseren Karten. Jedoch war die Aussage, Regierungen und stattlichen Behörden auf Anfrage ggf. den Zugriff auf die Daten zu gewähren, ein schwerwiegender Fehler, wodurch das Vertrauen in Microsoft gesunken ist. Zumindest zeigen das die Diskussionen vergangener Tage, zu denen sogar die Cloud Infrastrukturanbieter keine konkrete Stellung beziehen wollen.

Insbesondere in dem Bereich der Mobile Cloud muss Microsoft kräftig investieren und Boden gut machen. Die Mobilität und der Wunsch auf die Daten und Anwendungen zu jeder Zeit und an jedem Ort zuzugreifen wird weiter steigen. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Einen Chromebook Clone auf Basis von Windows zu entwickeln wird da nicht ausreichen.

Fazit

Der Kampf um den Bereich für Unternehmensanwendungen in der Cloud hat erst begonnen und es bleibt weiter spannend. Speziell Microsofts Aussage, mit den Regierungen zusammenarbeiten zu wollen, könnte Google das Stück Vertrauen verschaffen das für den Einsatz von Google Apps im Unternehmen notwendig ist.

Es bleibt zudem interessant zu sehen, wie sich das Windows Phone 7 und die Integration der Office 365 Cloud Services entwickeln werden, damit Microsoft auch hier Boden gut machen kann.

Alles in allem stehen hier zwei Unternehmen mit ihren Produkten gegenüber, die es beide verdient hätten, in den Unternehmen eingesetzt zu werden – am Ende entscheidet jedoch die jeweilige Cloud Strategie.

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Grundlagen

Arten von Cloud Computing (Redux)

Cloud Computing unterscheidet grundsätzlich drei Arten von Deployment Models

Private Cloud

In einer Private Cloud betreiben Unternehmen ihre eigenen Rechenzentren und nutzen ihre Dienste nur für Ihre eigenen (geschäftlichen) Zwecke innerhalb ihrer eigenen privaten Netze. Die Nutzung durch die Öffentlichkeit kommt hier nicht in Frage. Die Datensicherheit, ‘Corporate Governance’ und Zuverlässigkeit liegen damit in ihrem eigenen Einflussbereich. Aus diesem Grund werden Private Clouds nur indirekt zum Cloud Computing gezählt. Hier werden lediglich die Ideen und Konzepte adaptiert.

Public Cloud

In einer Public Cloud werden Rechenkapazität, Speicherplatz etc. gegen eine Nutzungsgebühr oder kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Aufgaben, die ein Unternehmen in der Private Cloud übernimmt, werden in der Public Cloud dann von einem Drittanbieter übernommen. Dazu gehören z.B. der Kauf und die Wartung der Server. Die Aufgaben und Services von unterschiedlichen Kunden werden dabei auf derselben Infrastruktur gemeinsam gehostet und verarbeitet. Ein einzelner Kunde hat keine Kenntnis darüber, wessen Dienste ebenfalls auf derselben Infrastruktur gespeichert und verarbeitet werden.

Hybrid Cloud

Eine Hybrid Cloud stellt eine Kombination aus einer Private und einer Public Cloud dar. Dabei verfügen Unternehmen zwar über ihre eigene Private Cloud, verwenden aber zusätzlich Dienste aus der Public Cloud von externen Anbietern. Die Attraktivität besteht vor allem darin, dass der externe Anbieter bei Bedarf schneller und kostengünstiger die benötigte Infrastruktur erhöhen bzw. verkleinern kann. Die Dienste werden so in die Private Cloud integriert, dass der Endanwender nicht merkt, dass er eigentlich woanders arbeitet.

Virtual Private Cloud

In der jüngsten Vergangenheit hat sich eine neue Art des Cloud Computing herauskristallisiert, die Virtual Private Cloud. Dabei handelt es sich wie schon bei der Hybrid Cloud um eine Kombination aus einer Public Cloud und einer Private Cloud. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass ein Public Cloud Anbieter für den Kunden einen dedizierten (virtuellen) Bereich im Rechenzentrum des Anbieters bereitstellt. Hier kann der Kunde anschließend sein eigenes virtuelles Rechenzentrum nach Private Cloud Gesichtspunkten (Datenschutz, Datensicherheit und Compliance) aber unter den Bedingungen einer Public Cloud (Skalierbarkeit, Verfügbarkeit, Flexibilität und Pay per use) aufbauen. Eine Verbindung der Virtual Private Cloud mit dem eigenen Rechenzentrum ist ebenfalls möglich.

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Kommentar

Amiando kennt offensichtlich keine Selbstverantwortung in der Cloud!

Dem einen oder anderen ist Amiando, der Event und Ticketingservice, sicherlich ein Begriff. Bisher hat das System soweit auch gut funktioniert. Die letzten beiden Tage haben jedoch deutlich gemacht, dass Amiando aus dem Outage bei Amazon über Ostern scheinbar keine Lehren gezogen hat und sich der Selbstverantwortung in der Cloud nicht bewusst ist. Stattdessen weißt das Unternehmen die Schuld von sich und gibt die gesamte Verantwortung an seinen Infrastrukturanbieter ab.

Was war passiert

Vor zwei Tagen erhielt ich mehrere E-Mails und Telefonanrufe von potentiellen Teilnehmern einer Veranstaltung die ich derzeit organisiere. Sie baten mich darum, die E-Mail bzw. den Anruf als Gegenstand der Anmeldung zu betrachten und Ihnen eine Rechnung zu schicken. Ich verwies auf die Registrierungsseite, da die Anmeldung etc. an einen externen Dienstleister abgegeben wurde und ich keine Möglichkeit habe eine Eintrittskarte auszustellen. Die Reaktion der potentiellen Teilnehmer war einfach: “Die Registrierung funktioniert nicht. Da ist kein Eingabefeld.” Mir stellt sich die Frage, wie viele potentielle Teilnehmer sich nicht gemeldet haben und zu einer Veranstaltung, bei der die Registrierung schon nicht funktioniert, gehen wollen.

Das ich davon nicht alleine betroffen war beweißt der folgende Tweet:

Amiando gibt O2 die Schuld

Ein Anruf beim Amiando Support ergab folgendes Ergebnis. Im Kontext:

Unser Infrastrukturdienstleister O2 hat gerade Probleme, von denen wir auch betroffen sind. Der Host auf dem wir uns befinden funktioniert nicht einwandfrei. Dafür können wir leider nichts, es tut uns aber sehr leid.

Kennen wir diese Aussagen nicht irgendwoher? Richtig, als Amazon seinen Ausfall hatte, argumentierte Mobypicture mit einem ähnlichen Wortlaut.

Amiando: Ihr tragt die Verantwortung!

Natürlich ist es sehr einfach die Schuld nach unten durchzureichen. Aber liebes Amiando Team, so einfach ist dann doch nicht! Ihr bietet eine Lösung á la Software-as-a-Service an. Somit tragt auch ihr die Verantwortung dafür, dass der Service einwandfrei funktioniert. Das die Infrastruktur nicht funktioniert, kann schon mal passieren. Wir erinnern uns: “Everything fails, all the time” (Werner Vogels, CTO Amazon.com). Aber gerade deswegen muss das Design der Software den Regeln des Cloud Computing entsprechen, unter anderem der Hochverfügbarkeit!

Mehr als ein Anbieter

Um eine Cloud Infrastruktur, auf welcher die Software betrieben wird, scheint es sich bei O2 nicht zu handeln, sonst wäre nicht die Rede von einem einzigen Host gewesen. Also Fehlerquelle Nummer Eins: Nur ein Host. Fehlerquelle Nummer Zwei: Nur ein Anbieter, der dann auch noch die Schuld für alles bekommt! Ich stelle mich hier nicht auf die Seite von O2 oder sonstiger Infrastrukturanbieter. Aber für den zuverlässigen Betrieb der Software seid ihr, Amiando zuständig.

Aus diesem Grund müssen sich die Überlegungen in Zukunft in die Richtung einer Multivendor Strategie bewegen. Nicht alles auf eine Anbieterkarte setzen und die Software intelligent verteilen. Denn selbst wenn die SLAs mit O2 noch so hart verhandelt wurden und O2 sich damit eine hohe Strafe einhandelt. Na und? Der Imageverlust bei den Kunden ist deutlich höher als die paar Euro die ihr, Amiando bekommen werdet.

Zu guter letzt

Man muss sich daher die Frage stellen, ob es sich bei Amiando tatsächlich um einen Cloud Service handelt. Abgesehen von dem Abrechnungsmodell (Berechnung pro Teilnehmer), sieht das im Hintergrund nicht nach Cloud Computing aus. Der eine oder andere möge jetzt argumentieren, dass der Service über das Internet bereitgestellt wird und es daher Cloud Computing ist. Falsch! Cloud Computing bedeutet auch Hochverfügbarkeit und ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit. Das scheint bei Amiando aber nicht gegeben.

Liebes Amiando Team, ihr seid nicht günstig. Abhängig von der Teilnehmergebühr entstehen dabei nicht unwesentliche Kosten. Also nutzt die Einnahmen bitte auch, um einen einwandfreien Service zu garantieren!

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Grundlagen

Was ist Cloud Computing? (Redux)

Die Frage ist im Prinzip geklärt. Dennoch stelle ich in Gesprächen des Öfteren immer noch fest, das weiterhin Aufklärungsbedarf besteht. Daher habe ich die Frage wiederbelebt und gebe erneut einen Einblick zu diesem Thema.

Was ist Cloud Computing?

Cloud Computing bezeichnet in erster Linie ein Servicemodell, bei dem auf (theoretisch unbegrenzte) IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz, Applikationen und andere Arten von Services on-Demand zugegriffen werden kann. Dabei werden auf Basis des Pay as you Go Konzeptes nur die Ressourcen berechnet, die zu diesem Zeitpunkt auch tatsächlich genutzt werden.

Die eigentliche Verarbeitung findet in den Rechenzentren auf den Servern der Cloud Computing Anbieter statt. Dadurch hat die Relevanz heutiger leistungsfähiger Endgeräte stark abgenommen, wodurch auch mittels Smartphones und Netbooks, die nur über beschränkte Ressourcen verfügen, komplexe Anwendungen genutzt werden können.

Die Umsetzung des On-Demand Modells, die dynamische Zuweisung von Ressourcen nach Bedarf, erfolgt über die Abstrahierung mittels einer weiteren Ebene, der Virtualisierung. Anstatt der Miete eines physikalischen Servers werden virtuelle Maschinen eingesetzt, deren Ressourcen wie Speicherkapazitäten und Rechenleistung je nach den aktuellen Anforderungen dynamisch mitwachsen oder sich verkleinern. Ressourcen wie bspw. der Langzeitspeicher werden dabei bewusst getrennt von den verarbeitenden Ressourcen gehalten und separat angebunden, um die Flexibilität und Verfügbarkeit der Daten zu erhöhen.

Die Ressourcen aus der Cloud eines Anbieters sind somit weitaus skalierbarer als es die klassischen IT-Infrastrukturen sein können. Müssen unerwartete Spitzenlasten über einen unbekannten Zeitraum überbrückt werden, stehen die dafür benötigten Ressourcen umgehend zur Verfügung und können anschließend wieder heruntergefahren werden. Abgerechnet werden hierbei nur die Ressourcen, die auch tatsächlich für diesen Zeitraum genutzt wurden.

Unternehmen sind die Probleme zur Bewältigung von Spitzenlasten bekannt. Um dem gerecht zu werden sind sie klassisch vorgegangen und haben ihre IT-Infrastrukturen überdimensionert, um immer ausreichend Ressourcen vorzuhalten, die nur für wenige Zeiträume im Jahr, wie z.B. Weihnachten oder dem Jahresabschluss, benötigt werden. Dies führt jedoch dazu, dass die Server im Jahresmittel zu 20% genutzt werden und die restlichen 80% dem Unternehmen nicht helfen das eigentliche Geschäftziel zu verfolgen. Im Gegenteil: Durch die hohen Investitionskosten für Hard- und Software sowie Wartung, Personal etc. wurden immense Summen in einen Bereich des Unternehmens investiert, der in den Führungsebenen seit jeher als klassischer Kostenfaktor betrachtet wird.

Im Cloud Computing werden die Ressourcen alle als “… as-a-Service” aus der Cloud angeboten. Dazu gehören Rechnerleistung und Speicher, Programmierungebungen und Software. Diese Bereiche werden weiter unten im Kapitel noch detaillierter beschrieben. Diese Dienste werden bei Bedarf aus der Cloud bezogen.

Das Wort der Cloud abstrahiert sich aus der Illustration der klassischen Netzwerktechnik. Um die Details eines unbekannten Netzwerkes, in der Regel das Internet, nicht genauer beschreiben zu müssen, wird sich hier an der Abbildung einer Wolke (Cloud) bedient. Abgebildet auf das Cloud Computing bedeutet dies für einen Cloud Computing Nutzer, dass er sich um die Details der IT-Infrastruktur bei dem Cloud Computing Anbieter nicht mehr kümmern muss. Er bezieht lediglich die Ressourcen, die er zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt und nur diese werden anschließend abgerechnet.

Historische Entwicklung

Historisch betrachtet reichen die Ideen und Konzepte des Cloud Computing bis in die 1960er Jahre zurück. Bereits damals enstanden die Ideen, IT-Ressourcen wie Rechenleistung und Anwendungen als ein Utility einer breiten Masse gegen eine Nutzungsgebühr zur Verfügung zu stellen. Auf Grund der damals dafür notwendigen, aber noch nicht vorhandenen technischen Voraussetzungen wie schnelle und stabile Internetverbindungen sowie der Mehrbenutzerfähigkeit von IT-Systemen, war der Durchbruch nicht möglich.

Vor ca. 10 Jahren begannen IT-Dienstleister erneut damit, ihren Kunden IT-Ressourcen in Form von Anwendungen anzubieten, welche sie flexibel nach der tatsächlichen Verwendung abrechnen konnten, so wie es von der Nutzung des Strom- und Wassernetzes bekannt ist. Die zu verarbeitenden Daten befinden sich dabei im Rechenzentrum eines Drittanbieters. Der Kunde greift mittels seines Webbrowser über eine Webseite auf diese Daten zu. Ursprünglich hieß diese Art des Geschäftsmodells Application Service Providing (ASP). Heute hat es die Bezeichnung Software-as-a-Service (SaaS), ein Teilbereich des Cloud Computing.

Die bekanntesten Vertreter und Vorreiter der Technologien, Ideen und Konzepte des Cloud Computing sind Google, Salesforce und Amazon.

Google konzentriert sich neben seiner Cloud Office Suite (Google Apps) inkl. E-Mail, Kalender, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation auf das Bereitstellen einer Entwicklungsinfrastruktur (Google AppEngine). Salesforce hat sich dagegen auf Unternehmenssoftware wie z.B. dem Customer Relationship Management (CRM) spezialisiert und steht damit in direkter Konkurrenz zu den klassischen Anbietern wie z.B. SAP. Weiterhin steht mit Force.com jedoch auch eine Entwicklungsinfrastruktur in deren Cloud bereit. Google und Salesforce gehören damit zu den Anbietern von SaaS und Platform-as-a-Service (PaaS) Diensten.

Amazon hingegen ist mit seinen Amazon Web Services (AWS) ein Anbieter aus dem Bereich der Infrastructure-as-a-Services (IaaS) sowie PaaS und stellt mit der Amazon Elastic Compute Cloud (EC2) Rechenleistung und den Amazon Simple Storage Services (S3) Speicherplatz in seiner Cloud zur Verfügung.

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Cloud Computing ist kein Allheilmittel!

Zunächst handelt es sich bei Cloud Computing nicht mehr um einen Hype! Wir befinden uns mittlerweile in der Evaluations- und Adaptionsphase und gerade deswegen ist weiterhin viel Aufklärungsarbeit notwendig, um die Potentiale aufzuzeigen.

Bei den Potentialen handelt es sich bspw. um Kosten – Wandel von fixen zu variablen Kosten, eine bessere Ressourcenallokation, Flexibilität, Agilität, Ortsunabhängigkeit – dadurch flexibleres Recruiting von Leuten auf der ganzen Welt, Bsp. 37Signals). Wichtig ist, dass sich Unternehmen darüber jedoch im klaren sind, dass Cloud Computing Anbieter einem nicht die Arbeit vollständig abnehmen und das der Weg in die Cloud gut durchdacht und geplant werden muss. Das Unternehmen muss sich zunächst selber kennen und analysieren und schauen wo es Potentiale für Cloud Computing sieht.

Der Glaubenskrieg

Wir haben in der Cloud im Prinzip dieselbe Situation wie wir sie schon in der Vergangenheit gesehen haben. In jedem Bereich gibt es einen Glaubenskrieg, welche Technologie oder welcher Ansatz der Bessere ist. So kennen wir den Krieg zwischen Microsoft und Linux oder aktuell zwischen dem iPhone und Android. In der Cloud haben wir den Krieg der unterschiedlichen Deploymentmodels wie der Private/ Public/ Virtual Private und Hybrid Cloud. Aber anders wie bspw. beim Kampf zwischen Apple und Android, wo hier zwischen der coolen Marke Apple mit seinem verschlossenen iOS System und dem offenen Ansatz von Android argumentiert wird, geht es beim Cloud Computing argumentativ in erster linie um die Themen Datenschutz, Datensicherheit und Compliance.

Es geht um den Use Case

Fakt ist allerdings, dass alles vom gegenwärtigen Use Case abhängt. Denn es gibt nicht die gute oder schlechte Cloud. Betrachten wir einmal die unterschiedlichen Cloud Deployment Ansätze:

Private Cloud
Ich bin kein Gegner der Private Cloud. Ich finde die Adopation der Konzepte und Methoden des Cloud Computing für das eigene Rechenzentrum durchaus interessant. Es besteht dadurch die Möglichkeit, die interne IT deutlich flexibler zu gestalten und seinen internen Kunden und Projekten die Ressourcen on Demand bereitzustellen, wodurch sich die Resourcenallokation verbessert und die Abrechnung ebenfalls genauer wird.

Dennoch sollte ein Unternehmen sich überlegen, ob es tatsächlich Sinn macht eine Private Cloud im eigenen Rechenzentrum aufzubauen. Warum? Mit der Private Cloud hat man die Probleme des klassischen Rechenzentrum Betriebs plus die Komplexität der Private Cloud. Hinzu kommen die Kosten für die Hardware/ Software/ Lizenzen sowie die Fortbildung des Personals. Cloud Computing dient nun einmal dazu, sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren. Das schafft man mit einer Private Cloud jedoch nicht!

Public Cloud
Die Public Cloud hilft z.B. Entwicklern mit einer coolen Idee, kostengünstig an dafür benötigte Ressourcen zu gelangen. Die für das Projekt benötigte Infrastruktur wächst mit den Anforderungen der Entwickler und der eigentlichen Software. Dann sind natürlich Webapplikationen dafür bestens geeignet. In den vergangenen Monaten und Jahren sind auf Basis der Public Clouds viele tolle und neue Anwendungen und Geschäftsmodelle entstanden. Aber auch Graphikdesigner sollten sich überlegen, ob sie sich für das Rendern ihrer Videos lieber einen Apple Xserver holen oder doch lieber eine performante Instanz in der Cloud starten. Und auch für andere Bereiche in denen der Datenschutz eine nicht so hohe Bedeutung hat (je nach land in dem der Provider sitzt) sind ausreichend Potentiale vorhanden.

Virtual Private Cloud
Die Virtual Private Cloud verbindet das Beste aus den Welten der Public Cloud und der Private Cloud. Hier sehe ich in Zukunft mehr Produktivsysteme als z.B. in der Public Cloud. Sie ist besonders für Unternehmen interessant, denen verhandelbare SLAs und ein höherer Service wichtig sind. Die Anbieter von Virtual Private Clouds bieten darüber hinaus eine bessere Unterstützung bei der Verwaltung der virtuellen Infrastruktur, was unter anderem auch daran liegt, dass innerhalb einer Public Cloud ein sehr hohes Maß an Standardisierung herrscht. In einer Virtual Private Cloud erhält man dagegen die Möglichkeit für mehr Customization.

Hybrid Cloud
Wird mittelfristig das gängigste Cloud Deploymentmodel werden. Unternehmen stocken darüber bei Bedarf ihre Ressourcen auf, wenn diese benötigt werden und geben Sie im Anschluss wieder zurück. Damit werden Services (nicht nur IaaS sondern auch SaaS und PaaS) in die eigene Unternehmens IT adoptiert. Für die Adaption ist natürlich keine eigene Private Cloud erforderlich, aber ein Cloud Managementsystem, das für die Verwaltung und das Monitoring der einzelnen Services wichtig ist.

Beim Cloud Computing geht es um Selbstverantwortung

Unabhängig davon welches Cloud Deploymentmodel am Ende genutzt wird, ist die Eigenverantwortung ein wichtiges Thema! Ein Nutzer darf nicht die gesamte Verantwortung auf die Seite des Anbieters schieben, wenn es darum geht, die Cloud zu nutzen. Natürlich ist der Anbieter für die Infrastruktur verantwortlich, aber das Unternehmen was die Cloud nutzen möchte muss zunächst seine Hausaufgaben machen. Man sollte als Kunden mit dem Anbieter zusammenarbeiten und ggf. den ersten Schritt machen. Sollte er keine Reaktion zeigen, ist er definitiv der falsche Anbieter für mich. Im Falle der Virtual Private Cloud sollte ich als Kunde Einfluss auf das Design meiner virtuellen Infrastruktur nehmen können und mit dem Anbieter zusammen eine Strategie erarbeiten. Denn das ist genau die Kernkompentenz des Anbieters!

Darüber hinaus sollte jedes Unternehmen über ein Risikomanagementsystem verfügen, dass auf Gefahrenpotentiale aufmerksam macht. Wenn ich bspw. als ein produzierendes Unternehmen tätig bin, habe ich auch mehr als nur einen Lieferanten, für den Fall das mein primärer Lieferant ausfällt.

Der Weg in die Cloud

Es gibt nicht exakt DEN weg in die Cloud, aber es gibt logische Dinge die man berücksichtigen sollte.

Haben Sie eine Strategie und denken Sie über Ihre Governance nach. Ein Problem der Cloud besteht darin, dass sie zum ausprobieren verlockt. Und plötzlich ist man drin und nutzt möglicherweise ungewollt mehrere Services, die nicht in die IT-Strategie passen. Darüber hinaus sollten man sich überlegen, was man mit und in der Cloud machen möchte und was man davon erwartet. Als nächstes gilt es eigene Kriterien aufzustellen die aufzeigen, was man vom Cloud Computing Anbieter erwartet. Im Anschluss müssen die Bereich im Unternehmen identifiziert werden, die in die Cloud gehen können, gefolgt von der Suche nach den für das Unternehmen benötigten Services. Das bedeutet, dass das Unternehmen gründlich analysiert werden muss. Weiterhin ist eine offene Kommunikation zur und innerhalb der IT-Abteilung sehr wichtig!

Design for Failure!

Wenn Sie die Cloud nutzen wollen, sollten Sie eines beachten: Design for Failure!. Die Nutzung von IaaS meint in erster Linie, dass der Provider “nur” Ressourcen zur Verfügung stellt, mit denen ich mir ein eigenes virtuelles, skalierbares Rechenzentrum aufbauen kann. Ich merke immer wieder, dass dieses Verständnis fehlt. Bei einer Virtual Private Cloud sieht das etwas anders aus, da hier der Service mehr im Vordergrund steht. Bei einer Virtual Private Cloud sollte man daher mit dem Anbieter zusammen ein Design entwickeln. Unabhängig von Public Cloud oder Virtual Private Cloud ist es allerdings wichtig sich mit der Cloud die man nutzt detailliert auszukennen hat.

Bzgl. des Design for Failure sollte man daher grundsätzlich darauf achten, keinen Single Point of Failure zu schaffen. Und vor allem immer davon ausgehen, dass zu jedem Zeitpunkt etwas schiefgehen kann. Das Ziel muss daher darin bestehen, das die Anwendung zu jederzeit funktioniert, auch dann wenn die darunter liegende Hardware bzw. Infrastruktur ein Problem hat.

Multivendor Cloud Strategie

In Bezug auf das Design for Failure Prinzip sollte man sich ebenfalls Gedanken über eine Multivendor Cloud Strategie machen. Dies gilt nicht nur für IaaS sondern ebenfalls für SaaS und PaaS und bedeutet, dass man sich nicht nur auf einen Anbieter konzentriert, sondern seine Services/ Instanzen über mehrere Anbieter hinweg verteilt. Man kann sich dafür zunächst einen primären Anbieter suchen und parallel dazu bei weiteren Anbietern Vorbereitungen treffen. Falls es bei dem primären Anbieter zu einem Problem kommt, kann dann automatisiert umgeswitched werden. Neben der dadurch noch höheren Ausfallsicherheit beugt man damit ebenfalls einem Vendor Lock-in vor und macht sich Gedanken über das grundsätzliche und portable Design der virtuellen Infrastruktur.

Fazit

Cloud Computing hat für jedes Unternehmen Potentiale. Unabhängig von einer Private/ Public/ Virtual Private oder Hybrid Cloud oder IaaS, SaaS, PaaS. Es gilt letztendlich die passende Lösung für sein Unternehmen zu finden und zu schauen wo Cloud Computing helfen kann. Das heißt zunächst das Unternehmen zu analysieren, zu kennen und zu verstehen und die Bedürfnisse und Anforderungen zu definieren. Im Anschluß muss eine Cloud Strategie entwickelt und danach selbstverantwortlich gehandelt werden. Denn Cloud Computing ist nun einmal kein Allheilmittel!